Freudenberg. Die Bürgerinitiativen machen in Freudenberg vor der Wahl das auf dem Ischeroth geplante Gewerbegebiet zum Thema. Die Politik nimmt dazu Stellung.
Die Gegnerinnen und Gegner des auf dem Ischeroth geplanten Gewerbegebiets Wilhelmshöhe-Nord rücken das Thema kurz vor der Kommunalwahl verstärkt in den Fokus. Die Initiative „Ischeroth erhalten“ aus Bühl fragte die Positionen der Parteien, der wieder zur Wahl stehenden Bürgermeisterin und ihres Herausforderers ab, das Offene Klimabündnis Siegen-Wittgenstein lud Bürgerinnen und Bürger zu einem Info-Waldspaziergang ein.
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Etwa 40 Menschen aus Freudenberg und Umgebung nahmen laut Klimabündnis am Rundgang vor Ort teil. „In Zeiten des Klimawandels müssen wir Wälder wie diesen unbedingt erhalten“, sagte Peter Künstler von der Bürgerinitiative Bühl. Es seien bis zu 14 Hektar betroffen. „Der Wald ist eine Investition in die Zukunft. Es handele sich „um einen stabilen Mischwald, der über Generationen gesund gewachsen ist“, Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen und „für die Menschen mehr als ein Naturerholungsgebiet“. Ein Gewerbegebiet würde „auch besonders schmutzige Industrie anziehen und somit weitere negative Folgen für Klima und Umwelt mit sich führen“.
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So denkt die Freudenberger Politik über ein Gewerbegebiet auf dem Ischeroth
Die Initiative „Ischeroth erhalten“ bat bei der Kommunalwahl Sonntag, 13. September, antretende Vertreterinnen und Vertreter aller Parteien um Stellungnahmen zum Gewerbegebiet und fasst die Positionen in einer Mitteilung zusammen. Bis auf den Ratskandidaten der FDP hätten alle geantwortet, heißt es einleitend.
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– Der bisherige CDU-Stadtverordnete und erneute Kandidat Wolfgang Samol lehnt das Gewerbegebiet nach Angaben der BI ab: „Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern eine Welt hinterlassen, die auch morgen noch lebenswert ist. Deshalb unterstütze ich den Erhalt des Ischeroth.“ Eine zukunftsorientierter Umwelt- und Klimaschutz schaffe Chancen für Arbeitsplätze, die auch morgen große Bedeutung hätten. Dafür würden Gewerbeflächen benötigt – aber an anderen Standorten.
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– Kornelia Oberlies, Grüne, habe ebenfalls ihre ausdrückliche Ablehnung betont: „Selbstverständlich werde ich auch in Zukunft meine konsequente Haltung zum Erhalt des Ischeroth beibehalten.“ Der Klimawandel zeige, wie wichtig die Wälder seien.
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– Josef Halbhuber, der für die SPD im Wahlbezirk 003 antritt, steht der BI zufolge zu den gefassten Beschlüssen pro Wilhelmshöhe-Nord. Infrage kommende Flächen seien nach objektiven Gesichtspunkten untersucht und beurteilt worden. „Die durchgeführten Bürgerbeteiligungsverfahren haben meines Erachtens zu guten Ergebnissen geführt. Das Gebiet wurde verkleinert, die Terrassen weiter abgesenkt, es gibt die Zusage der Verwaltung hinsichtlich der Art der anzusiedelnden Betriebe, sodass sichergestellt ist, dass keine Ansiedlung ‚schmutziger Industrie‘ dort stattfindet.“ Er wolle dafür Sorge tragen, dass die Zusagen im politischen Verfahren eingehalten und festgeschrieben würden. Halbhuber: „lch selbst bin gerne am Ischeroth unterwegs und genieße die fantastische Aussicht, die auch weiterhin Bestand haben wird, da der gesamte Bereich oberhalb von Bühl, rechts vom Hochbehälter, unangetastet bleiben wird.“
Gewerbegebiet auf dem Ischeroth: Das sagen die Bürgermeisterin und ihr Herausforderer
– Bürgermeisterin Nicole Reschke habe der BI geantwortet, sie sei „nach wie vor davon überzeugt, dass wir in Freudenberg Gewerbeflächen insbesondere zur Erweiterung von heimischen Unternehmen in Autobahnnähe vorhalten müssen“. Anregungen und Kritik seien sehr ernst genommen und die Planung insofern stark überarbeitet worden. „In einem Bebauungsplan, der vom Rat der Stadt Freudenberg beraten und beschlossen werden muss, wird zukünftig festgelegt, welche Art von Unternehmen in diesem Gebiet zugelassen wird“, wird die Bürgermeisterin zitiert. „Damit haben wir ein Steuerungsinstrument in der Hand, welches die mögliche Nutzung beschreibt und selbstverständlich bestimmte Nutzungen auch ausschließt.“
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– CDU-Bürgermeisterkandidat Christoph Reifenberger schreibe, dass es in seiner Fraktion unterschiedliche Auffassungen zum Thema gebe. „Wir halten grundsätzlich neue Gewerbe- und Industriegebiete in Freudenberg auch im Hinblick auf die erklärten strategischen Ziele im Leitbild für wichtig und nötig, sofern ein nachweisbarer Bedarf besteht,“ so Christoph Reifenberger. Eine Fixierung auf den Ischeroth finde nicht statt. Seine Fraktion habe Alternativen zur Prüfung vorgeschlagen, „die jedoch bisher von der Verwaltungsleitung verworfen worden seien“. Die ortsbildprägende grüne Umrandung von Bühl und Büschergrund solle nicht weitreichend verändert werden. Der berechtigte Wunsch nach sicheren Arbeitsplätzen auch durch den Ausbau vorhandener oder die Ansiedlung neuer Betriebe auf der einen, und der Schutz und der Erhalt der Schöpfung und der Umwelt auf der anderen Seite müssten „unter einen Hut“ gebracht werden.
Alle Antworten der Kommunalpolitiker sind auf ischeroth-nicht-zerstoeren.de und auf Infotafeln am Ischeroth und am Büscher Weiher in voller Länge nachzulesen.
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