Siegen. Ausnahmesituation im Diakonie-Klinikum in Siegen: In nur 24 Stunden kommen einmal Drillinge, zweimal Zwillinge und weitere Babys zur Welt

Einmal Drillinge, zweimal Zwillinge und dazu noch einige „ganz normale“ Geburten – und das an einem einzigen Tag. Genau dieser Fall trat jetzt am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ein. Sogar für die erfahrenen Ärzte und Hebammen und das Pflegepersonal der Abteilung Geburtshilfe und Pränatalmedizin am „Stilling“, die auf diesem Gebiet spezialisiert sind, war das eine Ausnahmesituation – die sie mit Bravour meisterten. „Alle haben Hand in Hand gearbeitet. Die Geburten verliefen reibungslos. Ich bin stolz auf unsere Leistung“, sagt Dr. Flutura Dede, Chefärztin der Abteilung Geburtshilfe und Pränatalmedizin.

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Klinik in Siegen ist Top-Adresse für Geburten

Das Team der Geburtshilfe am Diakonie Klinikum Jung-Stilling – bestehend aus Hebammen, Ärzten und Pflegepersonal – ist auf Mehrlingsgeburten spezialisiert. Die meisten Eltern erleben hier laut der Chefärztin eine unkomplizierte Schwangerschaft und bringen ein gesundes Baby zur Welt. Sogar wenn es Komplikationen gibt, sind Mütter und Babys bei ihrem Team in den besten Händen. Sollten Mütter Schwierigkeiten bekommen, ist durch die unmittelbare Nähe zu den anderen Fachabteilungen im Haus schnellstmögliche Hilfe vor Ort. Und als Perinatalzentrum Level 1 bietet das Haus in Kooperation mit der DRK-Kinderklinik in Siegen die höchste Versorgungsstufe für extrem Früh- und Neugeborene.

Das Team um Flutura Dede ist dabei vom ersten Tag der Schwangerschaft für die werdenden Eltern da. Die Mütter können sich beispielsweise in Kursen mit Hebammen auf die Geburt vorbereiten. Vielfältige diagnostische Möglichkeiten erlauben es den Ärzten, eventuelle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Die Klinik ist mit den modernsten und hochauflösenden 3D/4D Ultraschallgeräten der neuesten Generation ausgestattet, in jedem Zimmer können die Eltern den Untersuchungen auf einem zusätzlichen Monitor folgen. Und auch nach nach der Geburt steht das Team der Familie zur Seite – zum Beispiel beim Thema Stillen.

Dass im Stilling an jedes Detail gedacht wird, zeigen die „Storchenplätze“ direkt vor dem Haupteingang, die in der Aufregung vor der Geburt die Parkplatzsuche ersparen.

Mutter erhält Nachricht über Drillinge wegen Corona alleine

Mittendrin im 24-stündigen Babyboom waren nun Drillinge – ein Junge und zwei Mädchen –, die das Licht der Welt am 36. Geburtstag ihrer Mutter erblickten. Die stolze Mutter freut sich wahnsinnig über dieses besondere Geschenk, möchte allerdings anonym bleiben. Einige Tage nach der Geburt ist sie bereits wieder zuhause und vermeldet gute Nachrichten: „Alle drei sind wohlauf.“ Das Baby-Trio muss aber noch einige Tage im Perinatalzentrum überwacht werden. „Das ist ganz normal bei Drillingen“, sagt Dr. Flutura Dede. Die Drillinge kamen knapp zwei Monate zu früh zur Welt. „Doch schon jetzt atmen sie selbstständig und nehmen gut an Gewicht zu“, berichtet die stolze Mutter.

Dreifaches Rekordjahr

Die Geburtenzahlen im Diakonie-Klinikum Jung-Stilling steigen stetig an. 1765 Mädchen und Jungen erblickten dort im Jahr 2020 das Licht der Welt, so viele wie noch nie.

Die Geburtenzahl lag bei 1663 und 102 Zwillingspaare wurden zur Welt gebracht.

„Nicht eins, nicht zwei, nein: drei Kinder. Das war erst einmal unglaublich“, erinnert sie sich an den Tag des ersten Ultraschalls am 20. August 2020. Diese Nachricht, die das Leben der Familie komplett auf den Kopf stellte, musste sie erst einmal ganz alleine verdauen. Denn der Vater durfte wegen Corona nicht mit zum Arzt. Als er zuhause dann von dem dreifachen Glück erfuhr, dauerte es nicht lange, bis er begann, das komplette Haus umzubauen. „Das hat alles wunderbar geklappt“, berichtet die Mutter. Mit den Eltern freut auch der fünfjährige „große“ Bruder auf den Zuwachs.

Weitere Drillinge in Siegener Krankenhaus erwartet

Die ärztliche Betreuung der Drillings-Mutter funktionierte gut. Schnell entschied sie sich für das Diakonie-Klinikum. Zwei Gynäkologen kümmerten sich dort um ihr Wohl. Einfach war die Schwangerschaft trotzdem nicht. „Meine Füße machten doch arge Probleme. Und dann dieses fürchterliche Sodbrennen. Dagegen hat wirklich nichts geholfen“, berichtet die Mutter.

Herausfordernd war schließlich auch der Tag der Geburt, sowohl für die Familie , als auch für das geburtshilfliche Team, wie Flutura Dede erläutert: „Neben den Drillingen wurden noch zwei Zwillingspaare sowie vier weitere Kinder entbunden. Personell und organisatorisch ein Kraftakt.“

Derweil liegt laut der Chefärztin bereits eine weitere Anmeldung für zu erwartende Drillinge im Stilling vor. „Das Vertrauen der Eltern ehrt uns. Dies zeigt, dass die gute Arbeit unserer Abteilung geschätzt wird.“

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