Siegerland. Die Sozialkaufhäuser im Siegerland sind auch im zweiten Lockdown für bedürftige Menschen da. Sie bieten eine besondere Aktion zu Weihnachten an.
Die vier Sozialkaufhäuser der gemeinnützigen Weiterbildungsgesellschaft Achenbach mbH assen bedürftige Menschen auch im zweiten Lockdown nicht im Stich. Die Einrichtungen in Geisweid, Achenbach, Büschergrund und Kreuztal bieten weiterhin Hilfe und Unterstützung an: „Gerade in der kalten Jahreszeit ist das wichtig“, sagt Günther Langer, ehrenamtlicher Geschäftsführer.
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Das Lockdown-Angebot der Sozialkaufhäuser
Anders als im ersten Lockdown gibt es jetzt feste Öffnungszeiten in den Kaufhäusern: „Im Frühjahr mussten wir immer wieder Anträge stellen, wenn wir öffnen wollten. Jetzt haben wir von allen Städten eine allgemeine Genehmigung erhalten“, sagt der Geschäftsführer. Das sei wichtig, denn die Menschen würden sich gerade bei den kalten Temperaturen auf die Angebote der Kaufhäuser verlassen. Wie auch schon im ersten Lockdown gilt das Angebot, kostenlos Kleiderspenden abzuholen.
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„Gerade im Winter ist das ein wichtiges Angebot und es wird von vielen Bedürftigen genutzt“, sagt Langer. Als klar war, dass der nächste Lockdown bevorsteht, hätte am Montag, 14. Dezember, das Telefon sehr häufig geklingelt. Vereine, die Wohnungslose betreuen, haben sich Sorgen darüber gemacht, dass das Angebot der Sozialkaufhäuser wegbricht, erzählt Günther Langer. „Wir bieten täglich eine Notbetreuung von 12 bis 16 Uhr an. In diesen Zeiten können Kleiderspenden kostenlos entgegengenommen werden“. In Zeiten ohne Lockdown wird für die Kleidung ein kleiner Obolus erhoben, der fällt in dieser Ausnahmesituation jetzt weg.
Gute Zusammenarbeit im Siegerland
Genauso wichtig wie warme Kleidung sind in dieser Zeit Lebensmittelspenden. Dienstags und samstags von 11 bis 14 Uhr werden in den Sozialkaufhäusern Lebensmittel verteilt: „Ältere Menschen, Obdachlose ader auch junge Familien holen sich dankend Lebensmittel ab“. Günther Langer hat einen deutlichen Anstieg bedürftiger Menschen in der Zeit der Pandemie bemerkt: „Viele haben ihre Minijobs verloren und brauchen jetzt dringend Hilfe“. Auch ein Grund für ihn, die Einrichtungen jetzt nicht zu komplett zu schließen. Denn Einkäufe innerhalb der Kaufhäuser können nicht mehr gemacht werden. Wegen Corona finden die Verteilaktionen vor den Gebäuden, meistens in Zelten, statt. Dabei wird streng auf die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen geachtet.
Spender gesucht
Für die Weihnachtsaktion „Weihnachten auf Rädern“ werden noch Spenden in Form von „Rotkohl im Glas“ und „Klöße im Kochbeutel“ gesucht.
Außerdem werden Geschenkspenden gesucht: Es sollten keine gebrauchten Artikel sein und verpackt in Geschenkpapier. Zudem sollte jedes Geschenk eine Beschriftung erhalten, ob es für eine Frau, einen Mann oder ein Kind ist.
Spenden können an der Achenbacher Straße 115 abgegeben werden.
Zur Zeit sind 40 Ehrenamtliche im Einsatz, da die Festangestellten wegen Corona in Kurzarbeit geschickt werden mussten. „In dieser Zeit ist das alles für uns mit besonders hohem Aufwand verbunden“, sagt Günther Langer in Bezug auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen. Er unterstreicht die gute Zusammenarbeit mit dem Café Patchwork, Foodsharing Siegen und dem Fairteiler im Keller des Achenbacher Sozialkaufhauses. „Die Menschen brauchen uns. Vor unseren Häusern und dem Café Patchwork sind auch Heizzelte und Heizstrahler aufgebaut“.
Das Weihnachtsangebot für bedürftige im Siegerland
Zu Weihnachten gibt es noch eine weitere Aktion für Bedürftige: „Weihnachten auf Rädern“ vom Heimatverein Siegen-Achenbach und den christlichen Gemeinschaften. In den vergangenen Jahren gab es das Angebot eines warmen Abendessens im Restaurant „net(t)werk“ auf dem Heidenberg. Dieses Angebot fällt Corona-bedingt aus. Weihnachten kommt in diesem Jahr daher zu den Menschen nach Hause: „Ehrenamtliche Helfer fahren zu den Bedürftigen und verteilen eine Mahlzeit und ein kleines Geschenk“, berichtet Günther Langer. Bis jetzt liegen den Organisatoren 140 Anmeldungen vor, bis zu 240 Menschen können sie an Heiligabend versorgen.
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Dr. Sabine Schutz von der Stadt Siegen erklärt, dass laut Ordnungsbehördengesetz die Stadt dafür zuständig, wohnungslose Personen unterzubringen. So sei auch im Winter ein Schlafplatz für Betroffene garantiert. Die Stadt Siegen versorgt aktuell 115 wohnungslose Personen mit Obdach, bietet eine Beratung zur Vermittlung an weiterführende Dienste und unterstützt bei der Wohnungssuche. Zudem gibt es die „Fachstelle für Wohnungsnotfälle“, die sich um den Erhalt von Wohnraum bei drohendem Wohnungsverlust kümmert. Die Stadt Siegen fördert mit 120.000 Euro jährlich Angebote, die zur Verbesserung der Lebenssituation von bedürftigen Menschen beitragen. In diesem Jahr werden Angebote von sieben Trägern gefördert, erläutert Sabine Schutz.
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