Freudenberg. Am Donnerstag berät der Freudenberger Hauptausschuss über die Eingabe der Bürgerinitiative “Ischeroth erhalten“.

Über die Bürgeranregung der Initiative „Ischeroth erhalten“, auf das Gewerbegebiet Wilhelmshöhe-Nord zu verzichten, berät der Hauptausschuss am Donnerstag, 18. Juni, ab 17 Uhr in der Aula des Schulzentrums Büschergrund. Vor der Entscheidung hat sich die Initiative mit einem Schreiben an die Ratsfraktionen gewendet.

Die Bühler und Büschergründer begründen das Anliegen mit dem Hinweis auf den aktuellen Fachbeitrag „Klima“ des nordrhein-westfälischen Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) zum neuen Regionalplan. Darin werde gefordert, Planungen an bereits eingetretene und nicht mehr vermeidbare zukünftige Klimaveränderungen anzupassen, um Schäden für die Gesellschaft und die Natur zu verhindern oder so gering wie möglich zu halten.Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus dem Siegerland

Verwaltung: Eingabe zurückweisen

Die Freudenberger Verwaltung verweist in ihrer Vorlage auf das Leitbild der Stadt: Strategisches Ziel sei es, mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen. .„Diese Begründung ist völlig zu kurz gegriffen,“ sagt für die Initiative Rolf Kolb aus Bühl. In dem Leitbild sei ebenso festgeschrieben, dass Potenziale zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit besser genutzt, die Umwelt geschützt und Lebensqualität erhalten werden soll. Dies sei der Bürgermeisterin „offensichtlich bei Abfassung der Vorlage entfallen“.

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Im städtischen Leitbild, so die Initiative, heiße es ausdrücklich: „Die Lebensqualität in den Dörfern gilt es nachhaltig zu sichern.“ Friedhelm Höfer (Bühl) und Anne Ising (Büschergrund): „Genau dies geschieht für die Lebensbereiche Bühl und Büschergrund nicht, wenn das GIB Wilhelmshöhe-Nord umgesetzt werden sollte.“ Die massiven negativen Folgen für Landschaft, Klima, Umwelt, Wohnqualität und durch Emissionen seien vielfach dargestellt worden.

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Stadt rechnet nicht mit Änderung des Regionalplans

In ihrer Vorlage stellt die Verwaltung fest, dass auch andere Fachbeiträge zum Regionalplan eingeholt werden. „Es gibt bisher keine Anzeichen dafür, dass diese verfahrensleitende Behörde (die Bezirksregierung, d.Red.) aufgrund des Fachbeitrages Klima die bisherige Darstellung des Regionalplanes im Bereich Wilhelmshöhe-Nord im Zuge der Neuaufstellung ändern wird.“

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Diese Einschätzung sei „sehr verwunderlich“, meint Jörg Bruland, einer der sechs Unterzeichner der Eingabe „In ihrem Beschluss zum interkommunalen Klimaschutzmanagement hat sich die Stadt Freudenberg doch ausdrücklich auf das Klimafolgenmonitoring des LANUV NRW bezogen und dabei zum Ausdruck gebracht, die Stadt wolle sich auf kommunaler Ebene verstärkt für die Umwelt einsetzen.“

Verhandlungen mit Waldgenossenschaften

Die Verwaltung erinnert daran, dass sie vom Rat den Auftrag habe, mit den Waldgenossenschaften Büschergrund und Bühl über eine einvernehmliche Lösung zu verhandeln. „Die Verhandlungen nehmen Zeit in Anspruch und sollen auf Augenhöhe weitergeführt werden.“

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