Krombach. Der Erdwall im Kreuztaler Stadtteil Krombach wird vollständig entsorgt. Die Naturschutzinitiative äußert derweil einen weiterreichenden Verdacht.
Die Krombacher Brauerei wird den kompletten 48.000 Kubikmeter großen Erdwall entfernen und entsorgen lassen, nachdem in dem eigentlich nur zwischengelagerten Aushub für eine Halle des Getränkevertriebs Südwestfalen hohe Konzentrationen von Schwermetallen, PCB und anderen Schadstoffen gefunden worden waren.
„Vorbereitende Arbeiten haben begonnen“, berichtete Umweltdezernent Arno Wied am Montag im Umweltausschuss des Kreistages. Das verbaute Material müsse nun getrennt und für jede einzelne Schadstoffklasse ein Entsorgungsweg gefunden werden.
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Belastung hätte aus Altlastenkataster bekannt sein können
Die Stadt Kreuztal habe das Zwischenlager im Oktober 2017 für den Zeitraum bis Ende 2018 genehmigt. Der Bauherr habe „glaubhaft erklärt“, dass keine Deponierung vorgesehen sei und das zwischengelagerte, unbelastete Material wieder innerhalb des Gewerbegebietes Auf dem Heidfeld eingebaut werde. Anfang 2019 habe die Stadt auf Antrag die Genehmigung bis Ende 2025 verlängert. „Wir gehen davon aus, dass die Stadt Kreuztal keine rechtswidrige Genehmigung verfügt“, sagte Wied. Die Naturschutzinitiative (NI) klagt inzwischen beim Verwaltungsgericht; sie sagt, dass der Erdwall tatsächlich eine Deponie sei, für die nicht die Stadt, sondern tatsächlich der Kreis zuständig sei.
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„Leider“, so Umweltdezernent Arno Wied, habe sich bei einer weiteren Untersuchung herausgestellt, dass das verbaute Material „tatsächlich nicht durchgängig“ unbelastet sei und „teilweise nicht unerheblich“ Schadstoffe enthalte. Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne) fragte nach: Wenn das Material Erdaushub der Baustelle im Gewerbegebiet sei, hätte das aus dem Altlastenkataster bekannt gewesen sein müssen. „Das war bekannt“, räumte Wied ein. Das Kataster nenne dort eine mögliche Belastung.
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Schadstoffe auch schuld an Hautreizungen im Freibad?
Die Naturschutzinitiative stellt inzwischen auch einen Zusammenhang zu den Hautreizungen her, über die im vorigen Sommer Besucher des Krombacher Naturfreibades geklagt haben. Über das Sickerwasser könnten die Schadstoffe in das Grundwasser und so auch in das Schwimmbecken gelangt sein. Die Verursacher müssten sich dann auch „wegen mindestens fahrlässiger Körperverletzung“ verantworten. Ob dieser Verdacht tatsächlich bestehe, sei „völlig unbekannt“, sagte dazu Umweltdezernent Arno Wied. Die Stadt Kreuztal habe Analysen beauftragt.
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