Kreuztal. Die Otto-Flick-Halle wird wieder wichtig. 830.000 Euro will die Stadt Kreuztal in den barrierefreien Ausbau investieren
Über viele Jahre führte die Otto-Flick-Halle nur noch ein Schattendasein als Turn- und Veranstaltungshalle für Vereine, war ein Notnagel, wenn die Stadt Betten für Geflüchtete aufstellen musste. Schließlich gab es neuere, schönere gute Stuben: die Stadthalle, Dreslers Park… In Zeiten von Corona sieht das auf einmal anders aus.
Wunschzettel für Hallen und Feuerwehr
Weil die Stadthalle gerade zum Bürgerforum erweitert wird, ist die Otto-Flick-Halle wichtiger Veranstaltungsort für Kreuztal Kultur geworden und zudem Tagungsort für Rat und Ausschüsse – denn das Feuerwehrhaus Leystraße, in dem der Rat sonst tagt, ist gemäß Corona-Hygienekonzept für Nicht-Feuerwehrleute gesperrt. Corona eröffnet nun eine Chance, die Otto-Flick-Halle barrierefrei umzubauen. 830.000 Euro will die Stadt inzwischen in das Gebäude investieren.
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Vor einem Jahr war noch von 500.000 Euro die Rede, als die Stadt dafür ohne Erfolg Städtebauförderungsmittel beantragte. Inzwischen sind Mehrkosten und die zusätzlich gewünschte Sanierung und barrierefreie Erschließung der Duschräume dazugekommen, dafür steigt der Fördersatz von 50 auf 100 Prozent – die Stadt müsste also überhaupt keine Eigenmittel aufbringen.
Finanziert bis 2028
Das Stadtteilbüro Fritz-Erler-Siedlung wird bis 2028 auch als Mehrgenerationenhaus gefördert. Der jährliche Zuschuss des Bundes steigt um 10.000 auf 40.000 Euro. Hinzu kommt ein Eigenanteil der Stadt von 10.000 Euro, den der Rat jetzt beschlossen hat.
„Das bringt Planungssicherheit“, freute sich Sozialausschussvorsitzender Benjamin Fuhr (CDU). Die aktuelle Förderung war bis Ende 2020 befristet. Schwerpunkt soll nun die Stärkung von Demokratie und sozialem Zusammenhalt sein: „Miteinander – füreinander.“
„Man stellt sich mal an und wartet ab, was man bekommt“, sagte Elfrun Bernshausen (SPD), „wir wissen nicht, ob wir das Geld bekommen.“ Die Stadt beantragt aus den Corona-Sonderprogrammen nicht nur Geld für die Otto-Flick-Halle, sondern auch für die weitere Sanierung der Dreifachhalle („Halle D“: 725.000 Euro, Video-Wall für die Allen A, B und C und LED-Bande: 127.000 Euro) und für die Turnhalle der Kindelsbergschule (285.000 Euro), außerdem 69.000 Euro für die Feuerwehrgerätehäuser Littfeld und Ferndorf und für die Kinderfeuerwehr.
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Abschiedsworte am Ende der Wahlperiode
Es ist die Zeit nicht nur für den Wunschzettel, sondern auch für Abschiedsworte in dieser 37. und letzten Ratssitzung der zehnten Wahlperiode des Kreuztaler Rates. Philipp Krause (CDU) dankt für einen fairen Wahlkampf: In den sozialen Medien seien Angriffe auf die Politik parteiübergreifend abgewehrt worden, ebenso Beleidigungen auf und Verunstaltungen von Plakaten. „Wir haben wohltuend zur Kenntnis genommen, dass man da Schulter an Schulter steht.“
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Das gelte auch für die gesamte, mit sechseinhalb Jahren außergewöhnlich lange Wahlperiode, stellte Bürgermeister Walter Kiß fest. Im Rat habe es „so gut wie keine beleidigende Diskussionen gegeben“. Die Diskussionskultur sei „davon geprägt, dass wir fair und sauber miteinander umgehen“. In Umgangsformen und Klima habe sich der Kreuztaler Rat „deutlich abgehoben“ vom Stil, der „in anderen Kommune, ich will noch nicht mal die nähere Nachbarschaft nennen, Usus ist.“ Die Ergebnisse der politischen Arbeit könnten sich sehen lassen: „Das ehrt alle Mitglieder dieses Gremiums.“ Walter Kiß schloss mit einem wohlformulierten, Niederlagen nicht ausschließenden Wunsch für den Wahltag: „Ich wünsche allen, die sich der Wahl stellen, den angemessenen Erfolg.“
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