Siegen. Nur wenige Menschen gehen in Siegen einkaufen, trotz Lockerungen für Geschäfte. Doch bleiben sie bei dem Frühlingswetter wirklich zu Hause?

Ein Junge dreht seine Runden auf seinem Fahrrad: Von der Bahnhofstraße am Siegufer entlang bis zum Kölner Tor. Die Fußgänger auf dem Gehweg umfährt er wie Slalom-Stangen. Wie andere auch ist er an diesem Montag mit seiner Familie in der Siegener Innenstadt unterwegs.

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Dass einige Geschäfte wieder geöffnet haben, wird jedoch von vielen nicht beachtet. Statt eines Einkaufsbummels sonnen sich die Menschen auf den Sitzbänken auf der Bahnhofstraße. In den meisten Fällen wird auf den Mindestabstand geachtet: einer links, einer rechts. In Corona-Zeiten ist die Bank dann mit zwei Menschen besetzt.

Corona Siegen: Schuhgeschäft Schreiber will Kundenkontakt gering halten

In den Geschäften blieb der große Ansturm bisher aus. Es sei alles ruhig, berichtet eine Verkäuferin im Schuhgeschäft Schreiber. Wie gewohnt stehen die Regale mit Schuhen vor dem Laden, innen wurde umgestellt, um den Kundenkontakt so gering wie möglich zu halten, erklärt die Verkäuferin.

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Mundschutz und Handschuhe gehören jetzt zur Arbeitskleidung, regelmäßig desinfiziere sie ihre Hände. Wer bei Schreiber Schuhe kaufen will, kann sich noch von zwei Mitarbeiterinnen beraten lassen, soll sich jedoch wenn möglich selbst bedienen, um den Mindestabstand einzuhalten, empfiehlt die Frau.

Nicht alle Geschäfte in der City-Galerie in Siegen haben geöffnet

Rund 1,5 Meter Abstand halten auch die Kunden in der Warteschlange vor der Bäckerei Hesse in der City-Galerie. Im Einkaufszentrum gibt es an diesem Montag keinen großen Kundenzulauf. Die meisten Besucher wollen sich zur Mittagszeit ihr Essen kaufen, welches sie jedoch nur zum Mitnehmen bekommen. Mit einem Wrap, einer Nudelbox oder einem Eis verlassen sie das Einkaufszentrum dann zügig wieder. Doch an den Eingängen ist die Abstandsregel nur schwer einzuhalten. Warteschlangen gibt es vor den Läden noch nicht.

Bislang haben auch nicht alle Geschäfte in der City Galerie wieder geöffnet. Der Besucherandrang sei noch sehr verhalten, sagt ein Verkäufer bei Deichmann. Mit schwarzen Sicherungschips, die ausgegeben werden, soll der Kundenstrom kontrolliert werden. Derzeit werden maximal 40 Chips verteilt, das könne aber noch reduziert werden, erläutert der Verkäufer.

Siegerland-Zentrum in Weidenau führt Einlasskontrollen ein

Einheitliche Maßnahmen zur Steuerung des Eintritts in die City-Galerie und die geöffneten Stores gibt es jedoch nicht. Center-Manager Wladimir Senkewitsch sieht die Geschäfte in der Verantwortung und vertraut auf die Vernunft der Kunden: „Die Menschen gehen gezielt einkaufen und verlassen dann das Shopping-Center wieder“, hatte er am Freitag gefordert.

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Das Siegerland-Zentrum in Weidenau hat von Montag an Einlasskontrollen eingeführt. An drei Eingängen geben Mitarbeiter insgesamt 260 Marken an Kunden aus – pro Person rechnet man zehn Quadratmeter bei 2600 Quadratmeter Fläche insgesamt. Laut Yvonne Straßer, Assistenz des Centermanagements, werden die Marken nach dem Verlassen desinfiziert.

Warteschlange für den Zutritt zum Oberstadtkiosk in Siegen.
Warteschlange für den Zutritt zum Oberstadtkiosk in Siegen. © Westfalenpost | Nicolas Stange

Auch die Mode-Boutiquen und Einzelhändler in der Oberstadt warten am Montag trotz Öffnung auf Kunden. Lediglich der Oberstadtkiosk ist gut besucht. Um Pakete abzugeben, warten die Kunden in einer Reihe auf dem Bürgersteig vor dem Geschäft. Mit genug Abstand.

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