Weidenau. Blutkonserven werden in der Corona-Pandemie knapp – darum gehen 55 Sportlerinnen und Sportler vom ASV in Siegen-Weidenau im Team zur Blutspende.

Sven Kühne liegt als erster auf der der Blutspende-Liege im DRK-Zentrum Siegen-Nord und macht einen entspannten Eindruck. Er ist Erstspender und hat sich mit seinen Mitspielern der American Footballer des ASV Siegen-Weidenau am Freitagnachmittag verabredet. Aber nicht auf dem Spielfeld, sondern mit zahlreichen weiteren Sportlern des Allgemeinen Sportvereins Siegen zur gemeinsamen Blutspende.

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„Bisher habe ich mich nie getraut, zum Blutspenden zu gehen“, erklärt Kühne, der mit einem sportlichen Kampfgewicht von mehr als 100 Kilo nicht gerade ängstlich aussieht. Doch nun haben er und viele seiner Sportkollegen zugesagt für die gemeinnützige Aktion. Auch Michel Willke hat sich in sein sportliches Outfit geschwungen und es sich auf der Liege gemütlich gemacht. Für die Fotografen zog der sogar kurz seinen Helm auf.

Temperaturmessung am Eingang

Aber auch nur kurz: Denn das Team des Blutspendedienstes muss die Blutspender jederzeit beobachten können und möglicherweise eingreifen, wenn deren Kreislauf schlapp macht. Doch bei den sportlichen Spendern war am Freitagnachmittag keiner dabei, der blass wurde.

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Zu der gemeinsamen Aktion hatte der Vorstand aufgerufen. „Die Blutreserven gehen zur Neige. Viele Menschen gehen wegen der Corona-Pandemie nicht zum Blutspenden, da sie Angst haben. Eigentlich vollkommen zu Unrecht – wenn man sieht, wie das Team des DRK Siegen-Nord und des Blutspendeteams aus Hagen auf die Hygiene und die Corona-Schutzmaßnahmen achten“, erklärt Gabi Druschowitsch als Vorsitzender des ASV.

Der Mindestabstand wird eingehalten, schon am Eingang wird die Temperatur gemessen. Nur, wenn die im grünen Bereich ist, dürfen die Personen ins Gebäude des DRK-Ortsvereins. Der hat seine Räume für die Aktion zur Verfügung gestellt. Der Vereinsvorstand hatte sich erst überlegt, die Blutspende im Vereinsheim am Hofbachstadion in Geisweid durchzuführen. „Das hätte aber vom Platz und den Corona-Bestimmungen nicht funktioniert“, erzählt Gabi Druschowitsch.

Mehrere Faktoren

Die Blutspendebereitschaft sank nicht nur wegen der Corona-Pandemie: hinzu kam in den vergangenen Monaten der für Sommer- und Ferienzeit typische Einbruch.

fgfg

„Wenn einige Erstspender dabei sind, die danach auch regelmäßig zur Blutspende gehen, dann haben wir echt etwas gerissen“, hatte die Vorsitzende vor dem offiziellen Start gegen 16 Uhr betont. Zugesagt hatten zwischen 50 und 70 Spender, 55 sind am Ende gekommen. Davon 20 Erstspender. „Ich bin super zufrieden. Es waren viele Sportler, die ihre Zusage auch wahr gemacht haben“, sagt Druschowitsch. „Ich würde mich noch einmal mehr freuen, wenn die Blutspender nun auch regelmäßig gehen würden. Viele von ihnen haben ihr Interesse aber schon zugesagt.“

Mit dabei waren Spieler der Siegen Sentinels, der Siegen Guardians, der Coronette Dancers des SDC Siegerland sowie der VFB-Fußballer. Auch wenn ein gemütliches Abendessen wegen der Corona-Bestimmungen nicht möglich war, hatte das DRK ein Lunchpaket geschnürt, das sich sehen lassen konnte. „Ein Joghurt, eine Tafel Schokolade, ein Wurst- und ein Käsebrot und noch ein wenig mehr. Als besonderes Dankeschön gab es sogar noch ein Halstuch, was auch als Mund-Nasen-Schutz verwendet werden kann“, so die Vorsitzende.

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„Ich hoffe, dass viele Vereine das auch mal machen werden“, wünscht sie sich nach der Aktion. Auch das DRK zeigte sich sehr zufrieden. „Zwar hatten wir mit mehr Blutspendern gerechnet, da uns auch mehr genannt wurden, aber in der Summe sind wir froh, dass sich gerade während der Corona-Zeit die Menschen trauen zum Blutspenden zu kommen“, erklärte Thorsten Weil vom DRK-Ortsverein Siegen-Nord.

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