Hilchenbach. Um Wolken geht es bei den MINT-Mitmachtagen, zu denen die Klimawelten Kitas und Schulen nach Hilchenbach einladen.
„Woraus bestehen Wolken?“- „Wolken bestehen doch aus Watte!“ Samantha kratzt sich verwundert am Kopf, als sie hört dass ihre Annahme falsch ist. Sie macht heute mit ihrem Kindergarten Maluma aus Ferndorf einen Ausflug zu den Klimawelten in Hilchenbach.
Die MINT-Mitmachtage sollten eigentlich von 15. bis zum 17. September am Kreishaus in Siegen stattfinden, aber durch Corona wurden sie abgesagt. Judith Schneider und Janine Lückerath fanden dies „sehr schade“ und haben sich entschieden, die MINT-Wolken-Tage in den Klimawelten zu veranstalten. An drei Tagen kommen jeweils zwei Kindergartengruppen zu ihnen, um zu erfahren, dass Wolken eben nicht aus Watte bestehen.
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Wieso Wolken?
Janine Lückerath hat Geoökologie in Bayreuth studiert und ist nach Hilchenbach gekommen, um ihr Wissen an so viele Kinder wie möglich weiterzugeben. Sie leitet die Wolkenworkshops zusammen mit Judith Schneider, die Kräuter- und Bienenpädagogin ist. Und wieso der Wolkenschwerpunkt? „Wolken sind so wichtig und auch Teil des Klimawandels, sie sind kühlend oder wärmend. Sie haben Auswirkungen aus das Klima. Wolken verändern sich auch, wenn es wärmer wird,“ erklärt Janine Lückerath, „die Kinder sollen verstehen, dass Wolken nicht nur schlecht sind und nervigen Regen bringen.“
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Der Workshop startet
Der Workshop beginnt: Aufgeregt finden sich die Kindergartenkinder in einem Kreis auf dem Schulhof der alten Florenburg-Grundschule ein. Janine Lückenrath fragt die Kinder zunächst nach den Lieblingswolken der Kinder: Regenwolken und Schäfchenwolken sind die Spitzenreiter. Daraufhin macht die Naturwissenschaftlerin darauf aufmerksam, dass sich Wolken auch zu Figuren formieren können. „Ich sehe einen Dino. Der isst Gras, oben über dem Baum da!“
Klimaweltentag
Im Rahmen der jährlichen Aktionstage Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aller Regionalzentren in NRW präsentieren sich die Klimawelten Hilchenbach am Samstag, 26. September, 11 bis 16 Uhr, mit einem bunten Programm.
Bei einem Markt der Möglichkeiten rund um die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit darf mit Licht und Wolken experimentiert werden. Im Klimalabor wird eigene mikroplastikfreie Kosmetik hergestellt. Für Kinder gibt es eine Rallye mitabwechslungsreichen Stationen, Rätseln und Experimenten. Das Repair-Café ist von 13 bis 15 Uhr am Start.
Workshopleiterin Janine Lückerath zeigt jetzt, wie eine Wolke entsteht. Dazu nimmt sie eine Plastikflasche, gefüllt mit ein wenig Wasser, zündet ein Streichholz an und wirft es in das Wasser. Schnell dreht sie die Flasche zu und wartet einen Moment ab. Dann drückt sie die Flasche mit einem schnellen Ruck zusammen: In der Flasche bildet sich weißer Nebel – eine Wolke.
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Dabei erklärt sie den Kindern, die alle gespannt an ihren Lippen hängen, dass Wasser aus Seen verdampft und in den Himmel steigt. Durch Dreckpartikel in der Luft kann sich das Wasser oben halten. Durch einen Unterdruck entsteht dann die Wolke, so wie im Experiment. Die Kinder dürfen ebenfalls eine Wolke in der Flasche erzeugen, so wie Friedrich. „Ich mag Wolken. Die machen Regen. Wenn es nicht regnet, dann kann man nicht mehr duschen“, stellt er fest.
Alles über Wolken in den Hilchenbacher Klimawelten
Ach eine Gruppe des Kindergartens „Regenbogen“ aus Netphen nimmt an einem der Workshops teil. Janine Lückerath hält ein blaues Kühlpack mit Hilfe einer Wäscheklammer über heißes Wasser: Wasser tropft von der Kühlpack-Wolke. Sie erklärt den Kindern, wie Regen in Wolken entsteht. Jedes Kind hört gebannt zu – am liebsten würden alle gleichzeitig den selbst erzeugten Regen anfassen wollen.
Wolken-Kunst-Ausstellung
Zwischendurch wird es auch künstlerisch. An den Wänden des Seminarraums hängen Fotografien, die 30 verschiedene Wolkenhimmel zeigen. Die hat Stefan Bünnig, Vorsitzender der Qulturwerkstatt Netphen, seit 2018 im Siegerland geschossen. Die Ausstellung trägt den Namen „Thirty Names of Grey/Gold“. Die Kinder sollen sich umschauen und entscheiden, welches Bild ihr Liebling ist. Eine größere Gruppe steht unter dem Bild mit dem einzigen Regenbogen. Lucas mag einen Gewitterhimmel lieber. Den kann er im Anschluss auch direkt basteln. Bunte Watte auf Papier geklebt und schon hat jedes Kind seinen eigenen Wolkenhimmel vor sich liegen.
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Mit einer Traumreise beendet Janine Lückerath den Wolkenworkshop. Vom 26. September bis zum 24. Oktober findet das Wolken-Wochen-Projekt statt. Dann kommen Kinder unterschiedlicher Altersklassen in die Klimawelten nach Hilchenbach: „Das Angebot ist für Kinder ab dem Kindergarten bis hin zu Schulabgängern. Natürlich werden die Inhalte dann dem Alter angepasst,“ sagt Judith Schneider, pädagogische Mitarbeiterin der Klimawelten.
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