Siegen. Die Bands „Ska ma roosh“ und „Die Drei“, dazu zauberhafte Lichtilluminationen auf dem Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ – das kann nur gut werden.

Schon dreimal war das Feldfunk-Festival auf dem wunderschönen Gelände des Erfahrungsfeldes „Schön und Gut“ am Fischbacherberg zu Hause. Im vergangenen Jahr noch mit 600 Besuchern, die zur Musik der Bands nach Herzenslust mittanzten. Diesmal ist einiges anders. Etwa die Zahl der zugelassenen Besucher. Nur 150 dürfen am Samstagabend dabei sein – und werden angesteckt: Nicht vom vermaledeiten Virus, sondern von der Musik zweier Bands, deren Können das Publikum restlos begeistert.

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„Ska ma roosh“: So außergewöhnlich wie der Name der Kölner Band, erstmals in der Region zu Gast, ist auch die Besetzung: Dreimal Blech und einmal Saiten. Trompete und Posaune sind für die Melodien und die satten Riffs zuständig, Tuba und Gitarre für die Rhythmen. Wobei, wie bei allen Vollblutmusikern, die Übergänge fließend sind und der Tubist mit seinem Solo für einen Höhepunkt des Auftritts sorgt.

Feldfunk-Publikum erklatscht Zugabe von „Ska ma roosh“

Und Höhepunkte bieten die Kölner reichlich: Ob das soulige „I don’t need no doctor“, einst durch Ray Charles berühmt geworden, Bill Withers „Ain’t no sunshine“ oder „It don’t mean a thing“ des großen Duke Ellington: Die Band mit dem unaussprechlichen Namen begeistert nicht zuletzt mit ihrer Vielseitigkeit, wobei der Gitarrist auch gesanglich einiges drauf hat. Aber das Publikum auch: Mit dem legendären „hidi, hidi, hidi, ho“ der Blues Brothers lassen sich die Zuhörer nicht lange bitten und machen aus dem Konzert für einige Minuten ein Open-Air- Rudelsingen – natürlich mit Abstand.

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Und gut, dass sie noch eine Zugabe erklatschen. Denn „Eleanor Rigby“ der Beatles, manchmal schon totgehört, erhält durch das „Ska ma roosh“-Arrangement einen völlig neuen Charakter: Emotional und schwungvoll mit der ganzen Klangreinheit von Blechinstrumenten.

Eigene Kompositionen von „Die Drei“ beim Siegener Feldfunk-Festival

„Die Drei“ kennen sich schon lange, sind im Siegerland miteinander aufgewachsen: Der Drummer Ben Jost, der Bassist David Just und der Tastenkünstler Timo Böcking, die seit mehr als zehn Jahren gemeinsam auftreten und sich als Band „Die Drei“ nennen. Schon beim letzten Feldfunk-Festival waren sie ein Top-Act und sind es auch diesmal. Sie spielen vorwiegend eigene Kompositionen und Arrangements. Funkig, rockig-jazzig, immer mit einem satten Schuss Improvisation.

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„Klawupp“ hat Timo Böcking eine seiner Tonschöpfungen genannt, die, der Titel sagt es schon, mit viel „Schmackes“ daherkommt. Ein anderes Stück hat er „Der blaue Hund“ genannt. Eher balladenhaft sanft erzählen „Die Drei“ auf ihren Instrumenten Geschichten. Und die Zuhörer lassen sich in ihre Rhythmus- und Klangwelten entführen, noch verstärkt durch den besonderen Zauber der hereinbrechenden Nacht und die fantastische Illumination des Geländes, die die Bezeichnung Licht-Kunst verdient hätte.

Das große Gelände am Fischbacherberg ist dem Siegener Unternehmer Klaus Hoppmann zu verdanken, der einst die Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter seines Autohauses einführte und anschließend den Firmenbesitz in eine Stiftung überführte, die auch das Erfahrungsfeld „Schön und Gut“ finanzierte. Klaus Hoppmann starb im Oktober 2013 im Alter von 86 Jahren.

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