Kreuztal. Kreuztal tritt dem Seebrücke-Städtebündnis bei, dem sich auch die Stadt Siegen schon angeschlossen hat.

Die Stadt Kreuztal unterstützt die Initiative Seebrücke und tritt dem Städtebündnis „Sicherer Hafen“ bei. Das hat der Rat auf Antrag der Grünen bei sieben Stimmenthaltungen aus den Reihen der CDU einstimmig beschlossen. Die Stadt erklärt sich damit bereit, geflüchtete Menschen zusätzlich aufzunehmen, die menschenunwürdig in Auffanglagern untergebracht sind, besonders unbegleitete Kinder und Jugendliche.

„Kreuztal sollte ein Zeichen setzen“, forderte Björn Eckert (Grüne) angesichts der Katastrophe auf der griechischen Insel Lesbos, wo das Lager Moria durch ein Feuer zerstört worden ist. „Wir sind verpflichtet zu helfen“, sagte Dieter Gebauer (Grüne).

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„Wir sind bestürzt und beschämt“, sagte Karl-Heinz Schleifenbaum (SPD). Der Kreuztaler Beschluss könne ein Signal an die Bundesregierung sein, ihre Position zu ändern „und nicht nur nach Europa zu schielen“. Schleifenbaum: „Wir sind bereit, das Unsrige und mehr als bisher zu tun.“ Dass sie dazu imstande sei, habe die Stadt bereits während der Balkankriege bewiesen, erinnerte Jochen Schreiber (SPD): „Es ist selbstverständlich, dass die Stadt sich in die Pflicht nehmen lässt. Es wäre ein Offenbarungseid für Europa und auch für unser Land, wenn wir da nicht tätig werden.“

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Siegen ist dabei, Hilchenbach nicht

„Man kann nicht Nein dazu sagen“, sagte Philipp Krause (CDU). Er wünschte allerdings weitere Informationen über das Seebrücke-Bündnis, bevor über einen Beitritt entschieden werde. Bürgermeister Walter Kiß machte darauf aufmerksam, dass der Beschluss „rein symbolisch“ sei. Die Stadt könne nicht selbstständig Geflüchtete aufnehmen, sondern sei auf die Zuweisungen durch das Land angewiesen.

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Mitglied des Seebrücke-Städtebündnisses ist seit einem Jahr die Stadt Siegen. Sie hat sich dazu bereiterklärt, 50 Geflüchtete sowie eine nicht festgelegt Zahl von Kindern und Jugendlichen zusätzlich aufzunehmen. Im Hilchenbacher Rat fand sich dagegen keine Mehrheit: In geheimer Abstimmung lehnte der Rat im Oktober 2019 den „sicheren Hafen“ ab.

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