Niederndorf. Wegen Corona brechen in wichtigem Bereich 90 Prozent des Umsatzes weg: Freudenberger Klaas und Pitsch beantragen Schutzschirmverfahren.

Die Klaas und Pitsch Fleisch- und Wurstwaren GmbH in Freudenberg-Niederndorf hat einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Das zuständige Amtsgericht in Siegen hat diesem entsprochen und damit den Weg für das Unternehmen frei gemacht, sich in diesem Rahmen zukunftsfähig aufzustellen, wie es dazu in einer Mitteilung des Traditionsunternehmens heißt.

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Die Geschäftsführung bleibt dabei weisungs- und handlungsbefugt. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen insbesondere in der Gastronomie und im Flugverkehr haben den Umsatz um rund 90 Prozent in diesem Geschäftsbereich einbrechen lassen. Der noch immer anhaltende Lockdown, derzeit ohne ein wirkliches Szenario zur Beendigung dieser Situation, lasse keine Entspannung der wirtschaftlichen Lage voraussehen.

Freudenberg: Spezielles Insolvenzverfahren

„Der Schutzschirm bedeutet keinesfalls das Aus für die lange Tradition in Niederndorf, sondern wird der Startpunkt für eine kraftvolle Umstrukturierung sein“, sagt Geschäftsführende Gesellschafter Peter Klaas. Ziel dieses speziellen Insolvenzverfahrens ist, das Unternehmen fortzuführen. „Die Nachfrage in der sehr spezialisierten Kundschaft der Siegerländer Fleischspezialisten wird sofort nach dem Lockdown ohne Zweifel wieder stark ansteigen.“

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Das Unternehmen wird ab sofort von dem Düsseldorfer Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Dr. Dirk Andres und dessen Team von der Kanzlei Andres Partner unterstützt. „Unser Ziel ist die dauerhafte Sicherung des Geschäftsbetriebes im Interesse von Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten sowie Gläubigern“, sagt der Jurist.

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Der gerichtlich bestellte vorläufige Sachwalter ist Rechtsanwalt Andreas Pantlen. Die Löhne und Gehälter der insgesamt rund 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Klaas und Pitsch Fleischerei GmbH + Co. KG, die Filialen in Niederndorf, Freudenberg und Büschergrund betreibt, ist nicht vom Schutzschirmverfahren betroffen.

Die Geschäfte sind wie gewohnt geöffnet, heißt es weiter.

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