Kreuztal. Die Stadt Kreuztal soll alle zur Verfügung stehenden Mittel zum Erhalt des Heestals ergreifen. Bürgermeister Kiß erwarte eine Klärung vor Gericht
„Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es so sein, dass es gerichtlich zu klären sein wird“, sagte Bürgermeister Walter Kiß dem Infrastrukturausschuss in Bezug auf die Auseinandersetzung der Stadt Kreuztal mit Amprion über deren geplante Stromtrasse durchs Heestal. Nachdem Amprion die vorgeschlagene Alternative abgelehnt hat, bereitet sich die Verwaltung auf einen Rechtsstreit vor. Amprion gehe sehr wenig auf die Argumente der Stadt Kreuztal ein, bemängelte Kiß. Er bat deshalb um einen Vorratsbeschluss, damit die Stadt schnell handeln könne.
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Der Infrastrukturausschuss stimmte einstimmig dem Beschlussvorschlag zu, nach dem die Verwaltung „die zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten für den bestmöglichen Erhalt des Heestals“ ausschöpfen soll – möglicherweise eben auch vor Gericht. Die Stadt soll dazu entweder selber klagen oder sich den Klagen Dritter, zum Beispiel der Bürgerinitiative Junkernhees, anschließen und notfalls auch einen Baustopp per Eilverfahren durchsetzen.
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Vorwurf der Kreuztaler Verwaltung: Planungsbüro arbeitet unsauber
Nach dem einstimmigen Beschluss legte Stadtplanerin Petra Kramer noch einmal nach. „Die arbeiten unsauber“, warf sie dem von Amprion beauftragten Planungsbüro vor. Immer wieder würden unvollständige Unterlagen eingereicht, und sie müsse „suchen und puzzeln und nachfragen“. Die größere Höhe der neuen Strommasten werde beispielsweise nicht visualisiert. Offenbar seien Amprion und das Planungsbüro auch nicht gewillt, die Angelegenheit im Kontext zu sehen und ignorierten mögliche Wechselwirkungen. „Ein Denkmal ist nicht nur ein Denkmal“, sagte Kramer in Bezug auf die Bedeutung von Schloss Junkernhees für die Umgebung.
Das Planfeststellungsverfahren für den Bau der Höchstspannungsleitung läuft bereits seit mehreren Jahren. Mittlerweile wiederhole sich vieles, auch in den Stellungnahmen der Stadt, erklärte Kramer dem Ausschuss, was an der Arbeitsweise des von Amprion beauftragten Büros liege. Der Ausschuss bedankte sich bei Kramer für die mühsame Arbeit.
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