Siegen. Seit 2020 gehört Siegen dem Seebrücke-Bündnis an: Städte erklären sich bereit, Geflüchtete in Not aufzunehmen. Wahrscheinlich ist das aber nicht.

Das Bündnis „Seebrücke/Sichere Häfen“ hat angesichts der Ereignisse im griechischen Flüchtlingslager Moria den „Bündnisfall“ ausgerufen. Auch die Stadt Siegen hatte sich Anfang 2020 zum sicheren Hafen für in Seenot geratene Geflüchtete erklärt und eingewilligt, in Not geratene Menschen aufzunehmen, falls das notwendig sein sollte. Das Städtebündnis hält das vor dem Hintergrund des brennenden Flüchtlingslagers für notwendig.

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Wahrscheinlich ist das allerdings nicht. Über die Aufnahme von Betroffenen aus Moria entscheidet zunächst die Bundesregierung, dann ist das Land an der Reihe, dann die Bezirksregierung. Dass tatsächlich Menschen in Siegen untergebracht werden, ist also angesichts der eher geringen Zahl, die Bundesinnenminister Horst Seehofer für Deutschland nennt, nicht zu erwarten.

Stadt Siegen hätte Kapazitäten für Geflüchtete in Not

Gleichwohl steht die Stadt Siegen dazu, Aufnahmebereitschaft signalisiert zu haben – wie alle anderen Kommunen auch, die dem Bündnis angehören. Platz und Kapazitäten gibt es in der Stadt: Viele früher als Flüchtlingsunterkünfte genutzte Gebäude wurden in den Stand-by-Modus versetzt, um bei Bedarf wieder reaktiviert werden zu können und stehen zur Zeit leer.

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Um auf die Situation der Menschen in Moria aufmerksam zu machen und das Ende dieser Unterbringung zu fordern, hat das Bündnis „Seebrücke Siegen“ am Freitagabend, 11. September, zu einer Kundgebung auf der Siegbrücke aufgerufen.

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