Netphen. Sekundarschule und Gymnasium könnten auf der Haardt Nachbarn werden – mit einer Aula, die zugleich Stadthalle wäre.
Seit gut einem Jahr liegen die Wünsche auf dem Tisch: Das Gymnasium braucht mehr Platz, weil die Schülerzahlen steigen und der neunten Jahrgang gerade aufwächst. Die Grundschule in Niedernetphen hat Raumbedarf. Und die Georg-Heimann-Halle ist ein Sanierungsfall, für den schon einmal der Neubau einer Stadthalle auf der Braas im Gespräch war. Um die 12 Millionen Euro würden alle drei Vorhaben zusammen kosten – nach den ersten Kostenschätzungen, die die Verwaltung in verschiedenen Vorlagen mitgeteilt hat. Dagegen stellen die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP nun eine Alternative in den Raum, die im Grundsatz die Zentralisierung der Primarstufe auf dem Kreuzberg und der Sekundarstufen auf der Haardt vorsieht.
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Die Anregung, „etwas größer“ zu denken, hatte SPD-Fraktionschef Manfred Heinz bereits im Dezember gegeben. Drei weitere Fraktionsvorsitzende haben sich dem nun angeschlossen: „Angesichts der anlaufenden Planung für eine vierte Gesamtschule in Siegen, sollten wir in Netphen ein deutliches Zeichen setzen, um einer weiteren, im diesjährigen Anmeldeverfahren deutlich gestiegenen Abwanderung von Schülerinnen und Schülern, die insbesondere der Sekundarschule fehlen, entgegenzuwirken“, heißt es in der Begründung des Antrags, der am Mittwoch, 17. März, im Schulausschuss beraten wird. Die Verwaltung soll dort den Auftrag bekommnen, Grundstückssituation und Finanzierung zu untersuchen.
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Die Idee
Die Sekundarschule zieht auf die Haardt und bekommt einen Neubau oberhalb des Gymnasiums. Beide Schulen könnten dann besser zusammenarbeiten und Einrichtungen, wie zum Beispiel die Mensa, gemeinsam nutzen. „Außerdem ist so eine mögliche und erwünschte Steigerung der Attraktivität der Schulform Sekundarschule durchaus realistisch“, heißt es in der Begründung des Antrags. Offiziell ist das Gymnasium Oberstufen-Partner der Sekundarschule, die mit der Klasse 10 endet.
Das Gymnasium bekommt den zusätzlichen Platz, den es als Differenzierungsraum für Inklusion,m für den neunten Jahrgang und für die Erweiterung auf Vierzügigkeit braucht.
Zu dem neuen Sekundarzentrum wird eine Aula für beide Schulen gestellt, die zugleich als Stadthalle Ersatz für die Georg-Heimann-Halle wird.
Die Erschließung des Neubaugebiets Burggraben-Altwiese wird so geplant, dass von dort – also über den Abzweig von der B 62 am Ortsausgang Richtung Eschenbach – der (Bus-)Verkehr zum Schulzentrum geführt wird. Bisher ist die Haardtstraße einzige Zufahrt.
Auf dem Kreuzberg, dem bisherigen Standort der Sekundarschule, stehen Mensa und Sporthalle zur Verfügung. Die Räume reichen aus für eine dreizügige Grundschule. Damit können die Standorte Nieder- und Obernetphen zusammengelegt werden; die Grundschule hätte dann auch die gewünschte eigene Sporthalle. Die beiden bisherigen Grundschulgebäude würden verkauft.
Das Ziel
„Die Fraktionen sehen in dieser umfangreichen Umgestaltung eine umfassende und nachhaltige Verbesserung für unsere Kinder und Jugendlichen und eine deutliche Attraktivierung sowohl des Schulstandortes wie auch des Wohnortes Netphen“, heißt es in dem Antrag. Zudem zeigten die Erfahrungen der Corona-Pandemie, wie schwierig alte beziehungsweise veraltete Gebäude und technische Gegebenheiten für die Bewältigung der aktuellen Situation geeignet seien. „Wir stellen uns mit diesem ehrgeizigen Projekt einer großen Herausforderung, zum Wohl für unsere Kinder, die die Zukunft unserer Stadt sind.“
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