Siegen. Beim Siegener Urban Art Festival malen Mitglieder des Vereins „Jugend mal anders“ einen Comic auf den Herrengarten: Mit Henner, Frieder, Aliens.
Das Kunstwerk ist fertig: Rund einen Monat lang haben Friederike Klein, Paula Klein und Clara Wanning vom Verein „Jugend mal anders“ mehr als 15 Meter Comic an die Wand des Herrengarten-Gebäudes am Siegufer gemalt. Der Henner-und-Frieder-Comic ist Teil des Siegener Urban Art Festivals „Out and About“ und der zweite Beitrag von „Jugend mal anders“ zum Kunstfestival: Im Juli tanzte die K-Pop-Gruppe des Vereins und sammelte dabei Spenden für den Kinderhospizdienst.
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Herrengarten Siegen: Wie Henner und Frieder im Comic zu Aliens werden
Diesmal malten die Vereinsmitglieder nicht – wie im Juli – mit den Füßen, sondern mit Pinsel und Acrylfarbe und arbeiteten sich Meter für Meter und Stunde für Stunde vor. Das Konzept: Zwei Aliens landen getrennt voneinander in Siegen und müssen sich wiederfinden, um gemeinsam zum Mutterschiff zurückzukommen. Um nicht aufzufallen, verwandeln sie sich in Henner und Frieder. Auf ihrem Weg kommen sie an verschiedenen, liebevoll in Szene gesetzten Orten in der Innenstadt vorbei und hinterlassen bei ihrer Rückkehr ins All ihre Körper als Statuen.
Das Festival
Das Siegener Urban Art Festival „Out and About“ begann im Mai und läuft bis in den Oktober.
18 Künstlerinnen, Künstler und Gruppen mit mehr als 40 Akteuren gestalteten in der Innenstadt Arbeiten, Performances und Kunstaktionen im öffentlichen Raum – entweder im Freien oder in Ladenlokalen.
Eine gestalterische Schwierigkeit beim Malen ist die Tür mitten in der Wand. Die drei Studentinnen haben sich dafür einen besonderen Kniff einfallen lassen: die Geschichte endet nicht am Ende der Wand, sondern in der Mitte bei der Tür. Die zwei Aliens, deren Wege an der linken und rechten Ecke starten, finden sich dann in der Mitte wieder. Dadurch kann der Comic von beiden Seiten kommend gelesen werden – sowohl von rechts als auch von links.
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Die Zielgruppen des Henner-und-Frieder-Comics am Herrengarten Siegen
„Uns ist wichtig, dass jeder den Comic lesen kann, unabhängig von Alter oder Nationalität. Daher haben wir die Gestaltung und die Handlung möglichst einfach gehalten und weitgehend auf Text verzichtet“, erklärt Vereinsvorsitzende Clara Wanning, die das Storyboard entwarf und den Comic an der Wand vorskizzierte. „Und es funktioniert. Viele Menschen bleiben stehen, schauen sich unser Kunstwerk an und setzen sich damit auseinander. Wir freuen uns wirklich sehr darüber.“
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Mit Liebe zum Detail sind in den Bildern zudem lauter kleine Popkultur-Anspielungen versteckt – ein künstlerisches Bonbon für die ursprüngliche jugendliche Zielgruppe des Vereins, und auch für einige Star Wars-affine Erwachsene. Doch nicht nur: Der herumirrende Alien in Hennergestalt und die Bilder von Siegen im Comic-Stil – für das Stadtpanorama wurde von der Spitze der Nikolaikirche aus extra ein Referenzfoto gemacht – kommen gut an bei vielen Passanten. „Wir erhielten beim Malen regelmäßig nette Kommentare. Den Leuten gefällt das Kunstwerk sehr gut, sie meinen, das ist mal was Anderes als ,das Geschmiere’, wie sie selber sagen“, so Paula Klein. Viele fänden das Comicprojekt fantasievoll und erfrischend anders. „Wir haben zu 90 Prozent positives Feedback von Menschen aller Altersgruppen bekommen.“
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Urban Art Festival „Out and About“ in Siegen: Die Perspektiven für die Comic-Wand
Viele hätten sich Sorgen gemacht, da das Gebäude schließlich mittelfristig abgerissen wird und die ganze Arbeit damit umsonst gewesen wäre. Doch da können die drei Künstlerinnen beruhigen: Der Comic ist auf Metallplatten gemalt, die an die Wand geschraubt sind und bei Bedarf abgenommen und woanders aufgehangen werden können.
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Mindestens bis zum 18. Oktober hängt „Henner und Frieder – Stadtkultur als Comic“ noch am Herrengarten. Wo es danach hinkommt, das weiß „Jugend mal anders“ noch nicht. „Aber wir wünschen uns, dass der Henner-und-Frieder-Comic weiterhin für die Öffentlichkeit zu sehen ist, vielleicht an einer anderen Wand oder in einem öffentlichen Gebäude“, sagt Kunst-Lehramts-Studentin Friederike Klein. „So vielen Leuten gefällt er. Und das ist doch schließlich der Sinn des Urban Art Festivals: dass Kunst für alle sichtbar in der Stadt zu finden ist.“
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