Siegen-Wittgenstein. Die Gewerkschaft NGG fordert die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergelds: Der aktuelle Lockdown bedrohe Betriebe und Existenzen.
Angesichts weiterhin geschlossener Restaurants, Cafés und Hotels in Siegen-Wittgenstein macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf die wachsende Notlage der Beschäftigten aufmerksam – und fordert die Einführung eines Mindest-Kurzarbeitergeldes von 1200 Euro im Monat.
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Die NGG geht davon aus, dass die Kurzarbeit aktuell erneut die Ausmaße des Lockdowns vom Frühjahr vergangenen Jahres angenommen hat. Damals meldeten 251 gastgewerbliche Betriebe im Kreis Siegen-Wittgenstein Kurzarbeit an – das sind 65 Prozent aller Betriebe der Branche.
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Die Zahl der Köchinnen, Kellner und Hotelfachleute in Kurzarbeit stieg im April 2020 auf 1187. Dies geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. Nach Angaben des Ifo-Instituts waren im Januar 2021 bundesweit 56 Prozent aller Beschäftigten des Gastgewerbes in Kurzarbeit. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft lag die Quote bei lediglich 7,8 Prozent.
NGG: Letzte Reserven der Betroffenen in Siegen-Wittgenstein aufgebraucht
„Im Unterschied zu anderen Branchen dauert der derzeitige Lockdown für die Gastronomie und Hotellerie immerhin schon seit Anfang November. Die Beschäftigten wissen nicht mehr, wie sie noch ihre Miete bezahlen sollen. Ihre letzten Reserven sind längst aufgebraucht. Und es könnten noch Monate vergehen, bis Hotels und Gaststätten wieder öffnen“, sagt Lars Wurche, Gewerkschaftssekretär der NGG-Region Südwestfalen. „Wegen ohnehin niedriger Löhne und fehlender Trinkgelder spitzt sich die Lage der Beschäftigten auch im Kreis Siegen-Wittgenstein dramatisch zu. Ohne schnelle und unbürokratische Hilfe drohen den Menschen existenzielle Probleme“, betont Wurche.
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Zusammen mit Verdi hat die NGG deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Koalitionsspitzen in einem offenen Brief aufgefordert, das branchenübergreifende Mindest-Kurzarbeitergeld einzuführen. Am Donnerstag, 11. Februar, debattiert auch der Deutsche Bundestag über das Thema. Zudem haben die Gewerkschaften eine Online-Petition gestartet.
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