Wilnsdorf. Auch wenn andere Fraktionen diskutieren wollen: CDU Wilnsdorf boxt Wohnhäuser auf Gelände der alten Grundschule durch. Schnell Wohnraum schaffen.
Drei Stunden zähes Diskutieren und ein ordentlicher Hauch Polemik – allein im öffentlichen Teil. Der Wilnsdorfer Rat entscheidet einstimmig für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Anzhausen. Und mit äußerst knapper Mehrheit für die Umwandlung des alten Grundschulgrundstücks „Vorm Brand“ in Baugrundstücke.
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Feuerwehrgerätehaus für Flammersbach und Anzhausen entsteht neu
Es geht um die offizielle Zusammenlegung der Löschgruppen Flammersbach und Anzhausen, die vor allem absegnet, was bereits sechs Jahre ganz praktisch „im Werden“ war. Ein Wunsch und eine Entscheidung, die von den Aktiven gekommen sei, so Bürgermeisterin Christa Schuppler und Gemeindebrandmeister Christian Rogalski.
Beide Gerätehäuser müssten erneuert und umgebaut werden, in Flammersbach ist dafür kein Platz. Daher soll und wird es ein neues Gebäude zwischen den Ortsteilen, westlich des Industrie- und Gewerbegebiets Klabach-Mühlengraben geben, das von der L893 erschlossen wird. Die gesetzlichen Eintreffzeiten seien weiter garantiert, versichert Christian Rogalski. Die Lage des neuen Gebäudes führe sogar für viele zu einer deutlich verbesserten Erreichbarkeit.
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Die Neubaukosten für das gemeinsame Feuerwehrgerätehaus, das auch Platz für die Jugendabteilung (derzeit 36 Mitglieder) bieten soll, werden grob auf rund 1,1 Millionen Euro geschätzt. Nach der Ausschreibung soll es konkretere Zahlen geben.
Aus den Fraktionen kommt ungeteilte Zustimmung, alle betonen die Bedeutung der Feuerwehr für Wilnsdorf und wünschen sich einen zusätzlichen Werbeeffekt für den dringend benötigten Nachwuchs. Geld (siehe Infobox) dürfe kein Faktor sein, betont Karin Otterbach (CDU). Was die Wehr benötige, müsse sie auch bekommen.
Grundschulgelände Wilnsdorf soll zu Baugrundstücken werden
Probleme macht vor allem die Entscheidung über einen Antrag der CDU über die Zukunft des Grundschulgeländes „Vorm Brand“. Da soll „baldmöglichst“ ein Bebauungsplan für Wohnhäuser aufgestellt werden. Was aus Sicht der anderen Fraktionen eine unnötige frühe Festlegung bedeutet und den Abriss von Grundschule und Turnhalle mehr oder weniger festschreibe.
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Warum nicht ein bisschen Zeit nehmen und andere Ideen durchspielen? so Hannes Gieseler (SPD). Dr. Henning von Puttkamer (Grüne) etwa kann sich Büros im alten Schulgebäude vorstellen, „für Start-Up-Unternehmen“. Gieseler sieht bei allen außer der CDU weiteren Diskussionsbedarf und schlägt eine Verschiebung vor.
Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler: Schon konkrete Anfragen
Die CDU sagt Nein. Gabriele Wagener zitiert diverse Haushaltsreden der anderen Fraktionen, die alle schnellen und bezahlbaren Wohnraum respektive Grundstücke gefordert hätten. Hier sei nun die Gelegenheit – und alle wollten es wieder nicht. „Warum dürfen wir keine vier Wochen haben?“, klagt Volker Bell (BfW und FDP) und wundert sich, was da wohl nicht mehr diskutiert werden solle. „Weil ihr schon acht Wochen hattet“, sagt Gabriele Wagener. Anfang Dezember wurde der Antrag öffentlich gemacht.
Karin Otterbach erinnert daran, dass die Schule in einem Wohngebiet liege und schon daher die neuen Grundstücke auch nur mit Wohnhäusern bebaut werden sollten. Laut Christa Schuppler gebe es bereits konkrete Nachfragen nach Grundstücken exakt dort. Das gesamte Areal gehöre der Gemeinde, die daher Baulücken verhindern und den Käufern auch vorschreiben könne, bis wann sie bauen müssten – was in vielen anderen Baugebieten nicht machbar sei. Am Ende setzt sich die CDU mit 17 zu 16 Stimmen durch – weil zwei Mitglieder der anderen Fraktionen an diesem Abend nicht anwesend sind.
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