Kreuztal. Wir haben Menschen in Kreuztal gefragt, wie sie mit der Pflicht zur Maske gegen Corona leben. Viele sagen: Lästig, aber sinnvoll.
Seit Montag muss Mund und Nase bedecken, wer Bus oder Bahn fährt oder einen Laden betritt. In Kreuztal bietet sich ein buntes Bild: Viele tragen selbstgenähte Masken, entsprechend bunt sind die Farben. Auch Einmalmasken sind im Umlauf. Die sollten eigentlich nach jedem Tragen in einem Geschäft auch entsorgt werden – das macht allerdings nicht jeder. Was denken die Kreuztaler?
Die Brille beschlägt
Ulricke Arlitt (70): „Ich finde die Maskenpflicht gut. Also weil sie der Gesundheit dient. Schön und praktisch ist so eine Maske natürlich nicht. Und ich war froh, als die Helfer vom DRK mit in Kredenbach eine gegeben haben. Ich war am Freitag schon in der Apotheke in Dahlbruch und in Ferndorf. Da gab es keine Masken mehr.“
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Edeltraud Bruch (70): „Mir gefällt die Maskenpflicht nicht so gut. Ich habe das mit den normalen Masken probiert, aber ganz schlecht Luft bekommen. Mir fällt das Atmen auch schon länger schwer, aber mit dieser Maske noch viel mehr. Von daher habe ich mir für 8,50 € einen Schutz geholt, der mein ganzes Gesicht sicher schützt und ich gut Luft bekomme. Außerdem beschlägt meine Brille nicht mehr wie vorher.“
Nicht so schlimm wie Kurzarbeit
Celina Deimer (25): Eigentlich finde ich die Maskenpflicht gut. Es ist nur ein wenig lästig, da sie Masken auch mal verrutschen. Aber wenn es hilft, dass wir uns mit dem Corona-Virus nicht weiter anstecken können, nehme ich das gerne in Kauf. Da ich seit Wochen schon in Kurzarbeit bin und bis Mitte Juni wohl auch noch bleiben muss, ist die neue Maske auf dem Gesicht wohl noch ein geringes Übel.“
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Lisa Stark (29): Ich finde die Masken sind okay. Ich finde sie auch nicht schlimm, so wie viele andere Menschen drüber schimpfen. Wenn man das Corona-Virus in den Griff kriegen will, muss man halt auch mal so eine Maske tragen. Es dient ja uns allen Menschen zum Schutz.“
Mindestabstand wird manchmal vergessen
Nicki Nell (35): „Ich bin selbst im Verkauf tätig und weiß, wie man sich fühlt, wenn man jeden Tag mit Kunden zu tun hat. Von daher kann ich mich an die Maske gewöhnen. Wir wissen ja auch, dass die Maskenpflicht auch irgendwann wieder ein Ende hat. Klar, sie hat gerade mal begonnen. Aber es gibt deutlich Schlimmeres.“
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Maurice Joel (15): „Ich habe auch eine Maske im Rucksack und wenn ich gleich in den Bus steige, muss ich die auch tragen. Bei dem Mindestabstand fällt es mir oftmals noch ein wenig schwer, diesen auch immer einzuhalten. Wenn ich mir zum Beispiel meine Musik anmache und die beim Gehen höre, vergesse ich manchmal alles um mich herum. Da kann es auch mal passieren, dass die eineinhalb Meter nicht eingehalten werden.“
Gerade in Bussen und Bahnen sinnvoll
Jörg Müller (61): Ich finde die Einführung der Maskenpflicht ein wenig zu spät. 14 Tage oder drei Wochen früher, hätte ich die ganze Sache deutlich sinnvoller gesehen. Gut, ich gehe jetzt ins Geschäft und ziehe die Maske auch. Ist ja Pflicht.“
Alexander Steinhauer (16): „Ich finde diese Maskenpflicht gut. Sie ist noch ein weiterer Schritt, gegen das Corona-Virus vorzugehen. Mindestabstand, die Masken, die wir jetzt alle tragen müssen – ich bin zuversichtlich, dass wir das Virus besiegen können.“
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Edgar Müller (16): „Gerade in Bussen oder in Zügen, wo sich die Fahrgäste mal eher näherkommen können als im Geschäft, finde ich es gut, dass die Maskenpflicht eingeführt wurde.“
Pflicht kommt viel zu spät
Daniela Teichmann: „Für mich und mein Team von Rewe Schneider in Kreuztal ist es genauso eine komische Situation wie für die Kunden auch. Wir müssen jetzt auch alle einen Mund-Nasen-Schutz tragen. In den ersten Stunden habe ich aber nur von positiven Erfahrungen meiner Mitarbeiter erfahren. So gut wie alle Kunden tragen einen Mundschutz und scheinen einsichtig zu sein oder sich zumindest an die Maskenpflicht zu halten. Ich fühle mich zwar auch ein wenig unwohl mit dieser Maske, aber was sein muss, muss halt nun mal sein.“
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Gabi Stähler (69): „Wir müssen es machen, ob es uns gefällt oder nicht. Aber hier hinter der Fleischtheke habe ich ja schon einen großen Abstand zu den Kunden. Von daher stelle ich mir ernsthaft die Frage, warum ich jetzt auch so meine Maske tragen soll.“
Rolf Kettler (66): „Ich finde die Maskenpflicht völlig richtig, aber leider viel zu spät. Warum sind zum Beispiel letzte Woche viele Geschäfte wieder geöffnet worden, aber erst heute müssen wir dann auch mal eine Maske tragen? Jede Schutzmaßnahme gegen das Corona-Virus ist doch gut und hilfreich. Warum musste NRW wieder so lange auf diesen Schritt warten? Es ist mir unbegreiflich. Genauso unbegreiflich ist es für mich, dass nicht jeder Einkaufswagen auch nach jedem Anfassen direkt desinfiziert wird. Wo ist da der Corona-Schutz?
Geschäfte hätten geschlossen bleiben sollen
Bernd Schaumann (58): Meine Meinung ist, dass ich die Unstimmigkeit in ganz Deutschland nicht verstehen kann. Warum haben unsere Politiker, die ja selbst oftmals in den Medien ohne Mundschutz zu sehen sind, so lange auf diesen Schritt gewartet? Warum haben die nicht von China gelernt? Da haben der Mundschutz und viele andere Maßnahmen doch auch eine gute Wirkung gezeigt. Es wird sich zeigen, ob der Mundschutz bei uns gegen das Corona-Virus hilft. Ich hätte auch die Geschäfte noch länger geschlossen gehalten. Möglicherweise steigen die Corona-Zahlen der Infizierten jetzt wieder an. Außerdem kann ich es nicht verstehen, dass viele Menschen ihre Schutzmaske mehrfach benutzen. Sicherlich müssen wir uns erst einmal an diese neue Situation mit der Maskenpflicht gewöhnen.“
Dieter Lippert (51): „Bei mir beschlägt immer die Brille. Außerdem funktioniert es mit dem Rauchen nicht wirklich gut. Von daher finde ich diese Maske eher lästig. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass sie schon vor vielen Wochen hätte eingeführt werden sollen. Ich habe vor dem Stichtag schon eine Maske zur Eingewöhnung getragen. Da wurde man angeschaut wie ein Zombie. Der Punkt mit dem Rauchen wird sich ab sofort ändern. Das hier ist meine Zigarette. Ich habe nach neun Jahren Abstinenz vor zwei Jahren wieder angefangen. Doch meine chronische Bronchitis macht mir das Atmen eh schon schwer. Dann ist es an der Zeit wieder mit dem Rauchen anzuhören.“