Hilchenbach. In Hilchenbach gibt es auf dem neu eröffneten Ritterburg-Spielplatz Probleme. Kinder haben sich beim Spielen auf der Inklusionsschaukel verletzt.

Vor rund zwei Wochen wurde der neue Ritterburg-Spielplatz in der Herrenwiese noch feierlich eröffnet. Jetzt gibt es die ersten Beschwerden: Mehrere Kinder haben sich an der Inklusionsschaukel verletzt. Seit Anfang der Woche ist sie aufgrund der Vorfälle gesperrt. Wann sie wieder geöffnet wird, ist noch unklar.

Hilchenbach: Verletzungen auf Inklusionsschaukel beim Ritterburg-Spielplatz

Da die Inklusionsschaukel für Rollstuhlfahrer gemacht ist, ist der Bereich zwischen Boden und Schaukel nur sehr klein. So ist es möglich, dass die Rollstuhlfahrer leicht auf das Spielgerät gelangen. Nicht bedacht wurde dabei, dass auch Menschen ohne Behinderung darauf spielen wollen. Bislang weist keine Beschilderung darauf hin, dass sich das Spielgerät nur an Rollstuhlfahrer richtet. Und so haben sich schon mehrere Kinder verletzt, als sie mit ihren Händen oder Füßen in den kleinen Zwischenraum zwischen Boden und Spielgerät gelangten.

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Zu Verletzungen sei es durch eine „nicht sachgerechte Nutzung“ gekommen, erklärt der städtische Baudezernent Michael Kleber. Insgesamt hätten sich drei bis fünf Kinder auf der Inklusionsschaukel verletzt und sich zum Beispiel den Fuß eingeklemmt. „Die Situation ist überschaubar. Aber natürlich ist jeder Verletzungsfall einer zu viel.“ Michael Kleber begründet es mit „kindlicher Neugierde“, dass es überhaupt zu Verletzungen gekommen sei. „Kinder wollen auf einem Spielplatz alles erobern“, so der 57-Jährige.

Hilchenbach: Stadtverwaltung reagierte „zeitnah“ auf Kritik beim Ritterburg-Spielplatz

Schnell entbrannte Kritik in der Facebook-Gruppe „Offenes Forum Hilchenbach Kontrovers“: Die Stadt Hilchenbach hätte nicht schnell genug auf die Gefahrmeldungen reagiert und das Spielgerät zu spät abgesperrt. Auf Nachfrage bestätigt Michael Kleber, dass ein „besorgter Bürger“ die Inklusionsschaukel übergangsweise mit einem Flatterband absperrte.

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Die Stadt habe aber „zeitnah reagiert“. Am Freitagmittag vergangener Woche habe es erste Hinweise gegeben, dass es bei der Inklusionsschaukel zu kleineren Verletzungen gekommen sei. Am Montag wurden die Information an den Bauhof weitergegeben, der die Schaukel absperrte. Da die Absperrung nicht ausreichte, wurde am Dienstagmorgen noch einmal nachjustiert.

Hilchenbach: Baudezernent äußert Unverständnis über Facebook-Diskussion

„Die Diskussion auf Facebook kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Michael Kleber. Dort hieß es, dass sich schon am Abend der Eröffnung ein Kind auf der Inklusionsschaukel verletzt habe. „Davon habe ich nichts mitbekommen und von keinem etwas dazu gehört“, so der Baudezernent. Generell sei es der beste Weg, die Stadt bei Mängeln oder einem Verletzungsrisiko direkt zu informieren.

Spielplatz kostet 195.000 Euro

Im Jahr 2016 musste der baufällige Vorgängerspielplatz mit dem großen Feuerwehrauto stillgelegt werden.

Der neue Ritterburg-Spielplatz ist ein Projekt aus dem integrierten Handlungskonzept (IKEK).

2018 wurde der Bau beschlossen, im Herbst 2019 wurde begonnen. Die Anlage kostet 195.000 Euro, dazu steuert das Land 120.000 Euro bei.

Er findet es schade, dass so kurz nach der Eröffnung schon negative Stimmung aufkomme. „Die ersten Reaktionen waren so positiv. Die Inklusionsschaukel ist so eine fantastische Idee“, betont Michael Kleber. Viele Rollstuhlfahrer hätten ihm begeistert erzählt, dass sie nie gedacht hätten, noch einmal schaukeln zu können.

Hilchenbach: Lösung für Inklusionsschaukel auf Ritterburg-Spielplatz in Sicht

Eine Lösung für das Problem sei aber in Sicht, betont Kleber. „Wir haben den Hersteller und einen Spielplatzprüfer kontaktiert, die sich die Inklusionsschaukel zusammen mit uns ansehen werden.“ In Absprache mit ihnen soll dann eine Lösung erarbeitet werden. So soll das Spielgerät schnellstmöglich wieder in Betrieb genommen werden können. „Es ist keine Option, die Nutzung aufzugeben“, sagt der Baudezernent.

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Überdenken will er auch noch einmal, wie die Inklusionsschaukel in Zukunft beschildert wird. „Auf Spielplätzen wird in der Regel mit Piktogrammen gearbeitet“, erklärt er. Hier hofft er, dass der Spielplatzprüfer und der Hersteller eine Lösung für die Bebilderung kennen. „Wir setzen auf ihre Erfahrung.“

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