Lützel. Lützeler Bürger fordern mehr Zeit: Der Rat soll am Mittwoch noch keinen Beschluss über den Bebauungsplan für einen Recyclinghof fassen.
162 Unterzeichner eines offenen Briefs fordern Bürgermeistern und Rat der Stadt Hilchenbach auf, vorerst das Bebauungsplanverfahren für ein Gewerbegebiet Lützeler Heide nicht zu beginnen und „uns weitere Informationen und Zeit zur Befassung mit dem Vorhaben und Gelegenheit zur Beteiligung am politischen Prozess zu geben.“ Die Firma AST, bisher noch mit Stammsitz in Erndtebrück, die auf das ehemalige Gelände der Spedition Pickhan gezogen ist, will auf dem Gelände ein Recycling-Kompetenzzentrum errichten. Der Infrastrukturausschuss hatte sich in der vorigen Woche für die Aufstellung eines Bebauungsplans ausgesprochen.
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„Nicht unerhebliche Belastung“
Erst vor einem Jahr habe die Stadt gegenüber der Bezirksregierung den Verzicht auf ein neues Gewerbegebiet in Lützel erklärt. Das habe sich nun „überraschend und maßgeblich verändert“, stellen die Bürger fest. Die Versiegelung von Grünflächen und die Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes des weit über die Grenzen Hilchenbachs hinaus bekannten Ortsteils der „Klimakommune“ verlange nach einer frühzeitigen und umfassenden Beteiligung der Bevölkerung.
Belastungen durch Gerüche, Lärm und zunehmenden Lkw-Verkehr könnten eine „nicht unerhebliche Belastung für uns als Bewohnerinnen und Bewohner Lützels darstellen und unsere Lebensqualität und die Wahrnehmung unseres Ortes auf Dauer nachhaltig beeinträchtigen“, heißt es in den offenen Brief. Während mit den Grundbesitzern im Plangebiet Kontakt aufgenommen worden sei, sei dem überwiegenden Teil der Einwohner und Einwohnerinnen Lützels das Vorhaben erst durch die sozialen Medien bekannt geworden.
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