Siegen. Eine LED-Wand und eine Bühne sind an Siegens Neuen Ufern nur schwer umzusetzen, erklärte Johannes Werthenbach im Siegener Rat
Die Uferanlage an der Sieg ist grundsätzlich eine gute Aktionsfläche für Veranstaltungen – über bestehende Formate hinaus. Weitere Anlagen wie eine Bühne oder eine LED-Wand etwa für Filmvorführungen seien aber mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, antwortet Johannes Werthenbach, Büroleiter des Bürgermeisters, auf eine Anfrage der Jamaika-Koalition im Siegener Rat. Dieser hatte die Verwaltung im Juni 2019 beauftragt, die Umsetzbarkeit dreier konkreter Ideen zu prüfen: Eine LED-Wand für Filmvorführungen, eine Bühne für Musikdarbietungen und die Illumination der Mauer.
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Viele Hürden für LED-Wand an der Sieg
Zum Siegener Uferfest 2016 war eine große Anlage geplant, die im Bereich der Arkaden gegenüber der Stufenanlage angebracht werden sollte – unter anderem hätte die Trägerkonstruktion in einer Hausfassade verankert werden müssen. Damit war der Hauseigentümer trotz einiger Beeinträchtigungen seinerzeit auch einverstanden. Weil der Aufwand in jeder Hinsicht sehr hoch war, griff man vor vier Jahren auf eine andere Lösung zurück: Eine mobile LED-Wand. Die ist auf einem Trägerfahrzeug montiert – was wiederum Grenzen setzt. Zum einen kann die LED-Wand maximal drei mal zwei Meter groß sein, sie muss eben auf einen Transporter passen, zum anderen ist der Platz dort sehr begrenzt und die Anfahrt schwierig.
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Eine andere Stelle als der Kunstweg kommt nicht in Frage, weil nur dort Autos überhaupt fahren können. Die Miete, so Werthenbach, kostete seinerzeit rund 18.000 Euro netto für vier Tage. Die für eine Dauerlösung fest installierte LED-Wand möchte der Hauseigentümer inzwischen nicht mehr. Grundsätzlich sei eine solche LED-Wand also möglich, wegen der kleinen Fläche der mobilen Leinwand sei der Abstand zum Publikum aber sehr groß – und die Kosten so hoch, dass sich nur eine kommerzielle Nutzung lohne.
Musikalische Darbietungen im zukünftigen Bürgerpark Herrengarten
Laut Bezirksregierung dürfen über der Sieg nur Bühnen errichtet werden, die mindestens so hoch sind wie die Oberstadtbrücke über den Fluss. Alles, was in der Sieg steht oder an der Ufermauer hängt und niedriger ist, sei nicht genehmigungsfähig, so Werthenbach. Die beiden Balkone der Außengastronomie seien bereits für musikalische Darbietungen und ähnliche Veranstaltungen genutzt worden, ebenso der Uferweg oberhalb der Treppenanlage.
Projekt Herrengarten
Das Ende der 1970er Jahre errichtete Einkaufszentrum soll abgerissen werden.
An der Stelle soll der „Bürgerpark Herrengarten“ entstehen. Er soll im September 2022 fertig werden, die konkrete Planung soll 2021 erfolgen.
Die genauen Kosten können in der jetzigen Phase noch nicht benannt werden, maximal geht die Stadt Siegen jedoch von 7,8 Millionen Euro aus. Davon müsse die Stadt etwa 1,56 Millionen Euro bezahlen.
Aufgrund der räumlichen Nähe zu dem Projekt „Siegen – Zu neuen Ufern“ werden die Pläne um den Herrengarten-Plan diesem nachträglich zugerechnet.
Aktuell ist er der Hauptspielort des U rban Art Festivals.
Perspektivisch stehe auch der künftige Bürgerpark Herrengarten für eine solche Nutzung zur Verfügung – allerdings erst nach dem Abriss des Bestandsgebäudes.
Kein Geld für Lichtspiele im Siegener Haushalt
Künstlerische Beleuchtung habe es bereits während der Bauarbeiten oder bei der Nacht der 1000 Lichter immer wieder gegeben – insofern spreche nichts dagegen, die Siegufer häufiger auf diese Weise in Szene zu setzen, sagt Werthenbach. Finanziert wurde das allerdings immer von privater Seite aus, im Siegener Haushalt gebe es dafür keine Mittel. Die Verwaltung werde für den nächsten Rat eine Vorlage erarbeiten.
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