Freudenberg. Freudenberg: Der Verkehrsausschuss des Kreistags stimmt gegen erneute Bürgerbeteiligung bezüglich der Streckenführung. Anwohner unzufrieden.

Die Linie 37 fährt auch in Zukunft durch den Büschergrunder Ortsteil Eichen und das Wohngebiet an der Fließenhardtstraße. Dafür hat sich jetzt der Verkehrsausschuss des Kreistags Siegen-Wittgenstein einstimmig und ohne Diskussion ausgesprochen. Eine erneute Bürgerbeteiligung und eine Verlängerung des zweijährigen Testzeitraums, wie vom Freudenberger Verkehrsausschuss gewünscht, wird es nicht geben.

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In Freudenberg zunächst nur als Test geplant

Die Linie 37, wie sie jetzt fährt, ist ein Produkt des 2018 neu in Kraft getretenen Nahverkehrsplans. Acht Mal seit September 2015 hatten sich Gremien damit befasst, auch eine Bürgerversammlung hatte es gegeben. Umstritten blieb das Konzept, die Linie durch das Wohngebiet zu führen, von Anfang an – deshalb wurde der Test auf zwei Jahre angesetzt. Auch die Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) waren nicht glücklich: Sie wollten eigentlich die Fahrzeit von Siegen über Alchen und Bühl nach Freudenberg auf unter 30 Minuten verkürzen – so verlängerte sich die Tour um vier auf 37 Minuten. Alternative sollte die beschleunigte R 38 über Lindenberg und die Wilhelmshöhe sein.

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19 Buspaare fahren täglich auf der 37. Bei einer Befragung hätten sich 64 Prozent der Fahrgäste zufrieden mit dem neuen Linienweg gezeigt, heißt es in einer Vorlage der Freudenberger Verwaltung. Auf dem neuen Streckenabschnitt seien im Schnitt täglich 120 Fahrgäste ein- oder ausgestiegen. Auf der alten Strecke, der nun von der Westerwaldbuslinie 290 bedienten Olper Straße, seien es 160 gewesen.

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Anwohner beschweren sich

In vier Schreiben seit 2018 haben sich die Anlieger des Wohngebietes beschwert: Die Busse seien laut und leer, die Straßen schmal. Die Führung der R 37 in diesem Gebiet erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Unfällen. „Uns verwundert das nicht, denn die vorhandenen Erschließungsstraßen waren nie für den Busverkehr gedacht“, heißt es in dem letzten Schreiben. „Den Busfahrern, die diese Strecke täglich meistern müssen, ist ein hohes Lob zu zollen. Wir glauben, dass die Busfahrer sich eine solche freiwillig nicht aussuchen würden.“ Die Streckenführung gehöre „im lnteresse der Sicherheit von Kindern, Fußgängern und Anwohnern“ abgeschafft.

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Sechs verschiedene Varianten hatte die Freudenberger Verwaltung ihrem Verkehrsausschuss vorgelegt: die Beibehaltung der neuen, die Rückkehr zur alten Linienführung und den Wechsel zwischen beiden Strecken: zum Beispiel alle 120 Minuten auf der einen und der anderen Strecke oder morgens nach Siegen oder abends von Siegen durchs Wohngebiet und sonst über die Olper Straße. Darüber hinaus brachte die Verwaltung die Linie durch die Olper Straße mit einer Stichfahrt zum Schulzentrum ins Spiel.

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Standort für neue Haltestelle gesucht

Der Freudenberger Verkehrsausschuss lehnte im Februar alle Varianten ab und sprach sich für eine erneute Bürgerbeteiligung aus. Die VWS lehnten die damit verbundene Verlängerung des Testbetriebes ab. Der Verkehrsausschuss des Kreistages folgte nun der Empfehlung des Zweckverbandes Personennahverkehr (ZWS): Auf die Haltestelle „Am Hang“ wird verzichtet, ansonsten bleibt es bei der neuen Linienführung in den Stoßzeiten morgens und nachmittags. Im übrigen Tagesverlauf sollen die Busse abwechselnd auf der alten und der neuen Strecke fahren – ein solcher Fahrplan, so der Einwand aus Freudenberg, sei allerdings „für gelegentliche Nutzer nur schwierig vorhersehbar“.

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Gesucht werden soll nun noch ein Standort für eine neue Haltestelle in der Bruchstraße, damit der Bus in Richtung Siegen keine Schleife mehr durch die Triftstraße fahren muss. Welche Haltestellen am Ende dauerhaft und barrierefrei ausgebaut werden, will der Kreis erst „nach Ablauf der Konzessionslaufzeit“ festlegen. Alle zehn Haltestellen, so die Rechnung aus Freudenberg, würden 300.000 Euro kosten.

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