Hilchenbach. Die Stadt Hilchenbach will die Verbindungen zwischen den Stadtteilen auch abseits der Hauptverkehrsachsen ausbauen.
Es soll vorangehen mit den Radwegen in Hilchenbach. Die Verwaltung wird sich weiterhin um Fördermittel bemühen, um die Infrastruktur auszubauen. Das Augenmerk soll gemäß SPD-Antrag, der im Infrastrukturausschuss eine Mehrheit fand, vor allem auf innovativen Projekten liegen.
Bedarf nach Ladestationen für E-Bikes sei etwa für die Freibäder in Hilchenbach und Müsen an seine Fraktion herangetragen worden, sagte Tim Lukas Debus (SPD). Das Hauptaugenmerk solle allerdings auf der Verbindung Hilchenbach-Dahlbruch liegen – schon lange Thema. „Das unterstützen wir sehr gerne“, sagte Oliver Schneider (CDU), immer mehr Menschen seien auf zwei Rädern in der Natur unterwegs.
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Grundsätzliches
Die Verwaltung war bislang keineswegs untätig. Auf Basis des Radverkehrskonzepts des Kreises, das neben Hauptrouten auch touristische Wege berücksichtigt, könne jede Kommune die Empfehlungen und Priorisierungen aufnehmen und auf ihre Bedarfe zuschneiden, berichtete Kerstin Broh für die Stabsstelle Stadtmarketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung: Fast alle Streckenabschnitte lägen vor mit Daten wie der geplanten Route, ob neu gebaut oder saniert wird, wie viele Autos dort herfahren und welche Maßnahmen (Temporeduzierung oder Vorrangregelung beispielsweise) empfohlen wird. Das konkreter umzusetzen liegt dann bei den Kommunen.
Nicht nur Hauptstraßen
Im Radwegenetz des Kreises sind auch für Hilchenbach neben den Wegen entlang der Hauptstraßen auch Alternativrouten vorgesehen: nach Herzhausen zum Beispiel auch über den Hof Buchen, nach Lützel vom Bahnhof Vormwald über den Schlossberg und die Ginsberger Heide, nach Grund durchs Insbachtal und von der Siedlung Lützel nach Afholderbach
Man wolle sich dazu mit dem vom Kreis beauftragten Planungsbüro zusammensetzen und alle Wege im Detail betrachten und auch mit dem Rad abfahren – insbesondere die touristischen Wege, die nicht den Pendelverkehr an den Hauptrouten abwickeln. Als Vor-Ort-Experten könne man dabei besser einschätzen, ob eine Route im Einzelfall beispielsweise an einer Kreisstraße neu gebaut werden müsse oder ob nicht auch die Ertüchtigung eines touristischen Wegs ausreiche.
Konkretes
Aktuell in Umsetzung ist – neben der B 508 – die Radwegeführung von Stift Keppel nach Dahlbruch, die ein wenig verändert wurde und nun durch die Stiftswiesen führt. Die entsprechenden Schilder seien bereits vor Ort, eine Bodenmarkierung erfolge in Kürze, berichtete Kerstin Broh.
In schon konkreter Planung seien die Strecken von Grund ins Gewerbegebiet Vordere Insbach und vom Ortsausgang Vormwald Richtung Bahnhof Zollposten, die jeweils komplett neu asphaltiert werden sollen. Dazu kommen weitere schlecht befahrbare Abschnitte, wo aber noch Absprachen ausstünden.
Die Mobilstation am Bahnhof in Hilchenbach, ebenfalls wichtiger Baustein für die Radwege-Infrastruktur ist bereits geplant, die am Bahnhof Dahlbruch werde noch einige Zeit dauern, sagte Broh – zuerst ist der jeweilige „Hauptbahnhof“ einer Kommune an der Reihe. Die Mobilstationen werden zu 90 Prozent vom Bund gefördert, den Eigenanteil übernimmt weitgehend der Kreis. Problematisch in Dahlbruch sei zudem, dass der Bahnhof auf Kreuztaler Stadtgebiet liegt und die Nachbarstadt dem Vorhaben wohl eher keine große Priorität einräumen werde – aber das werde sich finden.
Wünsche
„Die besten Fahrradplätze nutzen wenig, wenn das Fahrrad weiter ein Schattendasein führt“, warb Dr. Peter Neuhaus (Grüne) dafür, die Angebote und Möglichkeiten in Sachen Zweirad in Hilchenbach besser zu kommunizieren. „Wo in Infrastruktur investiert wird, braucht es auch eine Werbeoffensive für den Verkehrsträger“, oder beispielsweise Kooperationen mit Betrieben entlang der Hauptachsen, um das Fahrrad aufzuwerten. Martin Born (fraktionslos) pflichtete bei: „Wir haben in Grund Ladestationen – das weiß nur keiner.“
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