Wilnsdorf. Der Wilnsdorfer Rat stimmt mit 18 zu 17 Stimmen für eine Aufhebung des Beschlusses, das Grundschulgelände „Vorm Brand“ als Baugebiet auszuweisen

Der Rat Wilnsdorf kippt mit knapper Mehrheit den Beschluss, das Gelände der Gemeinschaftsgrundschule als Wohngebiet auszuweisen und einen Bebauungsplan zu erstellen.

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Lange Sitzung in Wilnsdorf trotz Corona

Wegen der coronabedingten Umstände hatte Bürgermeisterin Christa Schuppler gleich zu Beginn der Sitzung die Ratsmitglieder darum gebeten, sich kurz zu fassen. Dies sei mit den Fraktionssprechern im Vorfeld vereinbart worden. Das Treffen des Rates sei wichtig, der demokratische Prozess müsse weiter gehen, doch im Sinne des Infektionsschutzes solle die Sitzung so kurz wie möglich gehalten werden. Mehrfach wiederholte Schuppler die Bitte an diesem Abend, am Ende dauerte allein der öffentliche Teil dennoch mehr als drei Stunden.

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Das Grundstück „Vorm Brand“ hatte bereits in der Ratssitzung Anfang Februar für Streit zwischen den Parteien gesorgt. Auch damals dauerte die Ratssitzung mehr als drei Stunden – wir berichteten. Am Ende entschied der Rat mit knapper Mehrheit (17 zu 16 Stimmen, zwei Ratsmitglieder fehlten) für den Antrag der CDU, die möglichst schnell ein Wohngebiet auf dem Grundschulgelände haben wollte. Die Einleitung des entsprechenden Verfahrens sollte der Rat nun beschließen. Zu Beginn der Diskussion mahnte Gabriele Wagener (CDU) noch zur Eile, da es bereits Interessenten gäbe. Doch alle Parteien außer der CDU stellten den Beschluss grundsätzlich in Frage.

Alternativen für Wilnsdorfer Grundschulgelände sollen geprüft werden

Es sei ein starkes Stück, den bereits getroffenen Ratsbeschluss zu missachten, beschwerte sich Wagener. Insbesondere den Grünen warf sie vor, „heute hüh und morgen hott“, zu sagen, da diese ein Konzept für ökologisches Bauen auf dem besagten Gebiet vorgelegt hatten. Hannes Gieseler (SPD) konterte. „Sie können es nicht so hinstellen, als habe der Rat eindeutig entschieden“, erinnerte er an das knappe Ergebnis aus dem Februar. Eine Bebauung wolle er gar nicht ausschließen, doch die Alternativen müssten ebenfalls geprüft werden.

So sah es auch Annemarie Bender (Wilnsdorfer Parteiunabhängige), die „nicht den dritten Schritt vor dem ersten“ gehen wollte. Andreas Klein (Bürger für Wilnsdorf und FDP) stellte einen Antrag zur Aufhebung des alten Ratsbeschlusses. Stattdessen solle nun eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich neu mit dem Gebiet befassen soll. Mit 18 zu 17 Stimmen wurde dieser Antrag angenommen.

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