Siegen. Wegen des Coronavirus bleiben Menschen in Siegen den Geschäften fern. Einzelne treffen sich in Cafés und am Siegufer. Ein Stadtrundgang.

Trotz des guten Wetters ist die Siegener Innenstadt am Montag nicht stark besucht: Menschen bleiben wegen des Coronavirus den Geschäften fern, Cafés und Siegufer bleiben trotzdem ein Treffpunkt. Ein Stadtrundgang.

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Weniger Laufkundschaft beklagt die Verkäuferin des Fleisch- und Wurstwaren-Geschäft am Bahnhof. „Es fehlen die Schüler und Studenten, die sich morgens und mittags immer was zu Essen kaufen“, sagt sie. Bereits am Wochenende sei der Umsatz eingebrochen. „Es ist vergleichbar mit den Sommerferien, dann haben wir regulär immer weniger Kundschaft.“

City Galerie in Siegen geöffnet – jedoch weniger Kunden

An diesem Tag sei die Zahl der Kunden noch in Ordnung, erzählt sie beiläufig, während sie einem Kunden einen halben Ring Fleischwurst mit Knoblauch überreicht. „Wenn es so weitergeht, will ich mich nicht beschweren.“ Für Gaststätten und Bars sei die Situation schlimmer. „Doch wenn jetzt noch die großen Geschäfte in der City Galerie schließen, dann bricht der Umsatz weiter ein“, sagt sie.

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Während Veranstaltungen abgesagt und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen blieben, war die City-Galerie am Montag noch geöffnet. Jedoch verzeichneten die Geschäfte kaum, die Gastronomiebetriebe nur vereinzelt Kunden. „Die Einschnitte sind gravierend“, sagt Gerd Müller, Inhaber des Tabakladens am Eingang der City-Galerie. „Nur die Hälfte der Kunden sind da“ sagt er, „zur Mittagszeit ist etwas mehr los.“ Neben seiner Frau und sich selbst beschäftige er noch vier weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: über finanzielle Hilfe oder Kurzarbeit habe er jedoch noch nicht nachgedacht.

Spendensammlung in der Siegener Innenstadt

Auf der Einkaufspassage Richtung Siegufer haben drei junge Menschen ein blaues Zelt aufgebaut. Sie arbeiten für die Organisation Rote Nasen Deutschland. Sie sammeln unter anderem Spenden für Clownsvisiten in Kinderkliniken. Obwohl sie aktiv auf Menschen zugehen und sie in ein Gespräch verwickeln müssen, haben sie keine große Sorge vor einer Ansteckung, tragen weder Mundschutz noch Handschuhe. „Wir schütteln keine Hände mehr, halten genug Abstand und die Daten tragen wir selbst in das Tablet ein.“

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Am Siegufer genießen Angeliki (17) und Elvira (17) die ersten Sonnenstrahlen. Die Oberstufenschülerinnen haben von diesem Montag keine Schule mehr, doch Aufgaben haben sie von ihren Lehrern auch nicht bekommen. „Ich kann verstehen, dass sich die Unter- und Mittelstufenschüler über die Ferien freuen, doch ich brauche den Unterricht und die Prüfungen für mein Abitur“, sagt Angeliki. Nach den Osterferien erwarte sie daher mehr Klausuren in kürzerer Zeit: „Doch ich weiß nicht, was ich für die Prüfungen lernen soll, das beunruhigt mich.“ Bei ihren Lehrern möchte sie nun nachfragen, dann stecke sie ihre Nase selbst in die Bücher. „Wir können uns aber nicht alles selbstbeibringen.“

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