Dahlbruch. Der Auftrag für den Abbruch der Turnhalle ist erteilt. Damit beginnt der Bau des Kulturellen Marktplatzes Dahlbruch.

Das Gerüst steht: Die Photovoltaikanlage ist vom Dach der Turnhalle geholt worden. In dieser Woche hat der Bauausschuss den Auftrag für den Abbruch erteilt – es geht los auf dem Kulturellen Marktplatz in Dahlbruch.

Der Bau: Sorge um den Hüttenweg

Bereits vor einigen Wochen wurde die Böschung am Hüttenweg hinter dem Theater und dem Hallenbad gerodet. Dort wird eine Rampe angelegt, um Material anzuliefern und den provisorischen Eingang zum Hallenbad zu erschließen. „Der Zustand des Hüttenwegs gibt Anlass zur Sorge“, heißt es in einer neuen Mitteilung an den Bauausschuss. Der Baubetriebshof bemühe sich um die „Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit“.

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Das Innenleben: Auftrag für Nutzungskonzept

Im Kulturausschuss ging es in dieser Woche um das Innenleben des 10-Millionen-Euro-Projekts. Mit dem Startsignal, die Auftragsvergabe für ein Nutzungskonzept vorzubereiten, „kommen wir einen Riesenschritt voran“, fand Vorsitzender Andreas Bolduan (UWG). Olaf Kemper (CDU), zugleich Vorsitzender des Gebrüder-Busch-Kreises, war eher gedämpfter Stimmung: „Ich würde mir wünschen, dass wir einen kreativen Menschen finden, der das auch lebt.“ Ein solcher Kandidat habe vor dem Ausschuss auf dem „heißen Stuhl“ gesessen, dagegen seien Einwände vorgebracht worden, unter anderem mit Hinweis auf das Vergaberecht. „Schade, dass das alles über die Stadt geht.“ Beim Bürgerverein, so Kemper, wäre eine solche Funktion womöglich besser angesiedelt.

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Nicht nur der Bürgerverein, sondern auch der Gebrüder-Busch-Kreis wartet nach wie vor darauf, dass die Stadt beim Kulturellen Marktplatz bürgerschaftliches Engagement einbindet. Das musste Busch-Kreis-Vertreter Joachim Menn erfahren, als er sich nach der Aufgabe der Kulturgemeinde im Rahmen des Projektes erkundigte und keine Antwort bekam. Vielleicht stehe die im Nutzungskonzept, sagte Olaf Kemper (CDU), „ich bin gespannt.“ Schließlich biete der Kulturelle Marktplatz Raum für neue Ideen und Veranstaltungsformate. „Wer macht das? Da muss Elan reinkommen.“

Kultur, Freizeit, Sport

Der Kulturelle Marktplatz bekommt ein Haus der Alltagskultur: Im Erdgeschoss entstehen Veranstaltungs- und Gruppenräume, unter anderem für das Jugendcafé, im Obergeschoss die Mehrzweckhalle.

An das Theater wird ein zweigeschossiges Foyer vorgebaut. Von dort werden alle Teile des Kulturellen Marktplatzes erschlossen. Unten wird die Gastronomie eingerichtet, oben ein zweiter Veranstaltungssaal.

Der Name: Nicht mehr positiv besetzt?

Zumindest in Nebensätzen diskutiert die Politik seit Monaten darüber, ob der Name für das Projekt geeignet sei. Vorsitzender Andreas Bolduan (UWG) bestätigte das, indem er an die Vielzahl zurückliegender Debatten erinnerte: „Uns ist allen bewusst, dass der Name nicht positiv besetzt ist.“ Dr. Peter Neuhaus (Grüne) staunte: „Damit machen wir einen Reset, mit dem wir uns vollständig der Lächerlichkeit preisgeben.“

Auch Marianne Feindler-Jungbluth (FDP) wunderte sich: 2010 sei mit dem „Masterplan“ für das Theater ein Startschuss gegeben worden, schon 2011 hatte der Kulturelle Marktplatz den zweiten Qualifizierungsstern für die Südwestfalen-Regionale 2013. „Ich hätte mir damals nicht vorstellen können, dass wir heute immer noch darüber diskutieren.“

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Die nächsten Debatten: Probenraum und Außengelände

Die Diskussionen werden weitergehen: Den Termin für die Gestaltung des Außengeländes, den das Jugendforum der Stadt abgetrotzt hatte, wird es womöglich erst geben, wenn das Haus der Alltagskultur samt neuer Turnhalle steht. Zumindest gingen „Überlegungen dahin“, erfuhr jetzt der Bauausschuss, „um den Bauablauf nicht zu verzögern“.

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Streitpunkt neben der Bühne, die im neuen Jugendtreff keinen Platz findet, bleibt der nicht berücksichtigte Probenraum, zum einen für die Besucher des Jugendtreffs, zum anderen für Bands aus der Stadt. Für die Bands, so eine neue Vorlage zur Ratssitzung am 3. Juni, sei auch ein Container „grundsätzlich vorstellbar“. Das Rockmobil des Mobilen Musiktreffs sei für dieses Anliegen nicht geeignet. Allerdings könne das Rockmobil verstärkt für die musikalischen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden. Eine Entscheidung wird es so bald nicht geben: Der Rat soll beschließen, mit der weiteren Untersuchung die – noch zu findenden – Bearbeiter des betriebswirtschaftlichen und künstlerischen Konzepts für den Kulturellen Marktplatz zu beauftragen.

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