Kreuztal. Helfen würden nur neue Bahnstationen, die Südumgehung und eine HTS-Abfahrt Eichen.

Die Ampeln an der B 508 nachts abschalten, neue Bahn-Haltepunkte in Kreuztal-Mitte und Buschhütten einrichten, nachträglich eine HTS-Anschlussstelle Eichen bauen, die – nach wie vor nicht gebaute – Südumgehung Kreuztal über Kredenbach hinaus verlängern, eben als Route 57: Diese vier Maßnahmen sind die einzigen, die der Lärmaktionsplanung der Stadt Kreuztal noch Hoffnung suggerieren.

Die Stadt habe keinen Platz für Lärmschutzwände, könne den Lkw-Verkehr nicht verbannen und auch nicht „mal eben“ eine Ortsumgehung bauen, stellte Stadtplanerin Petra Kramer im Infrastrukturausschuss klar. Insofern seien die von der EU vorgegebenen Lärmaktionsplanungen, „alle fünf Jahre bis zum St. Nimmerleinstag, leider Blödsinn“. Arne Siebel (CDU), der als einziger gegen den Plan stimmte, sprach von einer „Lachnummer“: Denn zum Bahnlärm wird die Stadt nicht gefragt, dazu plant die Bahn selbst. Arne Siebel: „Dass die Lärmschutzwände bauen, kann ich mir nicht vorstellen.“

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Mit 11.258.000 Fahrzeugen in Jahr ist die HTS zwischen Buschhütten und der Stadtgrenze Siegen das am stärksten befahrene Straßenstück im Kreuztaler Stadtgebiet, gefolgt von dem HTS-Abschnitt zwischen Kreuztal und Buschhütten mit 10,738 Millionen Fahrzeugen. Ebenfalls ganz oben in den Belastungszahlen sind die das Verbindungsstück zwischen HTS-Anschluss und Hauptkreuzung mit 8,7 Millionen Fahrzeugen pro Jahr und 23.954 pro Tag die B 508 zwischen Kreuztaler Kreuzung und Ferndorf mit 7,1 Millionen und die B 517 bis Eichen mit 6,8 Millionen.

Trotz HTS keine Entlastung

Seit 2012 hat der Verkehr zwischen Kreuztal und Eichen auf der B 517 um 43,5 Prozent zugenommen, von Eichen bis Krombach um 14,7 Prozent, auf der L 908 zwischen Buschhütten und Stadtgrenze Siegen um 15 Prozent und auf der HTS zwischen Kreuztal und Buschhütten um 12,2 Prozent. Verkehrsabnahmen gibt es auf der L 908 zwischen Junkernhees und Kreuzung um 23,9 Prozent und auf der B 508 zwischen Kredenbach und Hilchenbach um 10,6 Prozent.

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Die Lärmbelastung ist unterschiedlich. An der HTS seien nur wenige Gebäude betroffen: „Dieses Ergebnis überrascht nicht, da bereits beim Bau ein ausreichender Lärmschutz für die Baugebiete im Einwirkungsbereich nachzuweisen war.“ Auf der Marburger Straße (B 508) seien die Wohnungen an der Rückseite der Gebäude „in aller Regel nur gering belastet“. Anders sieht das auf der B 517 aus. Obwohl 2006 die HTS/A 4 für den Verkehr freigegeben wurde, sei die erwartete Entlastung nicht eingetreten, der Verkehr habe sogar zugenommen. „Diese Zahlen verdeutlichen die angespannte Verkehrsbelastung der Hauptkreuzung.“ Auch an der Heesstraße steht schutzwürdige Wohnbebauung. Dort ist der Verkehr allerdings zurückgegangen.

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