Allenbach. Die Schülerfirma des Hilchenbacher Gymnasiums Stift Keppel nimmt am Bundes-Schülerfirmen-Contest teil. Preisgelder und Reise nach Berlin locken
In der Coronakrise geht die Arbeit von Keppels Früchtchen in Hilchenbach weiter. Die Zeit nutzen sie für verschiedene Projekte, unter anderem zur Teilnahme an einem bundesweiten Schülerfirmen-Wettbewerb. Innerhalb kürzester Zeit schafften sie den Sprung unter die Top 20.
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Die Arbeit während der Corona-Krise
Treffen können sich Keppels Früchtchen während der Coronakrise nicht. Trotzdem arbeiten sie weiter an den Vorhaben, die bei einer Klausurtagung Anfang März besprochen wurden. Die Vorbereitung der Genossenschaftsprüfung steht auf der Agenda, mit der benachbarten b-school ist eine Kooperation geplant. Auch am Kerngeschäft, dem Verkauf von Apfelsaft, feilen die Früchtchen immer weiter. „Vor Corona lief unsere Arbeit auf Hochtouren, gemeinsam mit dem Müsener Malermeister Bernd Hoffmann stand eine umfangreiche Shop-Sanierung an“, sagt Vorstandsvorsitzender Lukas Klimke.
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Die Coronazeit nutzen Keppels Früchtchen auch, um die interne Digitalisierung voranzutreiben. Vor allem digitale To-Do Listen und Videokonferenzen werden eingesetzt, erzählt Klimke. Vor einigen Tagen gab es die erste digitale Teamsitzung, am 29. April ist eine Sitzung mit Vorstand und Aufsichtsrat geplant. „Wir versuchen wir unter den gegebenen Umständen so gut es geht weiterzuarbeiten, wenn auch ohne richtige Treffen, dafür allerdings mit viel Motivation und Kreativität“, sagt Klimke.
Bundesweiter Wettkampf seit 2010
Den Bundes-Schülerfirmen-Contests (BSC) gibt es in der jetzigen Form seit 2010. Michael Oschmann, Geschäftsführer von Müller Medien, rief den bundesweiten Wettbewerb ins Leben, um Unternehmergeist, Interesse an Selbständigkeit und Geschäftssinn bei den Schülern zu wecken. Im optimalen Fall erhoffen sich die Veranstalter, so Nachwuchs für die Gründerszene zu motivieren. Da der BSC sowieso vor allem digital stattfindet, passt er gut in die Corona-Zeit. Teilnehmen können alle Schülerfirmen, die echte Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die Schulform spielt keine Rolle.
Gewinn für neue Äpfel
Als Preisgelder warten auf den Erstplatzierten 2000, den Zweitplatzierten 1500 und den Drittplatzierten 1000 Euro. Platz 4 bis 10 erhalten jeweils 500 Euro.
Falls die Früchtchen am Ende unter den Top 10 landen, möchten sie das Geld in neue Apfelbäume investieren. Eine weitere Pflanzwiese in Hilchenbach ist sowieso geplant.
Auf dem Internetportal können die Firmen ein Profil anlegen, sich und ihre Ideen vorstellen und damit auf Stimmenfang gehen. Anmeldung und Teilnahme sind kostenlos. Das Voting, das bis Ende Juli läuft, entscheidet darüber, welche Schülerfirmen die Jury überhaupt in Augenschein nimmt – die 20 Projekte mit den meisten Stimmen kommen in die Endrunde. Die Jury, die unter anderem aus den drei bestplatzierten Schülerfirmen des vergangenen Jahres besteht, wählt dann zehn Gewinner, die alle im November zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen werden, dort zwei Nächte verbringen dürfen und je nach Platzierung weitere Preise gewinnen können. Schirmherr ist Bundesminister Peter Altmaier.
Hilchenbacher stürmen in dei Top 20
Die Früchtchen registrierten sich nach einem digitalen Treffen abends auf der Plattform des BSC und starteten am nächsten Tag mit der Werbung. Innerhalb weniger Stunden waren die Hilchenbacher unter den Top 20, berichtet Klimke – von aktuell immerhin 231 registrierten Schülerfirmen. „Auf Facebook wurde unser Aufruf von vielen geteilt, die Stadt macht auch Werbung, Schüler und Lehrer sind ebenfalls informiert. Die so schnell abgegebenen Stimmen, nicht zuletzt die Kommentare, zeigen, dass man uns in der Region unterstützen will“, freut sich Klimke. Bei der Stimmenzahl sieht er trotzdem noch Potenzial und bittet weiterhin um die Unterstützung von Schülern, Lehrern, Kunden und Freunden. „Es wäre doch genial, wenn eine kleine Stadt am Rothaarsteig eine der offiziell besten Schülerfirmen Deutschlands vorweisen könnte.“
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Der Lehrer Michael Schäfftlein begleitet Keppels Früchtchen schon seit der Gründung. Er ist einer der Aufsichtsräte und der betreuende Lehrer, der bei einer Schülergenossenschaft immer dabei sein muss. Es funktioniere gut, die bereits geplanten Vorhaben weiterzutreiben, stellt auch Schäfftlein fest. „Die Digitalisierung schreitet voran. Das merkt man bei Keppels Früchtchen, das merkt man beim Schulbetrieb“, beschreibt Schäfftlein die aktuelle Corona-Zeit. „Da können wir in der Zukunft vielleicht etwas Gutes draus machen“. Auch er freut sich über die vielen Stimmen in kurzer Zeit, hofft aber auf mehr. „Wir gehen davon aus, dass am Ende eine vierstellige Stimmenzahl nötig sein wird“, sagt Schäfftlein. Momentan stehen Keppels Früchtchen bei 210.
Stimmen für Keppels Früchtchen können unter www.bundes-schuelerfirmen-contest.de abgegeben werden
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