Siegen. Als einzige Kommune im Kreis taucht Siegen in der Städte-Rangliste des ADFC auf. Laut Umfrage stagniert die Situation in Sachen Radverkehr.

In der Städte-Rangfolge des ADFC-Fahrradklima-Tests belegt Siegen mit der Gesamtnote 4,36 Platz 34 unter den Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club hatte zuletzt für das Jahr 2018 nach der Zufriedenheit der Fahrradfahrer mit ihrer Stadt gefragt, Siegen hat sich dabei weder verbessert, noch verschlechtert. Das Oberzentrum ist dabei die einzige Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein, die überhaupt in der Rangliste auftaucht. Bundesweit liegt die Note im Schnitt bei 3,93.

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231 Interviews hat der ADFC für Siegen ausgewertet. In keinem Teilbereich erhielt die Stadt eine bessere Note als 3-. Am positivsten für Siegen wird die Situation in Sachen Fahrraddiebstahl gesehen (Note 3,2), die Erreichbarkeit des Stadtzentrums wird mit 3,6 bewertet, Konflikte mit Fußgängern mit 3,8. In Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen erhalten eine 3,5, Fahrrad-Wegweiser eine 3,7. Alle anderen Kategorien werden mit 4 und schlechter bewertet.

Sonderfragen zu Radfahren und Corona: Siegen schneidet etwas besser ab

Am schlechtesten wird dabei die Kategorie „Öffentliche Fahrräder“ mit 5,2 bewertet sowie die Führung an Baustellen (4,9) und das Fahren im Mischverkehr mit Autos (ebenfalls 4,9). Damit in enger Verbindung stehen die Themen Falschparkerkontrolle an Radwegen, Ampelschaltungen für Radfahrer, Breite der Radwege (alle 4,9) sowie Sicherheitsgefühl (4,8) und Winterdienst auf Radwegen (4,7). Die meisten angefragten Themen haben sich leicht verschlechtert oder sind stagniert, positiv hat sich nach Einschätzung der Befragten lediglich der Fahrraddiebstahl entwickelt.

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Ein Schwerpunkt der Befragung lag auf den Auswirkungen der Pandemie auf den Radverkehr. Hier liegt Siegen mit der Note 4,06 um 0,3 Punkte höher als in der Gesamtbewertung und landet in der Größenkategorie auf Rang 18. Die Bedeutung des Rads sei in der Krise gestiegen (Note 3,1) und das Verkehrsmittel habe dazu beigetragen, neue Ziele zu entdecken (Note 3,4). Handfeste Signale wie Pop-Up-Radwege (auf Zeit festgelegte Routen) werden für Siegen mit 5,3 bewertet.

Deutsche Umwelthilfe beantragt Pop-Up-Radwege in Siegen

Die Deutsche Umwelthilfe hatte in vielen deutschen Städten – auch in Siegen – beantragt, auch mit Blick auf Corona kurzfristig Straßenflächen zu Fahrradspuren und Fußwegen umzuwidmen sowie Tempo-30-Zonen flächendeckend im Nebenstraßennetz auszuweisen. Die Abteilung Straße und Verkehr verweist darauf, dass dieses Ansinnen im April 2020 von der Politik bereits mehrheitlich abgelehnt wurde.

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„Die Stadt Siegen zieht aufgrund der im Bedarfsfall schnelleren und flexibleren Reaktionsmöglichkeiten auf Handlungsbedarfe im Straßenraum die Regelung per straßenverkehrsrechtlicher Anordnung vor“, so Abteilungsleiterin Anke Schreiber. Die Verwaltung werde weiter „kontinuierlich und konsequent an Verbesserungen für den Radverkehr arbeiten, um die positive Entwicklung fortzusetzen.“ Wie viele andere Kommunen setze man den Weg fort, gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Bevölkerung zu gestalten.

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