Siegen. Warmes Essen gibt es zurzeit in der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Siegen nicht. Die Mensa-Leitung hat sich etwas Neues einfallen lassen.

„Kann es nächste Woche wieder diese leckeren Cheeseburger geben?“, fragt ein Mädchen an der Essensausgabe. Tanja Vogel lächelt. Versprechen kann sie nichts, aber sie freut sich, dass sie wieder Essen an die Schülerinnen und Schüler ausgeben kann.

Tanja Vogel leitet die Mensa der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule auf dem Giersberg; Corona-bedingt haben sich auch hier die Abläufe verändert: Weil nicht zu viele Kinder und Jugendliche gleichzeitig in der Mensa sein dürfen, gibt es statt einer warmen Mahlzeit vor Ort jetzt eine „Lunchbox“ (sinngemäß „Fresspaket“, Red.) für die Schülerinnen und Schüler.

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Zwei Mensen für die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule

„Es ist anders geworden. Aber wir geben unser Bestes, dass die Schüler ihr Essen bekommen“, sagt Tanja Vogel. Sie hat mit Petra Hadwich, Vorsitzende des Mensavereins, und der Schulleitung das Konzept der Essensverteilung durch Lunchboxen entwickelt.

Aktuell läuft die Ausgabe nur in der Mensa der Jahrgangsstufen 8 bis 13. Dabei wird auf die Aufteilung der Schüler geachtet. „Für die Kinder der Klassen 8 bis 10 werden zwei Schüler geschickt, die die Lunchboxen für ihre Klassenkameraden abholen“, erklärt Vogel.

Die Jahrgänge 11 bis 13 dürfen an den markierten Plätzen in der Mensa Platz nehmen und müssen sich in eine Liste eintragen, damit im Zweifelsfall die Sitzordnung nachvollzogen werden kann.

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In Siegen sitzen die Schüler beim Essen getrennt

Die Schüler der 5. bis 7. Klassen werden in einem separaten Gebäude unterrichtet, dort haben sie aktuell noch kürzer Unterricht als gewöhnlich. „Wir betreuen hier gerade nur ein paar Kinder, deren Eltern die Übermittagsbetreuung in Anspruch nehmen.

Die können sich natürlich auch eine Lunchbox bestellen“, sagt Wolfgang Rohleder, stellvertretender Schulleiter. Ab nächster Woche verlängern sich die Unterrichtszeiten wieder – und dann werden in der oberen Mensa ebenfalls Lunchboxen für die Jüngeren zur Verfügung gestellt.

In jeder Lunchbox befindet sich ein Getränk, eine Hauptspeise und Nachtisch, entweder Obst oder auch mal eine kleine Süßigkeit. „Wir achten darauf, dass keine Langeweile beim Essen aufkommt. Wir haben es sogar geschafft, dass wir bis jetzt nicht eine Wiederholung in unserem Angebot hatten“, sagt Tanja Vogel zufrieden.

Siegener Schüler sind dankbar für Lunchboxen

Zwischen Masken, Abstandsmarkierungen und Essen sitzen Adrian Serban und Tomke Baumann, Schüler des Abschlussjahrgangs. „Ich bin echt dankbar, dass die Mensa wieder Essen anbietet. Von März bis zu den Sommerferien war sie geschlossen.

Jetzt bin ich glücklich, dass sie hier auch so ein breites Angebot bieten“, sagt Serban. Baumann findet die Lunchbox-Idee sehr kreativ. Und es sei auch schön, auf diese Weise zusammenzusitzen und sich unterhalten zu können“, sagt Serban.

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Mehr Müll durch Lunchboxen an der Siegener „Bertha“

Insgesamt besuchen 1200 Schüler die Gesamtschule, 330 haben ein Mensa-Abo und beziehen regelmäßig Essen. Sie habe zur Zeit immer unterschiedlich viele Bestellungen – an diesem Tag müssen 170 Lunchboxen gepackt werden.

Der Umwelt zuliebe

Tanja Vogel achtet darauf, dass die Tüten aus recyceltem Papier oder Papier aus Gras sind.

Lästiger Plastikmüll lässt sich nicht komplett vermeiden, ab und zu sind kleine Plastikdosen in den Lunchboxen.

„Wir versuchen darauf zu achten, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Aber natürlich bleibt das leider nicht aus“, sagt die Mensa-Leiterin. Die vielen Verpackungen seien natürlich auch ein Kostenfaktor: „Natürlich ist es etwas teuerer geworden“. Aber sie ist optimistisch und betont, dass man sich auch an so eine besondere Situation und Aufgabe erst einmal herantasten müsse.

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