Hilchenbach. Die Lagano gGmbH aus Hilchenbach bietet benachteiligten Jugendlichen Ausbildungsplätze im Gartenbau. In Herzhausen bauen sie Wein an.
„Viele Leute schütteln erst mal den Kopf“, sagt Alexander Reichenau, Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH Lagano. Diese hat ein Weinprojekt mit benachteiligten Jugendlichen gestartet. 2019 wurden die ersten Reben gepflanzt, im kommenden Jahr wird die erste richtige Ernte erwartet.
Die Lagano gGmbH bietet benachteiligten Jugendlichen Ausbildungsplätze im Gartenbau. Einer von ihnen hatte am Anfang den Berufswunsch Winzer im Kopf. Für die Ausbildung konnte er an ein Weingut in Rheinland-Pfalz vermittelt werden, erzählt Alexander Reichenau. Gleichzeitig begann aber auch die Suche nach einem geeigneten Grundstück für einen Weinberg. Dieses wurde in Herzhausen gefunden. Der Hilchenbacher Bauunternehmer Brian Born stellte eine 4000 Quadratmeter große ehemalige Weidefläche zur Verfügung. Der junge Mann hat inzwischen den Winzer-Abschluss in der Tasche – und die Jugendlichen haben in den vergangenen beiden Jahren 1500 Rebstöcke gepflanzt, die bereits erste Trauben getragen haben: den Rotwein „Cabernet Jura“ und den Weißwein „Calardis Blanc“.
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„Wir haben ein positives Echo aus der Region“, erzählt Reichenau. Sowohl einige Firmen als auch Privatleute hätten angefragt, ob sie für den ersten Wein vorgemerkt werden könnten. Verkauft werden soll der Wein im Lohkasten, einer ehemaligen Kneipe in Hilchenbach. Lagano hat den Lohkasten gemietet, um in der oberen Etage einen Weinladen einzurichten. Da es die Immobilie nur als Einheit zu pachten gab, entwickelte das Team auch für die untere Etage ein Konzept: Dort sollen einzelne Events stattfinden. Bis der erste Wein aus Herzhausen im Weinladen über die Theke gehen kann, gibt es dort Wein aus anderen sozialen Projekten.
Um das Weinprojekt langfristig zu sichern, setzt Lagano auf Rebstock-Patenschaften. Die gGmbH beschäftigt vier Jugendliche im Bereich Gartenbau und weitere vier in den Bereichen Hauswirtschaft und Büro. „Der Weinberg ist nicht die alleinige Arbeit, aber immer mal wieder Arbeit für ein, zwei Wochen.“
Die Lagano gGmbH wurde 2009 gegründet und ist eine Tochter des Vereins für Interkulturelle Soziale Arbeit und Forschung (ISAF). Mehr Informationen zum Weinprojekt gibt es unter sozialwein.de.http://iframe_newsletter_wp_siegerland_anmeldemaske{esc#228263899}[xhtml]
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