Eisern. Von der nördlichen Hälfte der Talbrücke Eisern sind nur die gesprengten Überbleibsel vorhaben. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren.
Wie Spielzeuge sehen die Bagger von der Wolfsbach gesehen aus, die den Beton der gesprengten – halben – Talbrücke Eisern zerkleinern. Die sieben Bagger und Zertrümmerungsmaschinen standen schon am Tag der Sprengung bereit, um umgehend mit den Aufräumarbeiten anfangen zu können. Ebendiese laufen nun.
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Die nördliche Hälfte der A 45-Brücke, die Fahrtrichtung Dortmund, kippte am 18. Oktober ins Tal. Rund 61,5 Kilogramm Sprengstoff, auf Grundlage genauer Berechnungen auf 515 Bohrlöcher in den Pfeilern verteilt, brachten den 12.300 Tonnen schweren Koloss kontrolliert zu Fall. Da die Talbrücke aus zwei Bauwerken besteht, kann der Autobahn-Verkehr trotzdem weiterfließen. Aktuell werden beide Fahrtrichtungen über die noch stehende Südhälfte geleitet.
Material der Talbrücke Eisern muss sortiert werden
Beim Zerkleinern der Betonteile muss der Baustahl herausgeschnitten werden. Dabei fallen auch einige Tonnen Stahl an. Die Trennung der Materialien ist erforderlich, bevor es aufgearbeitet, recycelt und später als Baumaterial wiederverwendet werden kann.
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Das Wetter macht die Arbeit nicht gerade angenehmer. Der Regen der vergangenen Tage lässt den Boden aufweichen und die Baustellenfahrzeuge im Schlamm einsinken. Dennoch gehen die Arbeiten gut voran. Geplant war, die Brücke in zwei Monaten zu zerkleinern, doch die Beseitigung der Trümmer könnte nach derzeitiger Einschätzung schon in vier bis fünf Wochen beendet sein.
Aufräumarbeiten an der Talbrücke Eisern eventuell schon vorzeitig beendet
Mit dicken Meißeln, die bis zu sieben Tonnen schwer sind, hämmern die Bagger die großen Betonteile auseinander. Andere Bagger haben Schneidezangen, deren Gewicht bei rund vier Tonnen liegt. Damit lässt sich bis zu einige Zentimeter dicker Armierungsstahl wie eine Schnur mit einer Schere durchtrennen.
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Rund 30 Mitarbeiter der Abbruchfirma, auch Tiefbauer und Vermesser sind auf dem Gelände schon tätig, um keine Leerzeit entstehen zu lassen. Da schon Wochen vor der Sprengung der Asphalt von der Fahrbahn abgefräst wurde, fallen insgesamt mehr als 14.000 Tonnen Material an. Notwendig waren diese Vorarbeiten, um die Brücke zu „leichtern“, wie es im Fachjargon heißt: Das Gewicht wird, so weit möglich, vor der Sprengung reduziert.
Sanierung und Ausbau
Die in den 1960er Jahren gebauten Autobahnbrücken – wie die Talbrücke Eisern – sind heute in der Regel marode. Ein wesentlicher Grund dafür: Als sie konstruiert wurden, sah noch niemand die Verkehrsbelastungen voraus, denen sie einmal ausgesetzt sein würden.
Die Talbrücke wird aber nicht nur erneuert, sondern bei dieser Gelegenheit auch für den sechsspurigen Ausbau der A 45 erweitert. Die Gesamtkosten des Brückprojekts in Eisern liegen bei etwa 44 Millionen Euro.
Material wird vorerst im Eiserntal gelagert
Je leichter die Brücke ist, um so geringer ihr Effekt, wenn sie ins Tal stürzt. Schon so wurden rund 15.000 Kubikmeter Bodenaushub aus dem Bereich der Baustelle zur Aufschüttung eines mehr als sechs Meter hohen Fallbetts, damit an der Landschaft – und natürlich an der unter der Brücke verlaufenden Landstraße 909 zwischen Eisern und Obersdorf – kein Schaden entsteht.
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Die riesengroßen Laster, die derzeit zusätzlich noch über das Baustellengelände rollen, transportieren Schutt und Stahl ab. Zunächst einmal wird das Material aber unterhalb der Brücke im Eiserntal gelagert.
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