Holzhausen. Seit 1892 gibt es Hering Bau in Holzhausen. Die Produkte sind ebenso vielseitig wie außergewöhnlich. Dabei setzt die Firma auf Nachhaltigkeit
Die Hering Unternehmensgruppe entwickelt in Holzhausen zahlreiche Ausstattungskomponenten für den öffentlichen Raum. Dabei setzt die Firma zunehmend auf Nachhaltigkeit und hat damit großen Erfolg.
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In Holzhausen gegründet
1892 wurde das Bauunternehmen vom gelernten Maurer Rudolf Hering gegründet. Annette Hering führt die Unternehmensgruppe mittlerweile in vierter Generation. Rund 560 Mitarbeiter hat die familiengeführte Firma, neben dem Hauptsitz in Burbach hat Hering weitere Standorte in Essen und Sabrodt.
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Das Portfolio des Unternehmens ist äußerst spannend und umfangreich. Es umfasst Architekturbeton-Fassaden, WC-Anlagen im öffentlichen Raum, Schallschutzwände sowie diverse, an individuellen Bedarf angepasste Leistungen für die Industrie. Auch im Bereich Verkehr hat die Burbacher Firma mittlerweile eine beachtliche Expertise gesammelt, insbesondere im Bahnverkehr. Neben dem klassischen Gleisbau fertigen die Burbacher auch Systemlösungen für Verkehrsstationen – insbesondere Systembahnsteige und Bahnsteigdächer – darunter auch auch einen mobilen Behelfsbahnsteig.
Mobiler Bahnsteig in Siegen im Einsatz
Das eingetragene Gebrauchsmuster „modula® temporär“ ist ein vorgefertigtes System, das zum Beispiel bei Umbaumaßnahmen zum Einsatz kommen kann. Muss der eigentliche Bahnsteig gesperrt werden, dienst das System als Ersatz und wird als vollständig funktionaler Bahnsteig vorübergehen aufgebaut, so dass der Kundenverkehr einfach weitergehen kann.
Es wird „in unmittelbarer Nähe wie ein regulärer Bahnsteig“ aufgebaut, erklärt Benjamin Otto, verantwortlich für den Vertrieb von Verkehrsstationen bei Hering. Von der Bahnsteigoberfläche über Beleuchtung, Geländer, Wetterschutzhäuser bis hin zu Details wie Mülleimern umfasst das System alles, was ein Bahnsteig benötigt. Da die temporären Bahnsteige über Rampen erschlossen werden, sind sie vollständig barrierefrei.
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Seit einigen Jahren versuche die Bahn im Sinne der Kundenfreundlichkeit, bei Bauarbeiten den Regelbetrieb möglichst aufrecht zu erhalten, seitdem steige auch die Nachfrage nach dem Hering-System, so Benjamin Otto. Die Burbacher vermieten ihre temporären Bahnsteige. Grundsätzlich können sie auch über einen langen Zeitraum verwendet werden, „theoretisch ist das nicht begrenzt“. Eine Verlängerung des Mietzeitraums durch die Bahn sei auch schon vorgekommen, verrät Otto.
Vielseitig einsetzbar
Seit über 20 Jahren werden Teile vom Typ modula gefertigt. Über 500 Bahnsteige wurden damit neu gebaut, saniert, verlängert oder aufgehöht.
Die temporären Bahnsteige können für Eisenbahnen, S-Bahnen, U-Bahnen und Straßenbahnen genutzt werden. Das System ist für Geschwindigkeiten bis zu 200 km / h ausgelegt.
Durch die kurze Montagezeit ist das System für den Baustelleneinsatz perfekt geeignet. Im Einsatz war „modula temporär“ zum Beispiel auch schon am Hauptbahnhof in Siegen. Auch bei Messen und Events wird es verwendet. Wegen der hohen Nachfrage und veränderter Anforderungen wurde das System erst kürzlich überarbeitet und ist nun in der 2.0-Version auf dem Markt. Die neuen Bauteile sind neben anderen Verbesserungen unter anderem mit einem Blindenleitstreifen ausgestattet.
Burbacher Firma für Nachhaltigkeit ausgezeichnet
Auf Umweltfreundlichkeit wird bei Hering viel Wert gelegt. Das zeigt sich auch beim temporären Bahnsteig. Die feuerverzinkten Elemente bestehen größtenteils aus Stahl und sind zu 100 Prozent wiederverwertbar – im Gegensatz zum größten Konkurrenzprodukt. Dieses bestehe aus Holz, erklärt Otto. Das klingt zwar nachhaltig, doch das Holz müsse für diesen Einsatz mit umweltschädlichen Materialien beschichtet werden und könne außerdem eben nicht mehrfach verwendet werden. Einfache Holzbahnsteige erfüllten im Gegensatz zum Hering-System auch nicht die hohen Sicherheitsaspekte, die von der DB mittlerweile gefordert werden.
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Auch in anderen Bereichen handelt Hering nachhaltig, kürzlich gab es vom unabhängigen Nachhaltigkeitsrating-Unternehmen „Eco Vadis“ die Auszeichnung in Gold. Mit 66 von 100 möglichen Punkten gehören die Burbacher zu den besten 5 Prozent der von Eco Vadis bewerteten Firmen.
„Wir sind stolz darauf, für unsere CSR-Maßnahmen [Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung, d. Red.] mit der Goldmedaille von Eco Vadis ausgezeichnet worden zu sein“, sagt Geschäftsführerin Annette Hering. „Angesichts der aktuellen weltweiten Herausforderungen sind wir uns der Verantwortung bewusst, die wir gegenüber der Umwelt, unseren Mitarbeitern und Kunden und unserem Umfeld haben. Das Eintreten für nachhaltige Produkte und Prozesse ist ein wesentlicher Antrieb für uns und unsere Arbeit“.
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