Siegen. 37-Jähriger muss sich wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger und Herstellen von Kinderpornografie vor dem Landgericht Siegen verantworten.

Er soll zwei Jungen, 13 und 14 Jahre alt, zu sexuellen Handlungen gezwungen, sich an ihnen vergangen und die Teenager dabei auch fotografiert und gefilmt haben. Nun steht K., den die Polizei am 7. September in seiner Wohnung festgenommen hat, vor dem Landgericht Siegen.

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Der 37-jährige Siegener ist des mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie des Herstellens und Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Schriften angeklagt. Am Donnerstag, 18. Februar, beginnt vor der 2. Großen Strafkammer als Jugendkammer des Landgerichts die Hauptverhandlung.

Staatsanwältin: Siegener hat Jungen in Wohnung gedrängt und abgeschlossen

Staatsanwältin Katharina Burchert führt in ihrer Anklageschrift für den Zeitraum von Ende Juni 2017 bis Anfang September 2020 eine Reihe an Taten auf, bei denen der Angeklagte die Kinder und später Jugendlichen zum Teil für ihre „Dienste“ auch bezahlt habe. Im ersten zur Anklage gebrachten Fall habe K. zwei Jungen in seiner Wohnung gedrängt, sich in seinem Schlafzimmer auszuziehen. Auch der Angeklagte habe sich seiner Kleidung entledigt, sexuelle Handlungen an sich vorgenommen und von den Minderjährigen vornehmen lassen.

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Die Jungen hätten von Angst berichtet und auch davon, dass K. die Wohnung abgeschlossen und den Schlüssel aus dem Schloss gezogen habe, trägt Burchert vor. Als der Erwachsene dann einen der Jungen zum Geschlechtsverkehr zwang, hätten die Teenager laut geschrien und wären daraufhin aus der Wohnung entlassen worden. Bei diesem Geschehen seien auch Fotos und Videos entstanden.

Tausende kinderpornografische Dateien von Polizei Siegen sichergestellt

Mit einem anderen Jungen, zunächst 13 Jahre alt, traf sich der Angeklagte von Dezember 2018 an über einen längeren Zeitraum hinweg mehrfach, bis auf eine Ausnahme war er mit ihm allein. Er ließ sich gegen Geld – mal 30, mal 40 Euro – auf verschiedene Weise sexuell befriedigen. Diese Taten erfolgten in seiner Wohnung und einmal auch in einem Waldstück.

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Sichergestellt worden seien laut Staatsanwaltschaft auf verschiedenen Endgeräten und Speichermedien tausende Bilder und eine Vielzahl an Videos, die sowohl Jungen in sexuell aufreizender Weise zeigen, die jünger als 14 Jahre waren, sowie auch 14- bis 18-Jährige. Darunter seien auch Aufnahmen von erwachsenen Männern und anderen Jungen, die sich an den Kindern und Jugendlichen vergingen.

Angeklager Mann aus Siegen derzeit in der JVA Attendorn

Der Angeklagte verfolgt die Ausführungen der Staatsanwältin aufmerksam, aber regungslos. Er ist derzeit in der Justizvollzugsanstalt Attendorn untergebracht. Im Fortgang des Verfahrens verständigt sich die Vorsitzende Richterin Sabine Metz-Horst mit allen Beteiligten darauf, die Beweiserhebung (und damit etwa auch die Durchsicht von Chat-Protokollen) im Selbstleseverfahren durchzuführen.

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Fortgesetzt wird die Hauptverhandlung am Freitag, 26. Februar, um 13 Uhr. Angekündigt sind der Bericht des Sachverständigen, auch der Angeklagte möchte sich zur Sache äußern.

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