Siegerland. Hilfsbereite Siegerländer: In Zeiten des Coronavirus ruft die SoLiNa Siegen-Gruppe zu Nachbarschaftshilfe auf. Einkaufen, mit dem Hund raus...

Einkäufe erledigen, Medikamente besorgen, mit dem Hund Gassi gehen oder Botengänge übernehmen: Eine schon jetzt über 600 Menschen starke Gruppe hilfsbereiter Siegerländer hat sich in Zeiten des Coronavirus für solidarische Nachbarschaftshilfe zusammengeschlossen. Über eine zentrale Homepage der Initiative und die sozialen Netzwerke können Menschen ihre Hilfe anbieten oder um Hilfe bitten.

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„Das Immunsystem Einzelner mag schwach sein. Aber unser gesellschaftliches Immunsystem ist die Solidarität. Und dieses System ist sehr stark!“ Unter diesem Leitspruch hat sich die Gruppe Siegerländer zusammengeschlossen. „SoLiNa“ steht für Solidarität und Nachbarschaft. „Wir möchten in herausfordernden Zeiten von Panikmache und Hamsterkäufen eine Gegenkulturentwickeln, ein Zeichen für gesellschaftliche Solidarität setzen und in der Bevölkerung ein Bewusstsein für dringend benötigte Nachbarschaftshilfe schaffen“, erklärt Gruppensprecher Mohammad Eibo aus Geisweid.

SoLiNa Siegen verfügt schon über ein Netzwerk mit hunderten Helfern

Drei Initiativen aus hilfsbereiten Frauen und Männern haben sich kurzerhand am Wochenende 14./15. März vereinigt, um gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die Siegenerin Jennifer Haßler hatte eine Facebook-Gruppe „Nachbarschaftshilfe Siegerland“ gegründet, Mohammad Eibo ebenfalls – sie beschlossen, sich zusammen zu tun. „Gemeinsam sind wir stark“, sagt Jennifer Haßer. Die Marketing- und Kommunikationswirtin hat auch das Logo und weiteres Material entworfen, um die Initiative in der Bevölkerung bekannt zu machen.

So ist innerhalb kürzester Zeit ein Netzwerk von bereits mehr als 300 hilfsbereiten Siegerländern entstanden. Die Aufmerksamkeit soll auf die hilfsbedürftigen Risikopersonen gelenkt werden. Alle Gesunden sind dazu aufgerufen, in der eigenen Nachbarschaft älteren Menschen Hilfsangebote zu machen – immer unter Berücksichtigung der dringend notwendigen Schutzmaßnahmen natürlich.

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Vor allem sollen potenzielle freiwillige Helfer Strukturen und öffentlichkeitswirksames Informationsmaterial bekommen, etwa Aufhängzettel und Helferhinweise. Damit kann auf die Hilfsangebote im eigenen Umfeld aufmerksam gemacht werden.

Die Initative nimmt vor allem Risikogruppen und Hilfsbedürftige in den Fokus.
Die Initative nimmt vor allem Risikogruppen und Hilfsbedürftige in den Fokus. © Jennifer Haßler/SoLiNa Siegen

SoLiNa Siegen möchte auch als Notfalldienst für hilfsbedürftige Menschen dort fungieren, wo es keine aktive Nachbarschaftshilfe gibt – unentgeltlich. „Uns ist bewusst, dass der Schutz vordem Coronavirus ein sehr sensibles Thema ist, das höchste Priorität haben muss. Deshalb haben wir uns mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und befolgen selbstverständlich die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts“, betont die Initiative. Die Helfer sollen beispielsweise Handschuhen tragen, um Schmierinfektionen vorzubeugen, so Gruppensprecherin Jessica Rae Eaves aus Siegen.

Kontakt zu SoLiNa Siegen aufnehmen um Hilfe anzubieten oder darum zu bitten

Kontaktmöglichkeiten für potenzielle Helfer und Hilfesuchende bietet die Gruppe telefonisch unter 0170/6768713, per Mail unter solina.siegen@gmail.com oder über die Social Media-Kanäle. Die Webseite SoLiNa Siegen ist hier zu finden. Weitere Informationen zu der Gruppe gibt es auf Facebook und Instagram unter dem Stichwort Solidarität und Nachbarschaft (SoliNa).

Wichtig: Menschen, die in den vergangenen zwei Wochen aus einem Risikogebiet zurückgekommen sind, sind für diese Hilfe vorerst nicht geeignet. „Wir möchten in dieser schwierigen Zeit auch wieder etwas Optimismus und Mut verbreiten. Alle Mitglieder unserer Gruppe teilen eine tiefe Überzeugung. Eine solidarische Gesellschaft übersteht jede Krise. Gemeinsam sind wir stark“, so Eaves über die Motivation der SoliNa-Gruppe.

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