Kredenbach. Die Grünen in Kreuztal und Hilchenbach fordern, dass das Kredenbacher Krankenhaus nach der Coronazeit nicht erneut geschlossen wird.
Die Grünen haben sich mit einem offenen Brief an Landrat Andreas Müller gewandt. Sie weisen auf die positive Resonanz auf seine Initiative hin, in dem 2018 geschlossenen Krankenhaus Kapazitäten im Bereich der medizinischen und intensivmedizinischen Versorgung zu schaffen. Das sei „ein großartiger Erfolg, zu dem wir Grüne in den unmittelbar betroffenen Kommunen Kreuztal und Hilchenbach Ihnen ausdrücklich gratulieren“. Dank gelte den Verantwortlichen im Katastrophenschutz der Kreisverwaltung sowie an die ehrenamtlichen Unterstützern, Pflegekräften, Ärzten, Technikern, DRK und Maltesern.
Grüne: Bevölkerung steht zu Krankenhaus
Über den konkreten Anlass hinaus seien in den letzten Wochen zahlreiche Stimmen vernehmbar geworden, die dazu aufrufen, zumindest in Erwägung zu ziehen, das nun wieder „hochgefahrene“ Krankenhaus über die Dauer der aktuellen Gefahrenlage hinaus wieder mit Leben zu füllen, schreiben die Grünen. Sie erinnern an den Kampf um das Haus, als 2013 zunächst die Chirurgie und schließlich 2018 die verbliebenen Abteilungen stillgelegt wurden.
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„Die enorm starke Verankerung der Klinik in der Bevölkerung war und ist überall spürbar. Viele Siegerländer wurden in der kleinen Klinik an der Dr. Stellbrink-Straße geboren.“ Die Unternehmen im Ferndorftal, allen voran die SMS Group unter Federführung von Heinrich Weiss seien zu großen Anstrengungen zum Erhalt des Krankenhauses bereit gewesen.
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SMS-Chef Weiss wollte einsteigen
Weiss hatte angeboten, selbst in die Trägerschaft für das Krankenhaus einzusteigen. Im Zuge der Auseinandersetzung mit der Führung der Diakonie zog Weiss das Namenspatronat zurück: Zuletzt durfte das Krankenhaus nicht mehr den Zusatznamen Bernhard-Weiss-Klinik – nach dem Vater von Heinrich Weiss – tragen.
Diakonie will mit Altenheim einziehen
Die Diakonie baute die geriatrische Abteilung am Siegener Jung-Stilling-Klinikum neu auf. In Kredenbach verblieben Facharztpraxen der an die Diakonie angegliederten Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), eine Etage wurde an eine nuklearmedizinische Praxis verwendet. Die oberen Etagen sollten Altenheim werden: als neues Domizil der „Dicken Buche“ in Krombach, das die Diakonie 2018 von den MK-Kliniken erworben hatte.
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Die Corona-Krise zeige nun in aller Klarheit, dass die medizinische Nahversorgung von großer Bedeutung und keineswegs nur unter ökonomischen Gesichtspunkten zu bewerten sei, stellen die Grünen fest: „Geben Sie unserem Krankenhaus eine neue Chance! Setzen Sie sich mit den verantwortlichen Akteuren an einen Tisch und finden Sie eine Möglichkeit für den Fortbestand des Kredenbacher Krankenhauses. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“
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