Siegen. Im Siegener Gewerbe- und Industriegebiet Oberes Leimbachtal wurden im ersten Jahr der Tankstelle rund 1,25 Tonnen Wasserstoff „gezapft“

Die erste Wasserstoff-Tankstelle in Südwestfalen wurde vor einem Jahr im Gewerbe- und Industriegebiet Oberes Leimbachtal in Siegen eröffnet. Seitdem können Wasserstoff-Autos dort „auftanken“: Innerhalb eines Jahres wurden rund 1,25 Tonnen Wasserstoff in mehr als 400 Tankvorgängen „gezapft“, zieht Dominik Eichbaum von der städtischen Wirtschaftsförderung Bilanz. Darunter waren drei von insgesamt fünf bestellten H2-Fahrzeugen der Stadt Siegen.

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Standort in Siegen schließt Versorgungslücke

„In Sachen Elektromobilität haben wir uns schon vor längerer Zeit auf den Weg gemacht. Aus Gründen des Klimaschutzes, aber auch mit Blick auf die regionale Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Bürgermeister Steffen Mues. „Der Standort liegt verkehrsgünstig an der Autobahn 45 und schließt eine wichtige Versorgungslücke im Angebot emissionsneutraler Mobilität auf der Strecke zwischen Frankfurt und Dortmund.“

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Betreiber der Tankstelle ist die „H2 Mobility Deutschland“, eine Projektgesellschaft des Bundes und privater Unternehmen, die die Tankstellen-Infrastruktur in Deutschland ausbaut. H2 Mobility gibt die Werte der bundesweit 74. Wasserstoff-Tankstelle mit „sehr gut“ für die Markteinführung an. Die Stadt Siegen hat das Grundstück über einen Pachtvertrag zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat die Siegener Wasserstoff-Tankstelle eine weitere wichtige Funktion: „Sie wird als erstes Testlabor für den weiteren Ausbau genutzt, um Erfahrung in der Nutzung von Wasserstoff-Autos zu bekommen“, sagt Eichbaum. Denn als „Schlüsselelement“ für die Energiewende und den Klimaschutz spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle.

„Wasserstoff ist einer der großen Hoffnungsträger. Ziel ist die so genannten ,Dekarbonierungsziele’ zu erreichen, also die Reduzierung von klimaschädlichem Kohlendioxid, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und das deutsche Klimaschutzgesetz mit Leben zu füllen“, erklärt Thomas Runge, Abteilungsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Deshalb lege die Stadt Siegen auf kommunaler Ebene Wert auf die Technologieoffenheit von Elektromobilität und setze neben der batterieelektrischen Mobilität auf das Thema Wasserstoff.

Acht Brennstoffzellen-PKW in Siegen

„Wasserstoff wird sich zukünftig hauptsächlich für schwere Nutzfahrzeuge, Busse, Müllfahrzeuge, Schienenverkehr und für Gabelstapler eignen, also für den industriellen und öffentlichen Einsatz“, so Runge.

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Von mehr als 700 Wasserstoff-Autos in Deutschland fahren bereits acht Brennstoffzellen-PKW in Siegen-Wittgenstein. Bis 2025 sollen in Deutschland durch den Masterplan Wasserstoff bis zu 400 Tankstellen entstehen. 84 sind bereits eröffnet, 21 in Planung und Bau.

Um die Wasserstoff-Technologie in der Region auf breiter Ebene voran zu bringen, ist ein gutes Netzwerk erforderlich. Die Vorbereitungen laufen laut Thomas Runge auf Hochtouren, um das Netzwerk „H2 Südwestfalen“ noch in diesem Jahr zu gründen.

Wichtig sei, zukünftig Wasserstoff aus regenerativen Energien wie Solar oder Windkraft zu gewinnen und dafür regionale Konzepte zu entwickeln, um die Klimaneutralität beim Einsatz zu sichern.

Unternehmen und Institutionen mit Interesse am Thema „Wasserstoff“ können sich für weitere Informationen an die Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen unter emobility@siegen.de wenden.

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