Siegen. Drei Containerstandorte steuert eine Siegenerin an, alle sind voller Unrat. Der Müll an den Wertstoffdepots ist auch der Stadt ein Dorn im Auge.
Achtlos abgeladener Müll an den Containerstandorten sind in Siegen ein immer wiederkehrendes Thema. Der Ärger bei Betroffenen ist oft groß, die Stadtreinigung bemüht sich darum, die Missstände schnellstmöglich zu beseitigen – auch Videoüberwachung ist hier ein Thema. Jetzt ist es erneut zu zahlreichen Fällen von völlig überladenen Wertstoffdepots gekommen.
Drei solcher Depots hatte Steffi Reifenrath angefahren, um vor dem Einkaufen noch schnell Papier und leere Gläser sowie Flaschen zu entsorgen. Doch sie ihren Abfall einfach nicht los und musste ihn nach dem Einkaufen wieder mit nach Hause nehmen.
In Siegen-Achenbach große Mengen Unrat direkt am Kreisel
Erste Anfahrstelle war die Welterstraße: Übervolle Container. Haufenweise Müll, bündelweise Werbezeitungen, Styropor und Glas lagen auf den Boden. Hier abladen hatte keinen Zweck. Zweite Anlaufstelle war die Daimlerstraße: Hier war der Negativ-“Höhepunkt“: Glasflaschen mit Medikamenten und Tabletten, die offen herumlagen. Außerdem kistenweise Bananenkartonagen, ganze Fensterscheiben und Papier. Die dritte Anlaufstelle war die Bismarckstraße, gleich neben der Siegener Tafel. Mehrere in der Mitte durchgesägte Holzpaletten. Werbezeitungen noch gebündelt, Kartonagen sowie mehrere einfach auf den Boden geworfene Kartons mit Rechnungen und Kostenvoranschlägen.
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Auch in Achenbach haben Unbekannte direkt am Kreisverkehr große Mengen Sperrmüll und sonstigen Unrat, teils verpackt in blauen Säcken, teils nicht, abgeladen. Der Heimat- und Verschönerungsverein Achenbach bemüht sich redlich, seinem Namen gerecht zu werden und räumt immer wieder Müllsündern hinterher – ärgerlich für die Ehrenamtlichen.
Stadt Siegen will Müll-Missstände nicht länger hinnehmen
Nicht viel anders sieht es bei den Wertstoff-Depots gegenüber dem Dornseifer-Supermarkt auf dem Siegener Giersberg aus. Es soll auch Firmen geben, die hier ihren Abfall entsorgen, etwa Papier und Kartonagen, für gewerblichen Müll sind die Depots aber nicht eingerichtet worden. Die fachgerechte Entsorgung an den Recyclinganlagen ist allerdings teuer. Ähnlich sieht es in Eisern In der Bitze sowie in Eiserfeld an der Eiserntalstraße bei den Wertstoff-Depots aus.
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Manche Bürger äußern ihren Unmut über die Zustände; auch, dass die Stadt Siegen die Missstände nicht zügig behebt. „Es gibt Orte, zu denen unser Leute mehrmals täglich ausrücken“, hatte Bürgermeister Steffen Mues im Zuge der Diskussion über die Videoüberwachung von Containerstandorten betont – kurz nach der Reinigung erfolge die nächste wilde Ablagerung. Den Bürgern vermittle das den Eindruck, das Staat und Stadt dem nicht mehr Herr würden. „Die Bürger verlieren das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des Staates“, so Mues, der von sehr vielen Beschwerden an ihn berichtete.
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