Siegen. Am 13. September wurde in Siegen auch der neue Integrationsrat gewählt. Die neuen Mitglieder trafen sich um die ersten Themen zu besprechen.
Hanan Tahmaz ist Mitglied der Liste „Interkulturelles Siegen“. Neben ihr sitzt Mario Batista, ebenfalls ein Mitglied des Gremiums.. Die beiden wurden mit zwölf weiteren Bewerbern am 13. September in den neuen Integrationsrat der Stadt gewählt. Was machen sie im Integrationsrat und wer sind überhaupt die Mitglieder?
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Wer darf den Integrationsrat wählen?
Internationale Liste, Interkulturelles Siegen, Einzelbewerber oder die Alevitische Gemeinde/ Kulturzentrum Siegen: Sie alle sind Teil des Integrationsrats. Sie setzen sich zusammen für die Belange von Migranten ein. Der Rat darf gewählt werden von: Ausländern, die eine Niederlassungserlaubnis oder Aufenthaltserlaubnis haben, von allen EU-Bürgern, von Deutschen, die noch eine andere Staatsangehörigkeit haben, von Personen, die in Deutschland eingebürgert worden sind.
Aufstellung für die Wahl
Wer Interesse bekommen hat, sich für die nächste Integrationsratswahl im Jahr 2025 aufstellen zu lassen, kann dies auch als Einzelbewerber tun, ohne zu einer der Listen dazu zu gehören.
Natalia Neumann hat es mit 547 von 2336 gültigen Stimmen als Einzelbewerberin in den neuen Rat geschafft.
Außerdem noch von Kindern von ausländischen Eltern, die durch ihre Geburt Deutsche geworden sind, von Aussiedlern, von Staatenlosen Personen, Geflüchteten, die eine Anerkennung als Schutzberechtigte haben, gewählt werden.
Der Siegener Integrationsrat
Zu den 14 direkt gewählten Mitgliedern kommen noch sieben Ratsmitglieder dazu, die den Integrationsrat mit Themen aus dem Stadtrat beliefern oder auch Themen aus dem Integrationsrat in den Stadtrat mit einbringen können. Der Integrationsrat ist ein beratendes Gremium und die Amtszeit beträgt fünf Jahre. Thorsten Büker, Integrationsbeauftragter der Stadt Siegen, unterstreicht: „Es ist wichtig, in der Politik für Integrationsthemen Gehör zu schaffen. Migranten sollen die Möglichkeit haben, in der Politik mitzureden.“
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Hanan Tahmaz kommt aus dem Libanon und Mario Batista aus Kroatien. Tahmaz ist schon seit der Gründung der Liste „Interkulturelles Siegen“ vor sechs Jahren Mitglied. Sie war auch in der letzten Wahlperiode schon im Integrationsrat und weiß, wie dort die Arbeit abläuft: „Wir treffen uns einmal im Monat, um über alle Interessen oder Anträge abzustimmen.“
„Interkulturelles Siegen“ will Blockaden in den Köpfen abbauen
Ein wichtiges Thema für die Liste „Interkulturelles Siegen“ ist zum Beispiel das Abbauen von Blockaden in den Köpfen zwischen Nicht-Migranten und Migranten. „Es sollte zum Beispiel mehr Spielplätze für Kinder geben. Auf Spielplätzen findet Integration statt. Den Kindern ist es egal ob sie mit einem Kind aus der Türkei oder aus Kroatien spielen. Dort gibt es keine Grenzen oder Blockaden“, erklärt Mario Batista.
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Die gewählten Mitglieder des Integrationsrats sind in den meisten Fällen auch Mitglieder in ausländischen Vereinen und haben somit direkten Input aus ihrer jeweiligen Interessengruppe. Tahmaz weiß, dass die Mitglieder in den vorherigen Jahren immer zusammen und in eine gemeinsame Richtung gearbeitet haben: „Wir wollen alle interkulturelle Themen vorantreiben, ob es ein Integrationsfest ist oder ob es um vernünftige Flüchtlingsunterkünfte im Jahr 2015 geht“, sagt Tahmaz. Sie sagt, dass sich die Mitglieder in der Vergangenheit sehr häufig über Anträge einig gewesen waren. Sie lädt außerdem interessierte Bürger dazu ein, bei den Sitzungen auf der Zuschauertribüne dabei zu sein. Von dort aus könnten auch Ideen und Fragen an den Rat herangetragen werden.
Erste Themenschwerpunkte des Siegener Integrationsrats
Die konstituierende Sitzung des Integrationsrats findet erst am 9. Dezember statt. Ein erstes Treffen gab es aber dennoch am 10. Oktober, um wichtige Themen und Ziele zu besprechen. Das Treffen war vor allem zum Kennenlernen gedacht, da sehr viele neue Leute in dieser Legislaturperiode dabei sind, erläutert Hanan Tahmaz. Im Anschluss wurden erste Schwerpunkte besprochen: „Wir haben über die Förderung von der Mehrsprachigkeit in Vereinen und Schulen gesprochen“, sagt Tahmaz.
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Außerdem haben sie noch über Aktionen, die sie gegen den Rechtsradikalismus veranstalten können, geredet. Dafür hätten sie schon einen Informationsstand des Integrationsrats in der Woche gegen Rassismus geplant. Außerdem will der Integrationsrat wieder eine Sprechstunde anbieten, in der Bürger mit Fragen an die Mitglieder herantreten können. Die interkulturelle Öffnung in der Verwaltung sei ein weiterer wichtiger Punkt auf ihrer Liste. „Ich persönlich fänd es gut, wenn wir vorantreiben, dass Migranten, die arbeiten möchten, schneller arbeiten können und weniger bürokratische Prozesse durchlaufen müssen. Wenn jemand arbeiten will, soll er das auch schnell können“, sagt Hanan Tahmaz. Bis zu der konstituierenden Sitzung arbeitet noch der alte Integrationsrat.
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