Siegen. Trotz der Corona-Pandemie und des Lockdowns sind Gottesdienste an Weihnachten erlaubt. Die Freikirchen verfolgen unterschiedliche Ansätze.
Während die Katholische Kirche an Präsenzgottesdiensten festhält und die Evangelische Kirche im Kirchenkreis Siegen bis auf eine Ausnahme darauf verzichtet, gehen die freien Gemeinden unterschiedlich mit dem Weihnachtsfest im Corona-Jahr um.
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Die Freie evangelische Gemeinde Siegen-Mitte verzichtet auf Präsenzgottesdienste. Die Entscheidung sei der Gemeindeleitung nicht leichtgefallen, sagt Pastor Heiko Schmidt, doch angesichts steigender Infektionszahlen und unter Druck stehender Krankenhäuser sei man überzeugt, dass dies das Gebot der Stunde sei. „Diese Pandemie geht uns alle an und wir wollen als Freikirche unsere Verantwortung ernst nehmen, unseren Beitrag leisten und nicht die Grenzen des formal möglichen ausnutzen.“ Der Gottesdienst an Heiligabend wird ab 16 Uhr live gestreamt, schon am 23. Dezember veröffentlicht die Gemeinde einen interaktiven Gottesdienst für Familien. Gemeinsam zu feiern und Kontakt zu halten, ist der Gemeindeleitung wichtig, insbesondere die Pastoren seien jederzeit ansprechbar, betont Schmidt.
Open-Air-Gottesdienste in Siegen bereits ausgebucht
Auch die Calvary Chapel Siegen hat sich entschlossen, größtenteils auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, macht an Heiligabend aber eine Ausnahme. Neben einem Online-Gottesdienst um 16 Uhr, finden um 15.30 und 17 Uhr Open-Air-Gottesdienste auf der Gemeindewiese statt. Wenigstens Teilen der Gemeinde wolle man die Möglichkeit zum Gottesdienst an Heiligabend geben, „gleichzeitig sind wir uns über unsere Verantwortung und Solidarität gegenüber der Gesellschaft bewusst“, sagt der leitende Pastor Alexander Kruse. „Dabei sind wir der Meinung, dass ein Gottesdienst im Freien unter Einhaltung der Regeln einen gangbaren Kompromiss darstellt.“ Beide Gottesdienste sind bereits ausgebucht.
Evangelische Gemeinschaft Siegerland feiert Gottesdienste trotz Corona
Der Evangelische Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein, zu dem 65 Gemeinschaften mit mehr als 3500 Mitgliedern gehören, hält hingegen an Präsenzgottesdiensten fest. „Da uns der Gesetzgeber erlaubt hat über Weihnachten Gottesdienste zu feiern, werden wir als Ev. Gemeinschaftsverband davon Gebrauch machen“, sagt Präses Manfred Gläser. Der Verband mache jedoch keine Vorgabe, wie bei der Evangelischen Landeskirche treffen die einzelnen Gemeinden die Entscheidung. Die meisten entschieden sich für Weihnachtsgottesdienste, so Gläser.
So zum Beispiel auch die Ev. Gemeinschaft Kredenbach. Der Heiligabend-Gottesdienst kann nach Anmeldung besucht, aber auch online besucht werden. „Wir feiern die Gottesdienste auch in Zeiten von Corona, weil wir die gute Nachricht von der Menschwerdung Gottes weitersagen wollen“, sagt Gemeinschaftsleiter Gerd Klein.
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