Siegen. Menschenmassen im Weihnachtsgeschäft passen nicht zu den Corona-Schutzmaßnahmen. Einkaufszentren und Ordnungsamt Siegen haben damit viel zu tun.
Gerade an den Wochenenden drängen sich im Weihnachtsgeschäft die Menschen in der Siegener Innenstadt. Normalerweise nicht der Rede wert – angesichts der Diskussion anhaltend hohe Corona-Infektionszahlen könnten die Weihnachtseinkäufe bald nicht mehr nur geprägt sein von Maske, Desinfektionsmittel und Abstand. Ein zweiter kompletter Lockdown, auch für den Einzelhandel, wird immer wahrscheinlicher.
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Zählanlage in der Siegener City-Galerie verrät die aktuelle Besucherzahl
City-Galerie: In der Coronaschutzverordnung vom 30. November heißt es, dass die Anzahl der gleichzeitig anwesenden Personen je einen Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Sinne des Einzelhandelserlass NRW nicht übersteigen darf. Wladimir Senkewitsch, Center-Manager der City-Galerie, betont, dass man alles dafür tue, die Regeln einzuhalten und das Einkaufen so sicher und angenehm wie nur möglich zu gestalten. „Seit Beginn der Pandemie haben wir mit unseren Mietern ein umfangreiches, sehr gut funktionierendes Hygienekonzept im Center umgesetzt“, sagt Senkewitsch. Die Maßnahmen umfassen Desinfektionsstationen, umfangreiche Informationen und Lautsprecherdurchsagen zur Einhaltung der Abstandsgebote und Maskenpflicht in der gesamten City-Galerie.
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Damit überwacht werden kann, wie viele Menschen an stark frequentierten Tagen im Einkaufszentrum sind, gibt es eine automatische Besucherzählanlage. Das Management weiß zu jeder Zeit, wie viele Leute noch rein dürfen, bis die Höchstzahl erreicht ist. Sollte das der Fall sein, werden die Eingänge der City-Galerie zeitweise geschlossen, „bei Bedarf auch die Parkhauszufahrten“, so Senkewitsch.
Mehr Sicherheitspersonal in den Siegener Einkaufszentren
Um noch mehr Sicherheit zu gewährleisten, wurde das Sicherheitspersonal deutlich aufgestockt, das auch Besucher darauf hinweist, die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Die Geschäfte haben zudem eigene Sicherheitskonzepte und Kundenobergrenzen, erläutert Senkewitsch. Er empfiehlt Besuchern, falls möglich zu weniger stark besuchten Zeiten in die City-Galerie zu kommen – vor- und nachmittags unter der Woche etwa. „So können alle Hygienemaßnahmen sicher eingehalten werden, einem entspannten und sicheren Einkaufserlebnis steht nichts im Weg.“
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Siegerlandcenter Weidenau: Es passiert nicht oft, dass Manuel Cruz vom Sicherheitsservice des Siegerlandcenters einen Besucher rauswerfen muss. „Wenn ich die Leute ermahne, ihre Maske aufzusetzen und sie es nicht machen – dann mache ich vom Hausrecht gebrauch und schmeiße sie raus“, sagt er. Er würde den Menschen immer und immer wieder erklären, dass Corona da ist. Die Sicherheitsfirma Bender und Bender aus Siegen stellt schon seit vier Jahren Personal für das Center. „Sonst ist immer nur eine Person da. Seit dem 5. Dezember haben wir für die Wochenenden jetzt noch eine zweite Person mit dazu bekommen“. Der Andrang am Wochenende sei für einen Sicherheitsmann zu viel.
Siegener Ordnungsamt versucht die Allgemeinheit vor Unvernünftigen zu schützen
Für das Ordnungsamt ist die Vorweihnachtszeit unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung. Laut Dr. Sabine Schutz, Pressesprecherin der Stadt Siegen, müsse das Ordnungsamt vor allem in den Einkaufszentren Besucher häufig auf die Schutzmaßnahmen aufmerksam machen. „Im Rahmen der Möglichkeiten versuchen die Kolleginnen und Kollegen, die Allgemeinheit vor der Unvernunft einzelner Personen zu schützen und die erforderlichen Maßnahmen auch zu überwachen“, sagt Schutz.
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Das sei natürlich nicht ohne erheblichen Zeitaufwand zu bewältigen, dabei würden auch Überstunden anfallen. Die Beschäftigten des Ordnungsamts würden sich aber nicht darüber beschweren, sondern sich vielmehr wünschen, dass sich die Bevölkerung weiterhin vernünftig verhält und die bekannten Regeln beachtet.
„Geschäfte sind voller als in vergangenen Monaten“
„Leider ist es immer noch so, dass die meisten am Freitag und Samstag in die Geschäfte gehen. Es wäre sinnvoller, wenn man sich auf die Woche verteilen würde“, sagt der Siegener Stadtrat und Ordnungsdezernent Arne Fries. Er könne es natürlich nachvollziehen, dass die Menschen am Wochenende in die Stadt kommen, um etwas bestimmtes zu kaufen. Seine Wahrnehmung: Es ist nicht voller als sonst im Weihnachtsgeschäft, aber die Geschäfte sind voller als in den vergangenen Monaten.
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„Ich finde es schade, dass es Menschen gibt, die die einfachen Schutzmaßnahmen nicht einhalten wollen“, sagt Arne Fries. Er findet es nicht sinnvoll, wieder alle Geschäfte komplett zu schließen: „Es funktioniert ja zu 80 bis 90 Prozent auch so gut“. Auch er wünscht sich, dass die Leute vernünftig sind und die „einfachen Maßnahmen“ einhalten. „Wenn sich aber die geringe Anzahl der Verweigerer nicht an die Regeln halten will und möchte, dann sind leider andere Maßnahmen und somit auch ein zweiter Lockdown erforderlich“.
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