Siegen. . Die Route des Fernwanderwegs auf Siegener Stadtgebiet steht fest und schließt die Lücke zwischen Ursprung und Mündung des Flusses.

Die letzten Etappen des Natursteigs Sieg stehen fest. Die Lücke der Wanderstrecke zwischen Mündung und Quelle der Sieg auf Siegener Gebiet wird geschlossen, nachdem es bei der Trassenführung zu Problemen – inklusive Zeitverzögerung – gekommen war. Im Sommer soll alles fertig sein.

Der Natursteig

In bislang 14 Etappen führt der Natursteig Sieg auf rund 200 Kilometern von Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis bis an die Grenze des Siegerlands. 2014 wurde der Abschnitt durch den Kreis Altenkirchen bis Mudersbach fertiggestellt, seither wurde am Lückenschluss bis zur Siegquelle gearbeitet, eine Route 2015 überarbeitet. 2016/17 dann die erneute Überarbeitung: Das Gewerbegebiet Martinshardt II hatte der geplanten Wegstrecke einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Das grundlegende Konzept sieht vor, dass Wanderer von Bahnhof zu Bahnhof laufen können. Deshalb, so Thorsten Engels vom Touristikverband Siegerland-Wittgenstein, verlaufe der Weg in Schleifen und „nicht wirklich immer nah am Fluss entlang.“ Zudem fungiere der Natursteig als Fernwanderweg gewissermaßen als „Mutter der Rundwege“: Wanderer, die in Etappen unterwegs sind, können vor Ort abzweigen auf Erlebniswege (siehe Infobox), die verschiedene Sehenswürdigkeiten oder Besonderheiten bereithalten. Auf diese Weise sollen Wanderer in der Region gehalten werden.

Die Route

- Etappe 15: Mudersbach – Siegen. Die Strecke führt auf 17 Kilometern oberhalb der Hengsbach entlang durchs Leimbachtal zum Lindenberg/Pfeffermühle. Im Gespräch war auch eine nördlichere Variante entlang der Ausgrabungsstätte Gerhardseifen, die aber nicht zertifizierfähig gewesen wäre. Immerhin: „Hier und da gibt es eine Sichtbeziehung zur Sieg“, sagt Thorsten Engels.
- Etappe 16: Siegen – Deuz. Oberhalb des Weißtals geht es in Niederdielfen zunächst auf Wilnsdorfer Gemeindegebiet, bei Feuersbach zurück nach Siegen und dann nach Deuz. Ab hier steht die Route bis zur Siegquelle bereits fest und der Natursteig nähert sich dem namengebenden Fluss auch wieder an.
- Zuweg nach Siegen. Gut drei Kilometer lang ist die Strecke von der Pfeffermühle zum Siegener Bahnhof. Wirklich schön ist die Strecke dort zwar nicht, weil sie statt über schmale, abwechslungsreiche Pfade über asphaltierte Straße führt – anders ließe sich der Bahnhof aber nicht an den Natursteig anbinden – nötig für die Zertifizierfähigkeit, erklärt Thorsten Engels. Zudem erschließe der Zuweg eben auf einem kurzen Abschnitt die Siegener Sehenswürdigkeiten. „Es ist selten, dass eine Großstadt an einem Fernwanderweg liegt.“

Die Zeit

Mögliche Erlebniswege

Auf Siegener Stadtgebiet bieten sich mehrere Erlebniswege an, die von der Hauptstrecke des Natursteigs als Rundwege besondere Sehenswürdigkeiten in den Mittelpunkt stellen.

Der historische Rundweg Achenbach etwa könnte als erster Kulturwanderweg Deutschlands in die Wegeführung aufgenommen werden.

Geplant ist außerdem ein eigens ausgewiesener Stadtrundgang Siegen mit Ober- und Unterstadt und den Neuen Ufern.

Möglich wären auch die Eisernhardt mit den Spuren des dortigen Bergbaus, die Ausgrabungsstätte am steinzeitlichen Verhüttungsplatz Gerhardsseifen, der historische Tiergarten Siegen oder die Trupbacher Heide.

Neue Wege seien für Wanderer attraktiver zu laufen als ein verzweigter Hauptweg, so Thorsten Engels. Wie viele Erlebniswege tatsächlich eingerichtet und entsprechend mit beworben werden, hängt von finanziellen Mitteln ab.

In Siegen gibt es einen Ratsbeschluss, nach dem auf der Trupbacher Heide und im historischen Tiergarten ohnehin Rundwanderwege ausgewiesen werden sollen, die in den Natursteig eingebunden werden könnten.

Derzeit werden noch die Eigentümer der betreffenden Flächen ermittelt und ihr Einverständnis eingeholt. Die Gespräche sollen bis Januar abgeschlossen sein, dann übernimmt ein externes Planungsbüro die detaillierte Ausarbeitung der Wegstrecke. Der Plan, wo welcher Wegweiser stehen wird und wo eventuell noch Bänke platziert werden müssen, soll im April 2019 stehen, so Engels, sodass dann mit den Erstmarkierungsarbeiten an den Bäumen begonnen werden kann. Zum Sommer werden dann Wegweiser und ggf. weitere Infrastruktur aufgestellt oder ergänzt, weil dann auch die Rezertifizierung der Gesamtroute ansteht.

Das Geld

70.000 Euro maximal kostet die „Erstausstattung“ des neuen Wegs – Katastererstellung, Markierung, Wegweiser, Rastplätze. Das hängt davon ab, wieviel Infrastruktur bereits vorhanden war.

300 Euro pro Kilometer und Jahr veranschlagt der Kreis am Hauptweg des Natursteigs an langfristigen Kosten für Wegemanagement, Marketing und Pflege. Für Neben- und Erlebniswege seien 175 Euro pro Kilometer und Jahr nötig, die sich Stadt und Kreis teilen. Damit würde sich der Anteil für die Stadt Siegen auf 5060 Euro jährlich belaufen. Hinzu kämen ggf. Kosten für die Erlebniswege.

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