Siegerland. Eigentlich müsste der Natursteig Sieg schon seit einem Jahr fertig sein. Schuld ist der kranke Wald. Und Corona.

Den „Natursteig Sieg“ gibt es im Siegerland immer noch nicht. Der Fernwanderweg endet nach wie vor an der Landesgrenze. Dort, am Mudersbacher Kreisel, trafen sich jetzt der Altenkirchener Landrat Dr. Peter Enders und der Siegen-Wittgensteiner CDU-Landratskandidat Arne Fries; vermittelt hatte das Treffen der CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein.

CDU: Kreis hat kein Interesse

Besonders der Fernwanderweg Natursteig Sieg bietet nach Ansicht der CDU-Politiker große Chancen. die Zusammenarbeit zwischen den Kreisen zu verbessern. „Leider scheint es von Seiten der Siegen-Wittgensteiner Kreisverwaltung kein Interesse zu geben, den Natursteig Sieg im Siegerland weiterzuführen“, heißt es in der Pressemitteilung der CDU, „das ist überaus schade, denn es würde sich gut eignen, den Weg an der Siegquelle nahe Walpersdorf enden zu lassen. Man muss es nur wollen.“

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Schon 2011 wurde die erste Etappe des Natursteigs ab Siegburg ­siegaufwärts eröffnet. 2014 wurde die Verlängerung durch den Kreis Altenkirchen bis Mudersbach freigegeben. Danach entstanden Probleme: Die Planung des neuen Gewerbegebiets Martinshardt 2 führte dazu, dass für Siegen eine andere Wegeführung gesucht werden musste. Die letzten Etappen 16 bis 19 führen nun über den Lindenberg (mit Zuweg vom Siegener Bahnhof), die Eremitage, Niederdielfen und Flammersbach nach Deuz, von dort über Nenkersdorf und Walpersdorf zur Siegquelle und auf dem letzten Abschnitt gemeinsam mit dem Rothaarsteig zur Lützeler Bahnstation.

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Kreis: „Arbeiten mit vollem Einsatz“

Im Sommer 2019, so kündigte es Thorsten Engels vom Touristikverband Siegerland-Wittgenstein im Dezember 2018 in Netphen an, werde der Steig auf seiner Gesamtlänge von 250 Kilometern begehbar sein.

CDU-Politiker aus Siegen  und Altenkirchen treffen sich am Mudersbacher Kreisel. Etwa hier endet der Natursteig..
CDU-Politiker aus Siegen und Altenkirchen treffen sich am Mudersbacher Kreisel. Etwa hier endet der Natursteig.. © Thomas Bertelmann

„Das Thema Wandern hat bei unserer touristischen Arbeit allerhöchste Priorität – dementsprechend arbeiten wir natürlich auch mit vollem Einsatz daran, den Natursteig Sieg fertigzustellen“, sagt Monika Dombrowsky, Geschäftsführerin des Touristikverbandes, auf Anfrage dieser Zeitung. Neben der Vielzahl von Ortsterminen und Abstimmungsgesprächen komme die aktuelle Situation im Wald dazu: Die Unternehmen seien mit dem Fällen und Räumen kranker Bäume beschäftigt. Zuletzt habe auch Corona für Verzögerungen gesorgt. „Wir hoffen, die Bauleistung schnellstmöglich vergeben und das Projekt dann auch abschließen zu können.“ Ein neuer Eröffnungstermin für den Fernwanderweg ist noch nicht festgesetzt.

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Landesgrenze durch Wohnhäuser

Die CDU-Politiker besuchten auch die keltenzeitlichen Fundstätte Gerhardsseifen in Niederschelden, wo sie sich über den aktuellen Stand des Projektes informierten. Weitere Station war Neunkirchen-Struthütten, wo die Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen teilweise direkt durch Wohnhäuser verläuft. „Unsere Kreise haben einige Überschneidungspunkte, sodass wir in gewissen Bereichen eng miteinander arbeiten sollten“ stellte Arne Fries fest, „daher ist es wichtig, gemeinsam mit dem Landrat von Altenkirchen im Gespräch zu sein.“

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