Kreuztal. Im Rahmen von Kreuztal Kultur überzeugen das Olper Trio Tres Notas und der heimische Saxofonist Klaus Panten die Zuschauer in Dreslers Park
Musikalische Vielseitigkeit ist angesagt an diesem sonnigen Nachmittag auf der großen Wiese hinter der Weißen Villa. Und dafür hat das Olper Trio Tres Notas, die 2014 erstmalig in Kreuztal aufgetreten waren, sich instrumentale Ergänzung aus dem Siegerland geholt: Klaus Panten, der mit seinen Bands und auch als Saxofonist und Flötist die hiesige Jazz-Szene maßgeblich geprägt hat.
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Flamenco, Salsa und Jazz in Kreuztal
Doch den Auftakt macht Tres Notas pur: Genauer gesagt ihr Gitarrist Vitali Kellermann, der mit einem Mix aus traditionellem Flamenco mit einem Hauch Salsa, modernem Pop und Jazz seine Kollegen und das Publikum auf Betriebstemperatur bringt. Wie Kellermann seine Finger über die Saiten fliegen und tanzen lässt, die Melodie setzt, um sie dann improvisierend zu umspielen und dabei den gesamten Klangkosmos seines Instruments auslotet, lässt die Musikkenner auf der Konzertwiese erstaunen und sie die Frage stellen, warum der Wendener nicht häufiger im benachbarten Siegerland zu hören ist.
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Wobei Christoph Dupont am E-Bass und Philipp Schneider am Schlagzeug dem Saitenzauber Vitali Kellermanns die wichtige rhythmische Grundlage geben. Beide bekommen im Laufe des Konzerts aber reichlich Gelegenheit, auch solistisch zu glänzen. Christoph Dupont mit seinen Bassläufen, die warm, unangestrengt, aber überaus virtuos daherkommen, und Philipp Schneider, der seine Trommeln mal sanft und nur mit den Besen streichelt, um dann wieder als Power-Drummer zu glänzen.
Ehemaliger Leiter der Bigband der Uni Siegen verleiht Pep
Das musikalische Sahnehäubchen des Nachmittags ist Klaus Panten, der renommierte Siegerländer Musikpädagoge, u.a. auch 8 Jahre lang Leiter der Bigband der Uni Siegen. Nicht nur, weil er mit Saxophon und Flöte aus einem Trio ein Quartett macht, sondern vor allem, weil er mit seinen Instrumenten eine völlig neue Farbe ins Spiel bringt. Er fügt sich in die südamerikanische Rhythmik ein, als hätte er nie etwas anderes gespielt, und gibt den Jazz-Titeln des Programms den nötigen Pep. Etwa Chick Coreas „Spain“, einem der wichtigsten Werke des inzwischen knapp 80-jährigen Weltstars des Jazz, oder auch einem Rumba, den Corea seinem Vater gewidmet hat.
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Und manchmal meint man dabei, das unverwechselbare Flötenspiel von Ian Anderson der britischen Rock-Band Jethro Tull zu hören. „Wir spielen, was uns gut gefällt und was wir können“, sagt Drummer Philipp Schneider, der auch die wohltuend sparsame Moderation übernimmt. Und dass diese knapp eineinhalb Stunden Musik auch beim Publikum gut ankommen, ist nicht zuletzt der Übertragungstechnik zu verdanken.
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