Netphen. Paul Wagener will Bürgermeister von Netphen bleiben. Seine Kandidatur hat er jetzt offiziell angemeldet.

Bürgermeister Paul Wagener hat dem Wahlleiter der Stadt Netphen, Hans-Georg Rosemann, und der stellvertretenden Wahlleiterin, Heike Büdenbender, offiziell mitgeteilt, dass er sich den Bürgerinnen und Bürgern zur Wiederwahl für das Bürgermeisteramt bei der Kommunalwahl am 13. September stellt. Wagener ist – wie schon bei seiner Wiederwahl 2015 – nicht von einer Partei nominiert worden, sondern er kandidiert, wie das nach dem Gesetz möglich ist, „aus dem Amt heraus“.

Unterstützung von der UWG

Deutlich macht der parteilose Bürgermeister allerdings seine Nähe zur UWG: „Mit ruhiger Hand arbeiten wir ,die UWG Netphen und ich, für unsere Heimat, das Netpherland.“ Auch die UWG hatte bereits im Vorfeld deutlich gemacht, dass sie eine zweite Wiederwahl Wageners unterstützen will. Er wolle „Bewährtes fortführen und Neues angehen, um das Potenzial der Keilerkommune weiter auszuschöpfen und die Heimat mit Herz noch mehr zu einem attraktiven Lebensmittelpunkt für Jung und Alt aufblühen zu lassen“, erklärt Wagener, der sich mit „besonnenem und verantwortungsvollem Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger gerade in Krisenzeiten“ empfiehlt. „Als langjähriger Ministerialbeamter in einem Gesundheitsministerium weiß ich, worauf es in solchen Zeiten ankommt: Im Moment gilt Gesundheit vor Gaudi.“

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Grüne, FDP und SPD auf Distanz

Der Brauersdorfer arbeitete im Gesundheitsministerium in Erfurt, als ihn 2009 SPD, UWG, Grüne und FDP gemeinsam ins Rennen um die Nachfolge für Bürgermeister Rüdiger Bartsch schickten. Bartsch gehörte der CDU an, hatte sich aber schon zur Wahl 2004 der UWG zugewandt, als seine eigene Partei ihn nicht mehr nominierte. Das Wagener-Bündnis bröckelte, die Verwerfungen zwischen Rat und Bürgermeister wurden größer: 2015 schon hatten sich Grüne und FDP von Wagener abgewendet, in der folgenden Wahlperiode ging auch die SPD auf Distanz.

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Vierter Anlauf für die CDU

Wageners bisher einziger Gegenkandidat ist der neue CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sebastian Zimmermann, der nach einem ersten Gastspiel im Rat, das er 1999 noch als Abiturient begann, nun die Rückkehr in die Kommunalpolitik anstrebt. 1999 war auch das Jahr, in dem die CDU zum letzten Mal mit Rüdiger Bartsch eine Bürgermeisterwahl gewann. 2004 unternahm sie einen erfolglosen Anlauf mit dem heutigen IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener, 2009 verfehlte der damalige Kreissozialdezernent Helmut Kneppe den Wahlsieg.

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2009 setzte sich Paul Wagener mit 48,7 Prozent gegen Kneppe (33,7) und den Einzelbewerber Wolfgang Decker (17,6 Prozent) durch, der eine Wahlperiode später für die CDU in den Rat kam und sich vor wenigen Tagen der UWG angeschlossen hat. Eine Stichwahl wurde nicht erforderlich – die hatte die damalige Landesregierung gerade abgeschafft. 2015 gewann Wagener mit 59,3 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Bruno Glomski.

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