Siegen/Netphen. Die SVB bereiten in Siegen und Netphen den Wechsel auf H-Gas im April 2022 vor. Geräte, die nicht umgestellt werden können, werden ausgetauscht

„Das größte Infrastrukturprogramm in der Geschichte der SVB“ nennt Netzleiter Dipl.-Ing. Bernd Dieter Ferger die Aufgabe, die der Siegener Energieversorger bis 2022 bewältigen muss. Gut 33.000 Geräte müssen in Siegen und Netphen zunächst erfasst und dann umgestellt, gegebenenfalls auch ausgetauscht werden – für den Wechsel von L(ow)- auf H(igh)-Gas.

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Wechsel in Siegen und Netphen im April 2022

Bislang wurden die heimischen Kunden - wie 30 Prozent in Deutschland insgesamt - mit ersterem beliefert, das aus deutschen und niederländischen Vorkommen stammt. Jetzt wird auf das H-Gas mit höherem Brennwert gewechselt, das vor allem aus russischen oder norwegischen Quellen gewonnen wird. Aufgrund einiger Erosionsvorfälle etwa in Groningen hätten die westlichen Nachbarn ihre Gasförderung stark zurückgefahren, erläutert Bernd Dieter Ferger den Anlass für die Aktion, die in anderen Teilen der Republik bereits begonnen hat.

Informationen zum Wechsel auf allen Kanälen

Wer Fragen zur Umstellung hat, kann sich auf der Internetseite der SVB schriftlich und mit zwei Erklärvideos informieren.

Zusätzlich wird auf dem Gelände an der Morleystraße ein Service- und Infobüro eingerichtet, in dem die Berater persönlich für Auskünfte zur Verfügung stehen.

Unter der Infohotline 0271 / 3307-218 wird außerdem eine telefonische Auskunft angeboten.

In Netphen und einem Teil Siegens wird das Netz am 5. April 2022 umgestellt. Der Rest der Krönchenstadt soll am 26. April folgen. Um diese fixen Termine halten zu können, beginnt die Vorbereitung in den kommenden Tagen. Die Bestandsaufnahme aller Gasgeräte in den SVB-Netzen wird im Zeitraum von Juli 2020 bis März 2021 durchgeführt. Dafür sollen die Kunden schriftlich mit etwa drei Wochen Vorlauf kontaktiert werden, um einen Termin abzustimmen. Die ersten Anschreiben sind logischerweise bereits verschickt. Der zweite Schritt, die Anpassung der Geräte, soll von Januar bis Juni 2022 erfolgten. Auch dafür wird es ein persönliches Anschreiben geben. „Neuere Geräte passen sich zum Teil selbst an“, sagt Ferger. Bei vielen anderen reiche es, die Düse auszuwechseln.

Düsen werden in Kaan-Marienborn gelagert

Die dafür anfallenden Kosten „werden von der Solidargemeinschaft übernommen.“ Nach den bisherigen Erfahrungen geht er von gut 600 Geräten aus, die komplett ausgetauscht werden müssen. Und kann gleich eigene Erfahrungen einbringen. „Ich habe eine neue Heizung und bin zufrieden damit“, erzählt er. Seine eigene Anlage sei zu alt für ein Update gewesen. Solche Anschaffungen müssten allerdings selbst bezahlt werden.

Die Überprüfungen und Arbeiten werden von einem weiteren Partner stichprobenartig kontrolliert. Jeder Prüfer und Monteur bekommt einen Ausweis und wird sich beim Kunden zusätzlich mit einem Code vorstellen, der zuvor für diesen speziellen Termin vergeben wurde. Diese Form von Sicherheit sei den beteiligten Unternehmen sehr wichtig. „In der Hochphase brauchen wir 100 Monteure pro Tag“, sagt Bernd Dieter Ferger. Die Vorbereitungen liefen entsprechen bei der SVB „schon mehr als drei Jahre“, in enger Abstimmung mit erfahrenen Partnern: „Praktisch alle unsere Abteilungen sind einbezogen.“

Für die vielen Düsen, die ab Frühjahr 2022 verbaut werden müssen, werde in Kaan-Marienborn Platz geschaffen. Der Zeitplan sei übrigens kaum durch Corona beeinflusst worden, versichert Ferger.

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