Hilchenbach. Karsten Barghorn kandidiert als fünfter Bewerber um die Nachfolge Holger Menzels. Er möchte mit den Grünen 17 Prozent in Hilchenbach erreichen

17 Prozent, das Ergebnis der Grünen in Hilchenbach bei der Europawahl im vergangenen Jahr erzielten, möchte Karsten Barghorn mit der Partei auch bei der anstehenden Kommunalwahl holen – „oder noch ein paar Prozentpunkte mehr. Wir sind bereit dazu“. Barghorn geht als Bürgermeisterkandidat ins Wahlkampfrennen für die Hilchenbacher Grünen, die am Donnerstag ihr Team vorgestellt haben.

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Das Wahlkampfteam der Hilchenbacher Grünen

Ein „Fest der Demokratie“ nannte Fraktionschef Dr. Peter Neuhaus die Wahl, bei der „Demokratie konkret gelebt“ werde. Das Team, mit dem die Partei in den Wahlkampf und die kommende Legislaturperiode gehen möchte, habe eines gemeinsam: „Wir interessieren uns für diese Stadt“. Mit Karsten Barghorn habe man ein Hilchenbacher Urgestein als Bürgermeisterkandidaten gewinnen können.

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Der 59-Jährige arbeitete viele Jahre in der Verwaltung der Diakonie, heute ist er Ehrenamtskoordinator des DRK in Dreis-Tiefenbach und nebenberuflicher Schafhalter. Barghorn gehörte von 2004 bis 2009 dem Hilchenbacher Rat für die SPD an und leitete deren Ortsverein. „Bei den Hilchenbacher Grünen habe ich eine neue politische Heimat gefunden, ohne meine Wurzeln in der Sozialdemokratie kappen zu müssen“, sagt er.

Mit dem Gedanken, Bürgermeisterkandidat zu werden, habe er sich nicht beschäftigt – „nicht einmal in meinen Träumen“. Doch als Neuhaus ihn gefragt habe, sei er zu dem Schluss gekommen: „Das ist das, was ich machen muss.“. Zu viele Themen seien aus seiner politischen Vergangenheit noch offen geblieben, alle im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel. Dieser werde gravierende Auswirkungen haben und werde gleichzeitig viel zu wenig angegangen, vor allem in Hilchenbach.

Fünf für Hilchenbach

Insgesamt gibt es nun fünf Bewerbungen um die Nachfolge von Holger Menzel: Neben Karsten Barghorn stehen zur Wahl die Kreuztaler Beigeordnete Edelgard Blümel (nominiert von CDU, UWG und FDP), Sven Wengenroth (Linke) und die Einzelbewerber Uwe Limper und Kyrillos Kaioglidis (unterstützt von der SPD), die beide in der Hilchenbacher Stadtverwaltung arbeiten.

Der derzeitige Hilchenbacher Rat wurde mit Überhangmandaten auf 40 Sitze vergrößert. Der neue Rat wird auf 32 Mitglieder verkleinert.

Die Reserveliste für den Rat führt Annette Czarski-Nüs an, gefolgt von Dr. Peter Neuhaus, Frank Luschei, Hannah Neuhaus und Ratsmitglied Carlos Garcia. Auf Platz 6 ist Daniel Niggemeier, auf Platz 7 kandidiert Sozialausschussvorsitzende Susanne Kues-Gertz, auf 8 Mirko Reifenrath und auf 9 Stadtverordnete Bärbel Dörr. Aktuell sind die Grünen mit fünf Stadtverordneten im Rat vertreten, bei der vergangenen Wahl hatten sie 11,2 Prozent der Stimmen errungen.

Das Wahlprogramm der Grünen in Hilchenbach

Drei Themenschwerpunkte setzen die Grünen bei ihrem Wahlkampf.

Unter dem Titel „klimafreundlich, nachhaltig und grün“, sollen die ökologischen Ziele für Hilchenbach umgesetzt werden. Bis 2035 soll Hilchenbach klimaneutral werden. Dieses Ziel soll unter anderem durch effektives Klimaschutzmanagement erreicht werden, für das nach Ansicht der Grünen ein eigener Klimaschutzmanager nötig ist. Die Grünen möchten sich außerdem für mehr Windenergie, konkret den interkommunalen Bürgerwindpark Hilchenbach und Kirchhundem, einsetzen. Carsharing, grüner Strom, der Schutz des Waldes und der Artenvielfalt und ein plastikfreies Hilchenbach sind weitere Punkte auf der Agenda.

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Unter der Überschrift „gemeinsam, sozial und vielseitig“ möchte die Partei sozialpolitische Themen angehen. Dabei stünden die Kommunen vor derselben Herausforderung wie die globale Gesellschaft, sagte Dr. Peter Neuhaus: Das Mit­einander neu zu organisieren. Die Kinder- und Jugendförderung soll personell verstärkt werden, barrierefreier, bezahlbarer und ökologischer Wohnraum geschaffen werden, die Projekte Historischer Marktplatz und Kultureller Marktplatz Dahlbruch vorangetrieben werden und der Bürgerverein Hilchenbach zu einer gemeinnützigen Bürgerstiftung entwickelt werden.

Unter dem Titel „innovativ, erfolgreich und zukunftsfähig“ möchten die Grünen wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Ziele durchsetzen. Der Gerberpark soll ein Treffpunkt für Jung und Alt werden, die Industriebrache ehemalige Hammerwerk Vorländer soll reaktiviert werden, regionale Produkte sollen weiter gestärkt werden und eine regionale Gesundheitsinitiative soll eingerichtet werden, unter Einbeziehung des ehemaligen Kredenbacher Krankenhauses.

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