Hilchenbach. Die evangelische Kirche in Hilchenbach macht mit bei der Aktion „Offene Kirche“: Besucher können hier Ruhe, Beistand oder Abkühlung finden.
Die Evangelische Kirche in Hilchenbach kennen viele als ein Ort der Ruhe und des Gebets. „Im Sommer kann sie aber auch ein Ort der Abkühlung sein“, sagt Dorothee Hoffmann vom Presbyterium der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Hilchenbach. Die Gemeinde lädt im Rahmen der Aktion „Offene Kirche“ alle Menschen dazu ein, das 175 Jahre alte Gebäude zu besuchen.
Offene Kirche in Hilchenbach richtet sich an alle Menschen
„Es ist ein sehr offenes Angebot, ohne großen Anspruch“, sagt Pfarrer Hans-Jürgen Uebach. Kommen kann jeder – sei es, weil er Ruhe, Beistand, Gebete oder eben eine Abkühlung sucht. „Man kann auch einfach die schöne Architektur des Gebäudes auf sich wirken lassen“, erklärt Hans-Jürgen Uebach.
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Das Angebot richtet sich nicht nur an gläubige Menschen. Auch diejenigen, die dem kritisch gegenüberstehen, sind willkommen. „Wir wollen die Kirche für Gäste und Mitbürger öffnen“, sagt Dorothee Hoffmann. Viele Ur-Hilchenbacher seien vielleicht auch noch gar nicht auf die Idee gekommen, sich das Gebäude einmal anzuschauen, erklärt Marion Wabner vom Presbyterium.
Hilchenbach: Evangelische Kirche als Tourismus-Magnet
Häufig besuchen Touristen oder Patienten der Rehaklinik die Kirche oder Gottesdienste. „Hier geht es um das ortsprägende Gebäude“, sagt Hans-Jürgen Klein von der Stadt Hilchenbach. Man wolle die Aktion vor allem in Hinblick auf den Tourismus bewerben.
„Wir wollen die Kirche in den Blick der Öffentlichkeit rücken.“ Flyer der Aktion liegen im Rathaus und in der Kirche aus. Die evangelische Kirche in Hilchenbach trägt auch das blau-weiße Signet der Aktion „Offene Kirche“.
Hilchenbach: Kirche mit Geschichte
Für Besucher gibt es in der Kirche viel zu sehen. Marion Wabner, Dorothee Hoffmann und Pfarrer Hans-Jürgen Uebach weisen etwa auf das Gebetsrelief des Allenbacher Künstlers Rolf Stein hin. „Darin kann man biblische Ereignisse und Lebenssituationen wiedererkennen“, sagt Hans-Jürgen Uebach. Auch Kerzen können auf dem Relief platziert werden.
„Rolf Stein hat die Kunst nie festgelegt. Sie ist das, was der Betrachter sieht“, erklärt Uebach. Vor dem Relief hat das Presbyterium einen Stuhl und einen Tisch platziert. Besucher können sich dort hinsetzen, sich in aller Ruhe das Kunstwerk ansehen oder Gebete in ein Buch eintragen.
Evangelische Kirche in Hilchenbach mehrmals renoviert
Im Gebäude selbst steckt bereits viel Geschichte. Von 1844 bis 1846 wurde die Kirche erbaut – an der Stelle, an der schon seit etwa dem Jahr 1000 eine Kirche gestanden hat. Der Innenraum hat schon mehrere Renovierungen hinter sich. So war ursprünglich der Chorraum und das Kirchenschiff bis in Fensterhöhe farbig ausgemalt, die Fenster hatten farbige Motive und die Kirche verfügte über keinen Mittelgang.
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Im Jahr 1964 wurde das Gebäude dann mit einem helleren Anstrich versehen sowie ein Mittelgang durch neue Bankreihen geschaffen. Die Fenster wurden aus hellem Glas ersetzt. Teile der ursprünglichen Fenster hängen nun über dem Ausgang der Kirche. „In den 60ern wurde sich auf das Einfache des Reformierten besonnen“, erklärt Hans-Jürgen Uebach.
Hilchenbach: An Jung Stilling wird erinnert
An einen berühmten Sohn der Stadt erinnern auch Holztafeln im Chorraum und beim Ausgang der Kirche: „Jung Stilling zieht sich durch die Kirchengemeinde. Er war der gute Geist seiner Zeit“, erzählt Uebach.
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Seit 1940 trägt auch das Kirchensiegel einen Spruch des berühmten Augenarztes: „Selig sind, die das Heimweh haben, denn sie sollen nach Hause kommen.“
Geöffnet ist die Kirche täglich von 9 bis 18 Uhr. Im Eingangsbereich sind Informationen zu den aktuell gültigen Corona-Hygieneregeln zu finden. Auch Desinfektionsmittel steht für die Besucher bereit.