Netphen. Die Netphener Fotografin Ines Schröder hat durch die Corona-Pandemie wenig zu tun. Dennoch bleibt sie gelassen und blickt positiv in die Zukunft.

„Ich darf fotografieren, aber es kommen eben kaum Aufträge rein“, sagt Ines Schröder. Sie hat das „Foto Atelier“ in Netphen und fotografiert auch auf Hochzeiten, Geburtstagen, in Schulen und in Kindergärten. Außerdem wird sie für Werbefotos, Portraitaufnahmen und Industriefotografie gebucht. Im Moment bekommt sie lediglich ein paar Aufträge für Passfotos rein. Dennoch schaut sie entspannt in die Zukunft.

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Netphener Fotografin: „Viele Anfragen fallen weg“

In Ines Schröders Foto Atelier ist alles aufgebaut: die Studioblitzanlagen stehen parat. Es sieht so aus, als könnte die Netphenerin direkt losfotografieren, doch in ihrem Studio ist zurzeit nicht allzu viel los: „Letzte Woche hatte ich drei Termine für neue Passbilder. Mehr nicht.“ Sie darf in ihrem Studio auch keine Bilderrahmen mehr verkaufen. Ebenso fallen die größeren Shootings weg. Wenn Corona nicht wäre, hätte sie im Januar und Februar viele Anfragen für Passfotos gehabt, denn dann zieht es viele Schnorchelbegeisterte nach Ägypten. Gerade solche Reisen fallen jetzt aber aus. Zum Jahresbeginn hat sie sonst auch viele Termine für Bewerbungsfotos. Doch auch die gibt es aufgrund von Corona aktuell nicht: „Es sind momentan weniger Stellen ausgeschrieben. Es ist eben nicht die Zeit für Reisen oder Bewerbungen.“

Beschäftigung während des Lockdowns

Neben langen Spaziergängen mit der Kamera in der Hand, verbringt Ines Schröder ihre Zeit auch damit, ihre Dekorationen für das Geschäft zu basteln. Das kann zum Beispiel eine Kinderküche für ein Fotoshooting sein.

Außerdem beschäftigt sie sich viel mit Fotoprogrammen und bearbeitet viele Bilder, für die sie bisher keine Zeit hatte.

Wenn Kunden zu ihr ins Fotostudio kommen, hält sie Abstand und trägt eine Maske. Das Desinfektionsmittel steht immer parat. „Natürlich nehmen die Leute während des Shootings die Maske ab. Ich behalte meine auf und halte den Abstand ein“, erklärt Ines Schröder. Das würde schon ganz gut funktionieren. Theoretisch dürfte sie auch eine Familie fotografieren, wenn die Personen nur aus einem Haushalt stammen. Aber für die meisten Familienshootings müssten mehrere Haushalte zusammenkommen: Die Großeltern, die erwachsene Tochter, die schon aus dem Haus ist. Auch in diesem Bereich kommen derzeit also keine Aufträge zustande. Im vergangenen Sommer hat sie noch zwei Hochzeiten und eine Feierlichkeit als Fotografin begleitet. Auch ein paar Politiker während des Kommunalwahlkampfs im September hat sie fotografiert. Doch das war nicht mit dem Normalbetrieb und mit der gewohnten Auftragsmenge vergleichbar. Außerdem hatte sie das ein oder andere Familienshooting, draußen unter freiem Himmel, aber auch solche Aufträge fallen bei kalten Temperaturen weg. „Es kommen zurzeit auch keine neuen Termine mehr rein. Es plant zur Zeit niemand eine große Feier für dieses Jahr.“

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Hoffnung auf mehr Termine durch Friseuröffnung

Sie könnte den Kopf in den Sand stecken und verzweifeln, tut sie aber nicht. Die erste Überbrückungshilfe im vergangenen Jahr erhielt sie ohne größere Probleme und die zweite Hilfe kam im Januar. Sie vertraut darauf, dass eine Zeit kommt in der es wieder besser läuft: „Es gibt Schlimmeres. Wir müssen nur eine Maske aufsetzen und ein wenig zurückstecken.“ Sie hat schon darüber nachgedacht wie es wäre, wenn sie ihren Beruf aufgeben müsste: „Auch dann geht es irgendwie anders weiter.“

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Im Moment sei sowieso nichts wirklich planbar. Doch auch wenn sie ihren Beruf liebe, würde sie im Notfall andere Wege einschlagen. Einige Kunden haben schon bei ihr angerufen und Termine abgesagt, da sie vorher noch zum Friseur müssten. Ab dem ersten März dürfen diese wieder öffnen und auch die Netphener Fotografin hat schon Terminanfragen für die kommenden Wochen erhalten. Sie hat im Moment viel mehr Zeit für andere Dinge. So nimmt sie ab und zu privat ihre Kamera in die Hand, um bei einem Spaziergang ein paar Naturmotive zu fotografieren – nur so für sich.

Ines Schröder hat jetzt viel Zeit. Ab und zu nimmt sie ihre Kamera in die Hand, macht einen Spaziergang und fotografiert ein paar Naturmotive. Nur so für sich.

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